Produktion zum Anfassen: Bei einem Rundgang durch die Fertigung überzeugt sich Landrätin Peggy Greiser ganz praktisch vom Können der Willi Elbe Group. Ausbildungsleiter Christian Koch, COO Jan Quast und Personalleiter Sascha Dittmer (v.l.n.r.) wissen allerhand zu den verschiedenen Komponenten zu berichten.
Im Rahmen eines Unternehmensbesuchs informierte sich Landrätin Peggy Greiser über die aktuelle Lage und Entwicklungsperspektiven der Willi Elbe Group am Produktionsstandort Rippershausen. Begrüßt wurde sie von Chief Operating Officer (COO) Jan Quast, Werkleiter Stefan Cyriaci, Personalleiter Sascha Dittmer sowie der Personalleiterin vom Werk Simone Schneider.
Zum Auftakt präsentierte COO Quast die traditionsreiche Geschichte der Unternehmensgruppe. Gegründet im Jahr 1951 durch Willi Elbe, begann das Unternehmen mit der Produktion von Motorrad-Kardanwellen, unter anderem für BMW. Heute ist die Willi Elbe Group ein international agierender Automobilzulieferer mit rund 950 Mitarbeitenden weltweit – davon 160 am Standort Rippershausen. Zu den weiteren Standorten zählen Produktionswerke in Deutschland, Norwegen, Bulgarien, China und Mexiko.
Jährlich werden innerhalb der Unternehmensgruppe rund neun Millionen Komponenten für die Automobilindustrie produziert, darunter Lenksäulen, Lenkspindeln, Lenkzwischenwellen und Kreuzgelenke. Einer der Hauptkunden des Standorts Rippershausen ist die Mercedes-Benz Group. Größter Kunde der gesamten Gruppe ist BMW.
Seit der Übernahme im Jahr 2020 durch die international aufgestellte Beteiligungsgruppe AEQUITA mit Sitz in München bewegt sich viel bei der Willi Elbe Group. Zunehmende Komplexität betrieblicher Prozesse, steigende Anforderungen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und innovative Herausforderungen des Marktes, fordern neue ganzheitliche Ansätze. Für diese Umsetzung wurden in den vergangenen zwei Jahren und werden in den nächsten Jahren am Standort Rippershausen Investitionen in Höhe von ca. 15 Millionen Euro getätigt.
Im Austausch mit der Unternehmensleitung wurden zentrale Herausforderungen diskutiert: darunter die Fachkräftesicherung, das duale Ausbildungssystem sowie steigende Lohn- und Energiekosten. Insbesondere die hohen Produktionskosten in Deutschland führen zunehmend zur Verlagerung von Fertigungskapazitäten ins Ausland – vor allem nach Bulgarien.
Landrätin Greiser zeigte Verständnis für die Situation des Unternehmens und verwies auf den demografischen Wandel sowie strukturelle Defizite im Bildungssystem. Sie unterstrich die Notwendigkeit, Jugendlichen bessere Perspektiven und berufliche Orientierung zu bieten. Während bei der Willi Elbe Group gewöhnlich drei Auszubildende pro Jahr eingestellt werden, konnte in diesem Jahr lediglich ein Mechatronik-Auszubildender gewonnen werden.
Zum Abschluss ihres Besuchs überzeugte sich die Landrätin bei einem Rundgang durch die Produktion von den modernen Fertigungsanlagen und der technologischen Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Sie zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft der Willi Elbe Group und der hohen regionalen Bedeutung des Standorts Rippershausen.