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Amtsblatt der Stadt Nottertal-Heilinger Höhen
Ausgabe 3/2024
Nichtamtlicher Teil
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Neues aus Seilermuseum und Mühle

Historische Keller Schlotheims

Liebe Schlotheimer,

wir vom Geschichtsverein Schlotheim e.V. beabsichtigen ab 2024 unterirdische Projekte voranzutreiben, bei denen wir eure Unterstützung benötigen.

Im ersten Abschnitt wollen wir versuchen mittels Bodenradar die ursprüngliche Bebauung des inneren Schlosshofes zu erforschen.

Bevor das Schloss, so wie wir es heute kennen, in den Jahren 1770 bis 1775 erbaut wurde, stand auf dieser Fläche eine Burg mit Torhaus, Zugbrücke, Bergfried, Brunnen und Kemenate. Diese Bauwerke kennen wir aus historischen Beschreibungen, jedoch ohne genauen Standort und Größe.

Erhalten geblieben sind Keller, die zum Teil noch begehbar sind (z.B. der ehemalige Weinkeller). Andere Kellerräume sind bereits eingestürzt.

Uns sind aber auch noch unterirdische Hohlräume bekannt, die lediglich zugemauert wurden. Für die weiteren Planungen des Schlosshofes ist es wichtig den genauen Standort der historischen Burgkeller zu kennen. So kann die Tragfähigkeit der Verkehrsfläche berücksichtigt werden. Dies ist besonders für Einsätze der Rettungskräfte wichtig.

Diese Untersuchung planen wir gemeinsam mit dem Grundstückseigentümer.

Der zweite Abschnitt unserer Untersuchungen betrifft die Keller der Häuser innerhalb der alten Stadtmauer.

Auf beigefügtem Plan erkennen Sie den Verlauf der Stadtmauer mit den beiden Stadttoren.

Dieser Plan konnte nur entstehen, weil uns der älteste bekannte präzise Stadtplan aus dem Jahre 1854 vorliegt. In historischen Dokumenten wird der Beginn des Abrisses der Stadtmauer mit der Beseitigung der Stadttore auf das Jahr 1836 datiert. Auf Grund dieser zeitlichen Nähe zwischen Abrissbeginn und der Erstellung des Planes lässt sich der Verlauf der Stadtmauer sehr genau rekonstruieren.

Die Darstellung der Stadtbefestigung wurde zum besseren Verständnis auf einen aktuellen Stadtplan übertragen.

In den Jahren 1700 und 1770 gab es in Schlotheim verheerende Stadtbrände, bei denen zum Teil nur wenige Häuser verschont blieben.

Hieraus lässt sich ableiten, dass nach den Bränden die Stadt neu und mit veränderten, den neuen Bedürfnissen angepassten Hausgrundrissen wieder aufgebaut wurde. Was jedoch von der ursprünglichen Bebauung weitestgehend unbeeinträchtigt blieb, sind die Keller der Häuser.

Unser Verein möchte über die Bauweise der Keller z.B. herausfinden, wie alt die Keller sind und welche Funktion sie hatten. Der größte Teil wurde sicher als Vorratskeller genutzt. Es muss aber u.a. auch ein Gefängnis und einen Ratskeller gegeben haben.

Nun unsere Bitte an die Schlotheimer:

Lasst uns nach Terminabsprache eure historischen Keller besichtigen. Wir würden dann die Gestalt der Keller zeichnerisch erfassen und Fotos anfertigen.

Wir freuen uns schon auf unsere Zusammenarbeit.

Für Fragen stehe ich gern unter der Rufnummer: 0163 - 344 6224 zur Verfügung.

Helge Görl

Vorsitzender

Geschichtsverein Schlotheim e.V.