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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 9/2024
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidis grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde!

„Es kribbelt schon tüchtig in den Gärtner: Innenhänden“, so möchte ich meinen heutigen Beitrag zu meiner grünen Ecke überschreiben.

Noch sind unsere Tage häufig winterlich nasskalt und grau und unsere Gärten schlummern vermutlich vielfach noch. Obwohl, das erste zarte, neue Grün kann man dennoch schon entdecken…Aber die Erde ist noch kalt und sehr nass. Wir müssen uns also noch etwas gedulden. Aber auch in dieser Zeit können wir schon so einiges für unseren Garten tun…

Es ist eine gute Zeit um Pläne für die neue Gartensaison zu schmieden. Vielleicht ist da eine Gartenecke, die Ihnen schon länger nicht mehr so richtig gut gefällt. Vielleicht ist ein Teil des Gartens auch überaltert oder zu sehr zugewachsen. Oder aber Sie planen einen neuen Sitzplatz, eine Art grünes Esszimmer, an einem schattigen Ort in Ihrem grünen Paradies, einen, der Sie auch an heißen Sommertagen eben dieses so richtig genießen lässt. Eine Outdoorküche zum gemeinsamen Brutzeln mit der Familie oder mit Freunden könnte auch auf Ihrer Wunschliste stehen. Und wie denken Sie über eine gemütliche Gartenlounge, die zusätzlich illuminiert, den Feierabend versüßt. Auch sie könnte eine Herausforderung sein, besonders dann, wenn Sie dieselbe selbst erstellen und gestalten wollen. An Materialien wären neben der Möblierung Holz, Beton und Naturstein sehr angesagt. Mit einem passenden Wasserspiel oder einer Feuerstelle könnten Sie eine solche Lounge zusätzlich aufwerten. Ich finde solche Planspiele immer hoch interessant, sie beflügeln regelrecht, und der eigenen Phantasie sind hierbei kaum Grenzen gesetzt.

Soviel schon einmal zur Anregung. Ich habe heute allerdings an deutlich profanere Dinge gedacht – nämlich an das Sichten der vorhandenen Samenbestände. Die ersten Monate des Jahres sind wunderbar geeignet, die Saatgutvorräte zu sichten und zu sortieren. Hierbei empfehle ich Ihnen unbedingt Keimproben durchzuführen. Nicht mehr keimfähiges Saatgut sollte man entsorgen und stattdessen neue Saattüten kaufen oder Neubestellungen vornehmen. Damit Ihre Samen möglichst lange keimfähig bleiben, sollte man sie trocken, kühl (0-10°C) und dunkel aufbewahren. Stecken Sie angebrochene Tütchen am besten in luftdicht verschlossene Einmach- oder Marmeladengläser. Für selbstgesammeltes Saatgut nehme ich auch sehr gerne diese alten „Filmdöschen“, die natürlich beschriftet sein sollten. Zur Erkennung der Samen lege ich mitunter aber auch die Samenkapseln dazu. Sie zeigen dem erfahrenen Gartenmensch, auch ohne Beschriftung, um welches Saatgut es sich hier handelt. In luftdichten Plastiktütchen sind diese kleinen Schätze ebenfalls gut aufgehoben. Hier lege ich, von außen gut sichtbar, kleine Zettel bei, die mir Auskunft geben, um welches Saatgut es sich handelt und wann ich es gesammelt habe. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, geben Sie zu dem Saatgut etwas Kieselgel (=Silica-Gel) aus dem Fachhandel (oder aus dem Schuhkarton) dazu. Diese kleinen Silica-Gel-Beutelchen sind einmal sehr kostengünstig und dabei hochwirksam. Sie entziehen der Umgebungsluft die Feuchtigkeit, und so wird z. B. verhindert, dass die Samen schimmeln.

Noch einen Tipp – von einem erfahrenen Gärtner, er lagerte, als langfristiger Planer, besonders seine wertvollen Pflanzensamen im Tiefkühlfach - bei -18°C. Ich selbst habe dieses Verfahren noch nicht ausprobiert, aber er schwor darauf. Völlig trocken und vakuumverpackt bleiben sie dort jahrelang keimfähig – so seine Erfahrungswerte. Jetzt wünsche ich Ihnen beim Planen für das neue Gartenjahr recht viel Freude. Schwelgen Sie mit Ihren Gedanken und Ihrer Vorstellungskraft vorab bereits in den schönsten Stunden der kommenden Frühlings- und Sommerzeit. Das tut ganz besonders gut bei nasskaltem Regenwetter.

Ihre Heidemarie Traut