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Amtsblatt der Stadt Nottertal-Heilinger Höhen
Ausgabe 1/2025
Nichtamtlicher Teil
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Vereine und Verbände

UNSER PARTY.SAN-RÜCKBLICK 2024

Teil 2 - Die Bands, die Musik

Passend zum Beginn der dunklen Jahreszeit und zur Verkürzung der Wartezeit bis zum nächsten Jahr möchten wir heute im 2. Teil unseres Party.San-Rückblicks noch einmal “kurz” auf einen, nicht unwesentlichen, Aspekt des Festivals zurückblicken - die Musik!

Das Hauptbühnenprogramm am Donnerstag begann, wie es sich für das Party.San gehört, mit energiegeladenem, schwedischem Death Metal- BASTARD GRAVE heizten dem Publikum ordentlich ein, falls das bei diesem subtropischen Wetter überhaupt notwendig war! Wunderbarstes Festivalwetter an allen 3 Tagen, inklusive kleiner Abkühlungsschauer am Freitag mit beeindruckendem Doppelregenbogen über Schlotheim! BROKEN HOPE hatten ihren Gig im Vorfeld leider absagen müssen, für sie sprangen die niederländischen SINISTER in die Bresche, die mit ihrem Death Metal “alter Schule” begeistern konnte. Mit Band Nr.3, ETERNAL CHAMPION (USA), gab es den ersten “Exoten” zu bestaunen- mit traditionellem, “normalen” Heavy Metal konnten sie viele Fans hinzugewinnen. Mittlerweile ist es schon fast Tradition geworden, mindestens eine Band pro Jahr einzuladen, die vom gewohnten Party.San-Spektrum abweicht. Mit VLTIMAS gab es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: David Vincent spielte bereits 2011 beim ersten Party.San in Schlotheim, damals noch mit der Kultband MORBID ANGEL; ein sagenhaftes Konzert bei strömendem Regen. Und war mit ausschlaggebend dafür, dass das Party.San von nun an zu unserem jährlichen Pflichtprogramm gehören sollte! Stilecht mit Hut und langem Mantel gab er heute den “schwarzen Lord” und spielte mit seiner neuen, multinationalen Band einen Querschnitt beider bisherigen Band-Alben. Die US-amerikanischen Thrash Metal-Legenden SADUS bewiesen im Anschluss eindrucksvoll, dass sie trotz langer Bandpause nichts verlernt hatten und zählten heute definitiv zu unseren Faves! THE BLACK DAHLIA MURDER sorgten danach für ein krachend volles Feld vor der Bühne. Trotz des überraschenden Tods ihres Frontmanns im vergangenen Jahr strotzte die Band vor Energie und begeisterte alte und neue Fans! Das Bandprojekt LEFT TO DIE widmete sich der Musik der legendären DEATH und ihres, leider viel zu früh verstorbenen, Masterminds Chuck Schuldner; mit 2 DEATH-Ex-Mitgliedern in der Band war die Authenzität gewährleistet und die Band wurde enthusiastisch abgefeiert. Die Musik von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT vereint alle Attribute des deutschen Black Metal und ist definitiv etwas Besonderes- und das nicht nur, weil mit Yvonne Wilczynska eine Frau die Frontpostion innehat. Die Band spielte heute bereits zum zweiten Mal in Schlotheim und gehörte, wie nicht anders zu erwarten, zu den Höhepunkten des Tages! Was man ausdrücklich auch über TERRORIZER sagen kann; die Band hat ihren Kultstatus bereits 1989 mit ihrem ersten Album erlangt und trotz zahlreicher Besetzungswechsel und Bandpausen nichts von ihrer Originalität eingebüßt! Am Bass wieder mit David Vincent, diesmal mit Sportmützchen und Tarnhose, spielte die Band ein vor Energie strotzendes Set. Ein Glücksgriff für die Party.San-Macher und zusammen mit dem folgenden Tagesheadliner Nr.2 quasi der berühmte “Doppelwumms”, auf den die amtierende Bundesregierung so hofft! Ex-IMMORTAL-Frontmann ABBATH hatte ja in der Vergangenheit nicht immer gute Tage- davon konnte heute keine Rede sein! Mit einem Special-Set mit ausschließlich Songs seiner Ex-Band machten er und seine Mitstreiter klar, warum er immer noch zu den Größten im Black Metal gehört! Der absolute Hammer und ein würdiger Abschluss des ersten Festivaltages!

