Titel Logo
Amtsblatt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen
Ausgabe 13/2025
Nichtamtlicher Teil
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Informationen

Geschäftsführer Marc Weisheit erläutert Landrätin Peggy Greiser den Produktionsprozess; im Hintergrund Tochter Gina Weisheit, verantwortlich für Angebotserweiterung und Vertrieb bei MDW.

Mit einem neugierigen Blick hinter die Kulissen und großer Wertschätzung im Gepäck stattete Landrätin Peggy Greiser am 17. November dem mittelständischen Unternehmen MDW Weisheit in Floh-Seligenthal einen Besuch ab. Begleitet von Wirtschaftsförderin Ulrike Steinmetz nutzte sie den Termin der monatlichen Unternehmensbesuche, um einmal mehr zu zeigen, wie wichtig ihr der direkte Austausch mit den Betrieben vor Ort ist. „Ich bin stolz auf unsere Hidden Champions im Landkreis – aber unsere Region lebt von den vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die oft nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen“, betonte die Landrätin.

Familienunternehmen in zweiter Generation

Empfangen wurde die Landrätin von MDW-Geschäftsführer Marc Weisheit, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Jörg Weisheit führt. MDW Weisheit blickt auf eine lange Tradition zurück: Im August 1990 gründete Vater Dieter Weisheit das Unternehmen mit nur zwei Maschinen. 1993 folgte der Kauf des Grundstücks, auf dem heute die modernen Fertigungs- und Bürohallen stehen.

Das Unternehmen stellt im 2-Schicht-System auf hochmodernen CNC-Maschinen Drehteile für die Automobilindustrie, Medizintechnik, Möbelindustrie sowie Lüftungs- und Brandschutztechnik her. Die Produktion erfolgt dabei mit einem klaren Fokus auf Qualität und Termintreue, Werte, die das MDW auch heute noch pflegt. Die Kunden sind in ganz Europa verstreut. Das Familienunternehmen setzt auf Kontinuität und ist stolz darauf, dass auch die Frauen der beiden Geschäftsführer sowie die Tochter im Unternehmen tätig sind – vor allem in den Bereichen Buchhaltung, Auftrags- und Angebotsbearbeitung sowie Vertrieb.

Unsicherheit in herausfordernden Zeiten

Während des Gesprächs wurde in Floh-Seligenthal auch offen über die aktuellen Herausforderungen gesprochen. Die „goldenen Jahre“ zwischen 2010 und 2020 sind längst vorbei. Die Corona-Pandemie ab 2020 brachte nicht nur Kurzarbeit, sondern auch eine stagnierende Auftragslage mit sich. „Die Auswirkungen des Verbrenner-Aus auf die Wirtschaft sind spürbar“, erklärte Marc Weisheit. Trotz einer breiten Aufstellung in verschiedenen Wirtschaftsbereichen, berichten die Geschäftsführer von zunehmenden Schwierigkeiten in sämtlichen Sektoren. Derzeit beschäftigt MDW Weisheit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch verantwortungsbewusste Kurzarbeit konnten bislang Entlassungen vermieden werden. Besonders bedauerlich ist der Mangel an Auszubildenden: In den letzten vier Jahren konnte das Unternehmen keine neuen Azubis gewinnen. Sein letzter Azubi, im Februar ausgelernt, hat seine Ausbildung sehr gut gemeistert, sagt Marc Weisheit mit Stolz.

Der Landrätin ist das Azubi-Problem wohlbekannt und sie betonte, dass sie die Wichtigkeit einer stärkeren Förderung der mittleren Reife in der Region immer wieder anspreche.

Ein weiteres drängendes Thema, das auch hier zur Sprache kam, sind die gestiegenen Energiekosten. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat das Unternehmen bereits in eine eigene Photovoltaikanlage investiert, die im Sommer bis zu 50 Prozent des Energiebedarfs deckt. Auch eine Umstellung auf LED-Beleuchtung in der gesamten Produktionshalle wurde vorgenommen, um die Energieeffizienz zu steigern. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Energiepreise und deren Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens ein zentrales Thema.

Sie würden gerne wieder investieren, sagte Marc Weisheit, sind sich jedoch nicht sicher, in welche Richtung sich der Markt entwickeln wird.