63 Tonnen Wäsche werden täglich in Wernshausen gereinigt – wie die strahlend weißen Kittel, die Geschäftsführer Stephan Ullmer-Kadierka, Landrätin Peggy Greiser und Betriebsleiter David Wolfsdorf (v.l.n.r.) beim gemeinsamen Rundgang durch die Wäscherei tragen.
Im Rahmen ihrer Unternehmensbesuche im Landkreis Schmalkalden-Meiningen stattete Landrätin Peggy Greiser gemeinsam mit der Wirtschaftsförderin des Landkreises, Ulrike Steinmetz, der Ullmer Schmalkalden GmbH & Co. KG am Standort Wernshausen einen Besuch ab. Empfangen wurden sie von Geschäftsführer Stephan Ullmer-Kadierka und Betriebsleiter David Wolfsdorf, die das Unternehmen und den modernen Wäschereibetrieb vorstellten. Ziel des Besuches war es, sich ein Bild von der Entwicklung des Unternehmens seit der Eröffnung des Standorts im Jahr 2019 zu machen – ein Projekt mit einem Investitionsvolumen von 20 Millionen Euro auf dem Gelände der ehemaligen Kammgarnspinnerei.
Die Ullmer Schmalkalden GmbH & Co. KG blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seit ihrer Gründung im Jahr 1937 – damals noch mit Wäscheauslieferung per Fahrrad – hat sich das familiengeführte Unternehmen in dritter Generation zu einem der modernsten Textildienstleister Deutschlands entwickelt. Die vierte Generation steht bereits in den Startlöchern, wie Stephan Ullmer-Kadierka mit Stolz berichtete.
Am Standort in Schmalkalden werden täglich rund 63 Tonnen Wäsche gereinigt, die an Einrichtungen in einem Umkreis von ca. 250 Kilometern geliefert werden – darunter Seniorenheime, Kliniken, Hotels und Industrieunternehmen. Die Firma setzt dabei auf das Konzept der Mietwäsche: Laken, Handtücher, Waschlappen, Stationswäsche und Berufsbekleidung werden täglich gereinigt, gefaltet und wieder ausgeliefert.
Mit 220 Mitarbeitenden am Standort Schmalkalden – und insgesamt 500 Mitarbeitenden im Unternehmensverbund – ist das Unternehmen ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Auf einer Produktionsfläche von 5.500 Quadratmetern wird im Zwei-Schicht-System gearbeitet. 26 Nationen gehören der Belegschaft an, der Anteil ausländischer Mitarbeiter beträgt 57 Prozent.
Betriebsleiter David Wolfsdorf hob die Herausforderungen der Branche hervor, insbesondere den hohen Energieverbrauch, der bei etwa 15 Millionen Kilowattstunden Gas pro Jahr liegt. Um diesem Kostenfaktor entgegenzuwirken, setzt das Unternehmen auf ein eigenes Blockheizkraftwerk zur Warmwasserbereitung sowie eine 2024 installierte Photovoltaikanlage.
Besonders beeindruckt zeigte sich die Landrätin von der fortschreitenden Automatisierung im Betrieb. Seit Ende 2024 unterstützen die Roboter Jim, Jennifer, Ines und Ingo die Mitarbeiter bei gleichförmigen Arbeitsschritten wie dem Falten und Verpacken von Handtüchern. Zwar langsamer als der Mensch, aber dafür rund um die Uhr einsatzbereit, entlasten sie das Team nachhaltig.
Auch der eigene Fuhrpark mit 15 LKW und Anhängern wurde jüngst modernisiert und präsentiert sich nun in neuem Corporate Design. Und wer sich über zusätzliche Container am Standort wunderte: Geschäftsführer Ullmer-Kadierka nahm mit einem Augenzwinkern die Gerüchte auf und versicherte gegenüber der Landrätin, dass ein Umzug nach Polen nicht geplant sei.
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie hier Tradition, Innovation und soziales Engagement Hand in Hand gehen“, betonte Peggy Greiser am Ende ihres Besuchs. „Die Firma Ullmer zeigt eindrucksvoll, wie man als mittelständisches Unternehmen auch in einer energieintensiven Branche zukunftsfähig bleiben kann.“