ABS-Geschäftsführer Andreas Oertel (r.) erklärt Landrätin Peggy Greiser die Produktionsabläufe.
Besuch beim Folienspezialisten Bauerschmidt in Floh-Seligenthal: die Geschäftsführer Dorina Böhner-Bauerschmidt (v.l.) Birgit Bauerschmidt (im Hintergrund) und Horst Bauerschmidt (r.) führen Landrätin Peggy Greiser durchs Unternehmen.
Führung durch die MIT - Made in Thüringen GmbH in Meiningen: Geschäftsführer Jens Sandhagen (Mitte) führt Landrätin Peggy Greiser (l.) und Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder durchs Unternehmen.
So bequem sitzt es sich im Sächsischen Hof in Meiningen. Landrätin Peggy Greiser und Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder besuchen Kerstin Kellermann in ihrem neuen Hotel.
Die jüngsten Unternehmensbesuche führten Landrätin Peggy Greiser diesmal in drei Firmen ganz unterschiedlicher Branchen in der Kreisstadt Meiningen.
In Begleitung von Bürgermeister Fabian Giesder, Kreis-Wirtschaftsförderin Ulrike Steinmetz und Andrea Scholze vom Arbeitgeberservice des Kommunalen Jobcenters besuchte die Landrätin zunächst die MIT - Made in Thüringen GmbH im Industriegebiet Rohrer Berg in Meiningen - ein junges Unternehmen, das sich auf die Fertigung qualitativ hochwertiger CNC-Teile und die Montage von Baugruppen spezialisiert hat. Seit Mai 2021 ist MIT in Meiningen mit heute 33 Mitarbeitern ansässig, zuvor wurde in Schwarza produziert. Hergestellt werden in den aktuell zwei Hallen qualitativ hochwertige CNC-Teile, zudem werden ganze Baugruppen montiert. Dank modernster Dreh- und Fräsanlagen kann nahezu jedes Produkt hergestellt werden. Die Geschäftspartner kommen somit aus ganz unterschiedlichen Branchen - Forschung und Technik, Wissenschaft sowie Antriebs-, Mess- und Lasertechnik. Neben den aktuell zwei genutzten Hallen - mit moderner, heller und sauberer Arbeitsatmosphäre - existiert auch schon eine dritte Halle, die bei sich bessernder Auftragslage ausgebaut werden soll. Seit einem Monat, erklärte Geschäftsführer Jens Sandhagen, sei die Auftragslage eingebrochen. Daher habe man aktuell Kurzarbeitergeld angezeigt. Sandhagen führt dies auf volle Lagerbestände bei den Partnern nach Corona, die aktuelle Weltwirtschaftslage, Energiepreisschwankungen und weitere Unsicherheiten durch die Politik zurück.
Sehr gut ist die Auftragslage dagegen bei der ABS electronic Meiningen GmbH - im Gewerbegebiet Meiningen-Dreißigacker. Bis Jahresende bestehen Voraufträge beim Dienstleister für Automatisierungs-, Bestückungs- und Steuerungslösungen, erklärte Geschäftsführer Andreas Oertel. Um die Unternehmensnachfolge muss sich der Chef, der ab Juli 2023 in den wohlverdienten Ruhestand gehen will, ebenfalls keine Sorgen machen: Sohn Fabian Oertel übernimmt künftig das Ruder. Das 1998 gegründete Unternehmen hat sich mit seinen heute 58 Mitarbeitern auf die Produktion und Bestückung von Leiterplatten bis zur kompletten Baugruppenentwicklung und -fertigung spezialisiert. Um auch künftig über kompetente Fachkräfte zu verfügen, bildet ABS auch fleißig aus. 2024 sollen wieder zwei Azubis ihre Ausbildung beginnen. In diesem Zusammenhang kooperiert das Unternehmen auch mit den Meininger Regelschulen „Am Kiliansberg“ und „Am Pulverrasen“ sowie dem Henfling-Gymnasium. Unternehmer Andreas Oertel engagiert sich auch sozial sehr stark als Sponsor für schulische, sportliche, kulturelle sowie soziale Lebensbereiche. Auch Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil des Unternehmens - hier seien beispielsweise die bleifreie Produktion bei der Leiterplattenverarbeitung und die damit verbundene Schonung von Umweltressourcen genannt. Zudem werden alle Firmengebäude durch Wärmepumpen in Kombination mit Wärmerückgewinnung beheizt.
