Historischer Rückblick mit Weitblick: Festredner Dr. Kai Lehmann, Leiter des Museums Schloss Wilhelmsburg, warb in seiner Festrede für das Vertrauen in die Jugend und die Kraft guter Ausbildung.
Ausgezeichnetes Handwerk: 25 Ausbildungsbetriebe aus Südthüringen – darunter acht aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen – wurden beim STIFT 2024 für ihr besonderes Engagement in der Nachwuchsförderung geehrt.
Am 31. März 2025 hat die Handwerkskammer Südthüringen in der Klosterkirche des Bildungscampus Rohr zum 25. Mal den Ausbildungspreis STIFT verliehen. In einem festlichen Rahmen wurden 25 Ausbildungsunternehmen in 26 verschiedenen Berufen für ihre herausragende Nachwuchsarbeit geehrt. Ihre Auszubildenden hatten die Gesellen- und Abschlussprüfungen im vergangenen Jahr mit Bestnoten bestanden – ein starkes Zeichen für die Qualität handwerklicher Ausbildung in der Region.
Zum Auftakt der Veranstaltung setzte Festredner Dr. Kai Lehmann, Historiker und Leiter des Museums Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, mit einer pointierten Rede einen gesellschaftlichen Akzent. Er räumte mit dem weitverbreiteten Klischee von der angeblich lernunwilligen Jugend auf und erinnerte daran, dass solche Kritik keineswegs neu sei: „Schon seit Menschengedenken wird über die Schwächen der Schüler geklagt – lange vor der PISA-Studie.“ Und in Richtung der anwesenden Preisträger betonte er: „Jugend braucht Chancen, um sich zu entfalten. Diese Chance haben Sie gegeben – und damit in die Zukunft investiert.“
HWK-Präsident Mike Kämmer unterstrich in seiner Ansprache: „Der Geselle von heute ist der Meister von morgen – und der Unternehmensnachfolger von übermorgen.“ Eine Ausbildung auf höchstem Niveau – wie sie in den ausgezeichneten Betrieben stattfinde – sei dafür die Voraussetzung.
Acht der begehrten STIFT-Auszeichnungen gingen in diesem Jahr in den Landkreis Schmalkalden-Meiningen – so viele wie in keinen anderen. Weitere Preise erhielten Betriebe in Hildburghausen (4), Sonneberg (3), Suhl (5) und dem Wartburgkreis (5).
Landrätin Peggy Greiser ließ es sich nicht nehmen, den Preisträgern aus dem Landkreis persönlich zu gratulieren – ein klares Zeichen eine klare Geste für die Wertschätzung, die sie der handwerklichen Ausbildung entgegenbringt. Viele der ausgezeichneten Betriebe sind übrigens echte „Wiederholungstäter“: Sie wurden bereits zum dritten, vierten oder – wie die Backhaus Nahrstedt Premium GmbH – sogar bereits zum neunten Mal mit dem STIFT-Preis geehrt. Ein deutliches Zeichen dafür, wie viel Herzblut und Engagement sie seit Jahren in die Ausbildung investieren.
Folgende Unternehmen aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen wurden ausgezeichnet:
Neben den STIFT-Auszeichnungen wurden auch sechs junge Handwerkerinnen und Handwerker mit Weiterbildungsstipendien aus Landesmitteln geehrt. Diese sollen ihnen den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft im Handwerk ebnen.
Der STIFT-Ausbildungspreis – Südthüringer Initiative für Fachkräfte in der Talentförderung – wird seit dem Jahr 2000 von der Handwerkskammer Südthüringen verliehen. Seither wurden über 660 Betriebe ausgezeichnet.
Prämiert werden Unternehmen ...
Der STIFT-Preis ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein sichtbares Gütesiegel – für Qualität, Engagement und eine zukunftsgerichtete Ausbildungsphilosophie im Südthüringer Handwerk.