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Amtsblatt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen
Ausgabe 10/2024
Nichtamtlicher Teil
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Informationen

Einmal Probesitzen, bitte: Unter den Augen von Schwallungens Bürgermeister Jan Heineck sowie den beiden Geschäftsführern Thomas Schelsky und Uwe Jablonski (v.l.n.r.) nimmt Landrätin Peggy Greiser nur zu gern in einem der Fahrzeuge Platz, die im ehemaligen Möbelhaus stehen

Es duftet nach frischem Holz: Auf ihrem gemeinsamen Rundgang nehmen Janine Töpfer, Mitarbeiterin Wirtschaftsförderung im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen (vorn), Geschäftsführer Jens Buchholz (2. v. r.), Uwe Möllerhenn, erster Beigeordneter der Stadt Kaltennordheim (Mitte), Landrätin Peggy Greiser und Geschäftsführer Sebastian Kranz (hinten) Tuchfühlung mit dem Werkstoff auf

Soziales Engagement in Meiningen, Blockhäuser aus der Rhön und Fahrzeuge im Möbelhaus -

Landrätin besucht Unternehmen der Region

Mit Geschäftsführern und Mitarbeitern zwanglos ins Gespräch kommen, einen Blick hinter die Kulissen werfen, aber auch erfahren, vor welchen Herausforderungen die heimische Wirtschaft steht: All das ist Anliegen der regelmäßigen Unternehmensbesuche, für die sich Landrätin Peggy Greiser auch im September wieder die Zeit nahm.

Sozialwerk Meiningen gGmbH

Bei der Sozialwerk Meiningen gGmbH wurde die Kreischefin vom dienstältesten Geschäftsführer einer gemeinnützigen Einrichtung in Thüringen empfangen. Seit mittlerweile 20 Jahren leitet Alexander Pfeffer die Geschicke des Unternehmens, das 1994 als gemeinnützige GmbH aus dem drei Jahre zuvor gegründeten Verein Sozialwerk Meiningen e.V. hervorgegangen war. Heute betreibt das Unternehmen an verschiedenen Standorten im Landkreis sowie dem Wartburgkreis mehrere Einrichtungen im Bereich der Altersmedizin, in der Hospiz- und Palliativversorgung sowie der Psychosozialen Hilfen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene - darunter die Geriatrische Fachklinik, die Geriatrische Rehabilitationsklinik, das Hospiz sowie das Begegnungs- und Beratungszentrum „Haus Sarterstift“ - um nur einige zu nennen.

Seit 2021 besteht zudem die MVZ Sozialwerk Meiningen gGmbH mit Plätzen für drei Hausärzte. Insgesamt beschäftigt das Sozialwerk Meiningen circa 430 Mitarbeiter, davon 20 Mitarbeiter in der Verwaltung und 20 Ärzte. Hinzu kommen rund 200 ehrenamtliche Mitarbeiter.

Stolz berichtete Geschäftsführer Alexander Pfeffer, dass seit 2016 die Versorgung der Patienten über die hauseigene Küche erfolge. Die Qualität des Essens sei für die Heilung der Patienten ein wichtiger Faktor. Auch eine Kindertagesstätte in Meiningen werd versorgt. Aber auch die Mitarbeiter und andere Gäste nehmen die Mittagsversorgung sehr gut an. Am Nachmittag werde die Cafeteria durch einen externen Bewirtschafter betrieben.

Für Rehapatienten stehe ein Bewegungsbad zur Verfügung. Der beim gemeinsamen Rundgang erspähte Neubau solle Ende 2025 fertiggestellt werden und Platz für ein Zentrallager, für das MVZ und eine Station bieten. Auf Nachfrage der Landrätin erläuterte Pfeffer, dass der Bedarf größer sei als Betten zur Verfügung stehen. Der Personalmangel in der Pflege treffe auch das Sozialwerk.

Ein wichtiger Meilenstein sei der erst neu eingeweihte Standort der Tafel im Meininger Brückenweg. Investiert werde außerdem in erneuerbare Energien. Die Planung und Umsetzung von PV-Anlagen auf den Dächern der Gebäude sollen 80 bis 90 Prozent des Eigenenergiebedarfs abdecken.