Im Anschluss schaute das Team aus dem Landratsamt im Sächsischen Hof in Meiningen vorbei. Das Traditionshaus, das seit Beginn der Corona-Krise drei Jahre geschlossen war, wurde vom Eigentümer an die Stadt Meiningen und von dieser an die Unternehmerin Kerstin Kellermann weiterverpachtet. Die Meiningerin, die viele Jahre lang auch das benachbarte Henneberger Haus leitete, hat das altehrwürdige Gebäude aus dem Dornröschenschlaf erweckt und seit 1. Mai dieses Jahres wieder für Gäste geöffnet. Auch zahlreiche Veranstaltungen wurden seitdem wieder in dem Hotel mit historischem Charme gefeiert. Leider können Kerstin Kellermann und ihr Team derzeit noch keine Bus-Gäste von Theaterreisen in den 40 Zimmern mit 60 Betten empfangen, weil die aktuell gültigen Werbebroschüren bereits vor der Eröffnung gedruckt waren. Dies ist aber nur eine Frage der Zeit. Und auch sonst hat die Tourismusexpertin noch viele Pläne für den Sächsischen Hof, die sie nun nach und nach im Einvernehmen mit dem Eigentümer verwirklichen möchte. Unterstützung vom Landratsamt wünscht sich Frau Kellermann bei der Suche nach Arbeitskräften - vor allem Servicekräfte für die Gastronomie (Vollzeit mit Schicht- und Wochenende-Arbeit) und fürs Frühstück (Teilzeit). Auch bei der Beschaffung von eventuellen Fördermöglichkeiten will sich Kellermann vom Landratsamt beraten lassen. Ein Termin mit der Thüringer Aufbaubank ist schon vereinbart.
Jüngst besuchte die Landrätin zusammen mit ihrer Wirtschaftsförderung auch die Bauerschmidt Kunststoff GmbH aus dem Floh-Seligenthaler Ortsteil Struth-Helmershof. Der Spezialist für die Entwicklung, Produktion und das Bedrucken von hochwertigen Kunststofffolien - wie beispielsweise Flach- und Schlauchfolien, Beutel oder Säcke - hat sich als Traditionsunternehmen in dritter Generation in der Branche etabliert. Auch während Corona konnte das Unternehmen eine sehr gute Auftragslage verzeichnen, da der Bausektor boomte und zahlreiche Holz- und Baustoffe in den Folien aus Struth-Helmershof verpackt werden. Aber auch aus der Lebensmittelindustrie oder der Pharmaindustrie sowie anderen Industriezweigen kommen die Aufträge für den Folienspezialisten. Auf individuelle Lösungen sind die Bauerschmidts zudem mit ihrem eigenen Fuhrpark spezialisiert - flexibel von der Kleinserie bis zum Mengenprodukt. Dabei sind nachhaltige Folienherstellung durch nachwachsende Rohstoffe, der Einsatz von Recyclingmaterial, stärkenreduzierte Folienherstellung und effektive Energieeinsparung bei der Produktion aktuelle Themen, die das Unternehmen mit 55 Mitarbeitern beschäftigt. Auch in den großen Maschinenpark wird immer beständig neu investiert - so zählen die High-Tech-Extrusionsanlagen zählen zu den mordernsten ihrer Art
„Als Landrätin ist es für mich von großer Bedeutung, den Dialog mit der Wirtschaft zu suchen und Einblicke in verschiedene Branchen und Unternehmen zu gewinnen“, erklärte Peggy Greiser im Anschluss an die Unternehmensbesuche. „Sie geben einen direkten Einblick in die Aktivitäten, Herausforderungen und Erfolge“, so Greiser. „Auch dieses Mal habe ich die Gelegenheit genutzt, mit Unternehmern zu sprechen sowie ihre Anliegen und Anregungen auch für unsere Verwaltung anzuhören. Dieser Austausch war äußerst wertvoll, um ein umfassendes Bild von den Bedürfnissen und Anforderungen der Wirtschaft zu erhalten.