Viele Schlotheimer*innen werden sich noch an unsere 1000-Jahrfeier 1974 oder an die wunderbare 1025-Jahrfeier im Jahr 1999 erinnern. Rauschende Feste mit vielen Attraktionen und Menschen aus nah und fern, die sich zusammengefunden haben, um diese Jahrfeiern zu begehen.
Für uns Schlotheimer*innen unvergessliche Feiern welche wir immer noch im Herzen tragen.
In Vorbereitung auf die 1050-Jahrfeier habe ich Vertreter*innen aus Vereinen, Direktor*innen der Schulen und den Kindergarten eingeladen, um erste Absprachen zu treffen.
In dieser Runde wurden uns vom Vorsitzenden des Geschichtsvereins die neuesten Erkenntnisse zur urkundlichen Ersterwähnung Schlotheims vorgestellt.
Diese urkundliche Ersterwähnung aus dem Jahre 974 galt damals als die Erste in der Geschichte der Stadt Schlotheim und beruhte auf einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos II. Ein Geschenk zur materiellen Absicherung seiner Gemahlin. Die Gemahlin Kaiser Ottos II hieß Theophanu und war eine Nichte des damaligen Byzantinischen Kaisers. Dieses Vermächtnis umfasste außer Schlotheim (Sletheim) noch weitere Orte und Höfe.
In Vorbereitung der 1000-Jahrfeier machte bereits das Gerücht die Runde, dass im Kloster Fulda eine noch ältere Urkunde mit der Ersterwähnung Schlotheims läge.
Eine Kontaktaufnahme der Organisatoren von der DDR, mit den Vertretern des Klosters in der BRD, war nicht möglich. Somit blieb es 1974 bei der 1000-Jahrfeier, was den Vertretern Mühlhausens nur recht war, da Mühlhausen als Kreisstadt so mit seiner Ersterwähnung im Jahre 967 älter sein durfte, als Schlotheim.
Aufsetzend auf die 1000-Jahrfeier 1974 wurde 1999, ohne die Informationen zur Urkunde in Fulda aufzugreifen, die 1025-Jahrfeier organisiert.
Im Jahre 2002 erschien das Buch "Geschichte der Stadt Schlotheim in Thüringen" von Dr. Ingo Fiedler, in dem auf Seite 42 und folgenden die Korrektur der Ersterwähnung auf das Jahr 876 dargestellt wurde.
Ausführliche Informationen, mit Nennung der entsprechenden Urkunde, wurden z.B. im Buch „Ersterwähnunq Thüringer Städte und Dörfer" von Wolfgang Kahl aus dem Jahre 2010 dargelegt, siehe die Seiten 251, 445 bis 450. Hier wird das Ingelheimer Protokoll vom 18. Mai 876 ausführlich behandelt. In diesem Protokoll, bei dessen Bezeichnung nicht das Ingelheim am Rhein gemeint ist, schenkt ein gewisser Gebraht unter anderem den Schlotheimer Besitz, dem Kloster Fulda.
Eine weitere Quelle, die das Jahr der Erstnennung in das Jahr 876 verlegt, ist das Buch "Mittelalterliche Städte in Thüringen" von Sven Leininger, Seite 284, erschienen 2021.
Auf der Basis dieser neuen Erkenntnisse, herrschte Einigkeit, dass Schlotheim die entsprechenden Festlichkeiten im Jahre 2026 vorbereiten soll.
Wir freuen uns alle auf die 1150 Jahrfeier, im Jahr 2026 und hoffen, dass sich alle Schlotheimer*innen zu diesem Fest mit einbringen.
Ganz besonders möchte ich mich an dieser Stelle bei Helge Görl, als Vorsitzenden des Schlotheimer Geschichtsvereins, bedanken, der uns diese umfassende Zuarbeit zukommen ließ.
Hans-Joachim Roth
Bürgermeister a.D.