Aufgrund unvorhersehbarer, widriger Widrigkeiten begann der Festival-Freitag für uns leider erst gegen 16 Uhr mit den letzten Klängen von AFSKY (Dänemark, Black Metal). Mit besagter Band sowie ENTHRONED (Belgien) und OBSCURITY (D) hatten wir auf jeden Fall schon einige Hochkaräter verpasst, während der Opener STILLBIRTH (D) wohl eher die Spaß-Fraktion angelockt hatte. BEWITCHED (Schweden) erhöhten mit ihrem Mix aus Thrash und Rock die Betriebstemperatur, bevor es mit KRAANIUM (Norwegen, Slam Brutal Death Metal) wieder RICHTIG auf die Ohren gab. Im Anschluss hatte man mit den Death Metal-Walzen INCANTATION (USA, nach 2012 & 2019 bereits zum 3. Mal) echte Urgesteine verpflichten können, die selbstverständlich keinen Genre-Fan enttäuschten- auch für uns das erste Highlight des Tages! Auch eine Band wie BATUSCHKA hat sicher irgendwie ihre Berechtigung auf dem Party.San- okkulte Themen, harte Gitarren, Mönchsgewänder, etc.- ungeübte Ohren konnten sich jedoch auch an die gregorianischen Chorgesänge erinnert fühlen, die ab Mitte der 90er den Musikmarkt verstopften. Bei uns hinterließen sie leider nur mäßige Begeisterung, aber das ist ja, wie bei Allem, bekanntlich Geschmackssache! Keine 2 Meinungen konnte es jedoch bei den nun folgenden Headlinern geben: SOLSTAFIR beehrten das Party.San bereits zum 5. Mal und verzauberten wieder mit traumhafter Melancholie, inklusive Balanceakt des Sängers auf der Fotograbenabsperrung, gehalten von den Fans der ersten Reihen- Gänsehaut pur! BEHEMOTH (Polen) sind eine Urgewalt- nach mystischem Intro zelebrierten Band-Vorturner “Nergal” und seine Mannen eine schwarze Death Metal-Messe, die an Intensität kaum zu überbieten war! Sicher waren unter dem begeisterten Publikum auch noch einige Einheimische, die das kostenlose Schnupperticket genutzt hatten!