SebAlex Blockhaus GmbH Kaltennordheim

Bei ihrem Besuch der SebAlex Blockhaus GmbH Kaltennordheim erkundigte sich Landrätin Peggy Greiser zunächst interessiert nach der Entstehung des Firmennamens. SebAlex sei die Abkürzung aus den beiden Vornamen der Gründer Sebastian Kranz und Alexander Apel. Nach ihrer Ausbildung haben die beiden Fenster eingebaut, anschließend als Subunternehmer in Finnland Holzhäuser montiert und später importiert und in Deutschland vertrieben - jedoch sei der Baustil hierzulande nicht gerade auf Zustimmung gestoßen. So wurde die Idee geboren, finnische Blockhäuser mit deutschem Baustil herzustellen, berichtete Sebastian Kranz, Zimmerermeister, Geschäftsführer und Mitinhaber stolz.

Die Produktion befindet sich seit 2008 am Standort in Kaltennordheim. 2021 wurde eine weitere Gewerbefläche erworben. Das Unternehmen beschäftigt 30 Mitarbeiter. Teamfähigkeit werde hier großgeschrieben. Die Mitarbeiter erhalten ein tägliches Versorgungspaket (Frühstück, Mittag und Abendessen). Untereinander bestehe ein freundschaftliches Verhältnis, sodass auch nach der Arbeitszeit zusammen Zeit verbracht werde. Der Mitarbeiterstamm sei beständig, allerdings habe das Unternehmen aufgrund der Auftragslage für das laufende Jahr Ende 2023 leider zwei Mitarbeiter entlassen müssen.

Von der Planung, über die Fertigung und Montage bis zum Versand werden hier im Drei-Schichtbetrieb Blockhäuser nach Kundenwunsch gefertigt. Das Holz stammt aus Europa. Durch CNC-gesteuerte Maschinen werden die Einzelteile der Häuser entsprechend bearbeitet. 2023 wurden 90 Häuser produziert, was einem Durchschnitt von 1,5 Häusern in der Woche entspricht. Die Holzreste werden in der Hackschnitzelheizung verwertet und optimal genutzt. Das senkt die Heizkosten.

Landrätin Peggy Greiser zeigte sich bei ihrem Besuch erfreut darüber, dass ein Unternehmen wie dieses im Landkreis seinen Sitz gefunden hat. Auch die Zusammenarbeit mit der Firma Löffler Naturstammhaus in Brotterode-Trusetal fand sie lobenswert.

IndiMo Automotive GmbH Schwallungen

Ein weiterer Unternehmensbesuch führte die Landrätin in das ehemalige Möbelhaus von Möbel Erbe in Schwallungen. Seit 2018 ist hier die IndiMo Automotive GmbH ansässig, ein Großhändler für Fahrzeuge aus dem chinesischen Raum. Auf den fünf Etagen stehen nun also statt Möbeln chinesische Fahrzeuge und deren Ersatzteile.

IndiMo wurde im Jahr 2009 mit Hauptsitz in Landstuhl (Stadt Kaiserslautern) gegründet. Zu Beginn der Geschäftstätigkeit der Gründer Uwe Jablonski und Thomas Schelsky im Jahre 1985 war der Gebraucht- und Neuwagenimport aus den USA das Kerngeschäft. Die IndiMo GmbH wickelt den kompletten Ablauf vom Import und Kauf bis hin zum Transport der Fahrzeuge mit eigenen LKWs oder per Schiff mit eigener Spedition an die Händler ab. In Schwallungen werden die Autos für den Verkauf vorbereitet sowie der technische Support und der Ersatzteilservice abgewickelt. In den Anfängen wurden nur Nutzfahrzeuge vertrieben, seit etwa fünf bis sechs Jahren nun auch PKWs. Derzeit „parken“ rund 900 Fahrzeuge am Standort Schwallungen. Circa 95 Prozent der Fahrzeuge laufen mit Verbrennermotoren.

Um am Standort bleiben zu können, mussten einige Hürden wie der Brandschutz im Gebäude überwunden werden. Landrätin Peggy Greiser erkundigte sich nach dem derzeitigen Stand, um bei etwaigen Problemen unterstützen zu können. Auch die Erweiterung der Lagerfläche sei geplant.

Während des Rundgangs wurden natürlich auch einige Autos von innen begutachtet, wobei die Landrätin verriet, dass sie selbst am liebsten kleine Autos fahre.