Den Samstag eröffneten ULTHAR (USA) mit ultraschnellem Death Metal, in Anlehnung an große Vorbilder wie MORBID ANGEL. Die Franzosen REGARDE LES HOMMES TOMBER wurden von vielen Besucher als Geheimtipp gehandelt, die Band konnte mit ihrem Mix aus Black Metal/Punk/Hardcore folglich ein ordentliches Publikum vor der Bühne versammeln. Mit NECROT (USA) stand anschließend unser erster Tageshöhepunkt auf den Brettern, “Oldschooliger” Death Metal geht irgendwie immer und vor allem durch Mark und Bein! Die Kölner ULTHA (nicht zu verwechseln mit dem fast namensgleichen Opener) brachten im Anschluss lange, melacholische Kompositionen zu Gehör, Black Metal, durchsetzt mit doomigen Riffs- sehr fein! Bei den Polen HATE (Black/Death Metal) ging es danach wieder um Einiges heftiger zur Sache; auch im 34. Bandjahr wurde noch gnadenlos und technisch versiert geknüppelt! Für Anhänger des 80er/90er Gothic-/Dark-/Alternative-Rocks ging es mit einem nächsten “Exoten” weiter- UNTO OTHERS (USA) erinnern angenehm an Bands wie Sisters Of Mercy, Type O Negative oder gar (abgesehen vom Gesang natürlich) The Cure, zwischen all den “Extremen” eine angenehme “Erholungspause” für die Öhrchen. Mit SULPHUR AEON (D) erklangen im Anschluss wieder gewohnte Töne- mit Death Metal alter Schule wissen die Nordrhein-Westfalen ihr großes Publikum zu verwöhnen, für uns eine weitere Band des Tages! OBSCURA gingen wesentlich progressiver zu Werke und polarisierten dabei gezwungenermaßen- was dem Einen beim dargebotenen technischen Death Metal zu “frickelig” war, begeisterte den Anderen gerade wegen der instrumentalen und vokalen Raffinessen. LEGION OF THE DAMNED gab es heute bereits zum 4.Mal auf dem Party.San zu bewundern und da, wie auch im wirklichen Leben, auf die Alten meistens Verlass ist, sorgte auch dieser Auftritt für massenhaft leuchtende Augen bei den Fans. ANAAL NATHRAKH (GB) sind bekanntermaßen nichts für die Freunde anheimelnder Schönklänge, mit ihrem Special-Mix aus Black Metal, Industrial, Death Metal-Anleihen und Grindcore stampften sie jedoch (sprichwörtlich) alles in Grund und Boden. Dies lässt sich natürlich von PARADISE LOST (GB) nicht unbedingt behaupten; der doomige Death Metal, durchsetzt mit Gothic-Elementen war naturgemäß ruhiger angelegt, bestach dafür mit großer Hitdichte, inklusive Bronski Beat-Cover. Vom ergatterten Platz in der ersten Reihe aus definitiv ein beeindruckender Auftritt! Die Thrash Metal-Veteranen SODOM aus dem Ruhrgebiet hatten den Slot als Samstag-Headliner und zugleich letzter Band des Festivals inne, eine im Vorfeld nach Fanwünschen zusammengestellte Setlist aus Hits, aber auch selten gespielten Stücken ließ die Herzen der Fans höherschlagen und sorgte für ausgelassene Stimmung vor der Bühne! Grundsympatisch auch die Ansagen von Frontmann Tom Angelripper, der auch mit seiner Meinung zu arroganten “Stars” nicht hinter den Berg hielt! Bezeichnend dazu auch die Tatsache, dass die Band ihre vorhergehende Autogrammstunde erst beendete, als auch der letzte wartende Fan seine Unterschriften oder Fotowünsche erhalten hatte.

Wenn es an der Zeltbühne überhaupt etwas auszusetzen gab, dann die Tatsache, dass das Zelt bei den meisten Bands bis zum Bersten gefüllt war, was ja eigentlich etwas Positives war! Für Bummelanten blieb so jedoch meist nur noch die Möglichkeit, den Auftritten als Zaungast beizuwohnen; die Bands ließen sich so optisch im Bühnennebel allenfalls erahnen, was der Musik natürlich keinen Abbruch tat! Diese war sehr gut und in tollem Sound hörbar und- als “Außenstehender” hatte man den Vorteil, nicht den witterungsbedingt tropischen Temperaturen im Zelt ausgesetzt zu sein...Einige Bands, die es uns im Zelt besonders angetan hatten, möchten wir noch schnell erwähnen: Donnerstag - IMHA TARIKAT (D), RITUAL DEATH (Norwegen) und Headliner SCHAMMASCH (Schweiz), Freitag- CLOAK (USA), NERVO CHAOS (Brasilien) und die All-Girls-Death Doom-Band KONVENT aus Dänemark, Samstag- ALKALOID (D), HERETOIR (D) und zu guter Letzt HELLRIPPER (Schottland).

Für 2025 sind mit NAPALM DEATH, TIAMAT, GORGOROTH, GRAVE (in Originalbestetzung) und DOOL schon große Namen angekündigt - bis dahin!

Ulf Stengert, Anette Engel-Stengert, Anke Montag

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