Gelbe Karten zeigen Nutzern der Biotonne im Landkreis Schmalkalden-Meiningen ab Juni an, wenn in Sachen Abfalltrennung nachgebessert werden muss.
Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen führt ab Juni 2025 ein neues Kontrollsystem zur Verbesserung der Abfalltrennung ein: Biotonnen, die falsch befüllt sind, werden künftig mit Gelben oder Roten Karten gekennzeichnet. Ziel ist es, die Qualität der Bioabfälle zu steigern und somit eine nachhaltige Verwertung zu sichern.
Das System sieht vor, dass bei erstmaliger oder geringfügiger Fehlbefüllung eine Gelbe Karte an der betroffenen Biotonne angebracht wird. Diese gilt als Hinweis und Warnung und soll die Bürgerinnen und Bürger auf die falsche Befüllung aufmerksam machen. In diesem Fall wird die Tonne dennoch geleert. Wird jedoch eine wiederholte oder besonders grobe Fehlbefüllung festgestellt, wird die Biotonne mit einer Roten Karte markiert. In solchen Fällen unterbleibt die Leerung, bis der Inhalt entsprechend nachsortiert und korrekt befüllt wurde. Sofern eine Störstoffentfernung nicht möglich ist, kann der Bioabfallbehälter mit der Roten Karte zum nächsten regulären Hausmüllabfuhrtermin bereitgestellt werden und wird dann als Restabfall kostenpflichtig entleert.
Der kommunale Entsorgungsfachbetrieb der SSR Schmalkalden Stadtreinigung GmbH, der mit der Abfallentsorgung im Landkreis betraut ist, bringt seit April 2025 moderne Entsorgungsfahrzeuge mit integrierten Detektoren für Störstoffe zum Einsatz. Diese innovative Technik ist in der Lage, bereits vor dem Kippvorgang kleinste Verunreinigungen - wie Plastikteile oder Fremdstoffe - im Bioabfall zu erkennen. Wird eine kritische Belastung festgestellt, bricht das Fahrzeug den Entleerungsprozess automatisch ab und signalisiert eine potenzielle Fehlbefüllung. In solchen Fällen wird die Biotonne mit einer Gelben oder Roten Karte gekennzeichnet.
Torsten Jahns, Geschäftsführer der Kreiswerke Schmalkalden-Meiningen GmbH und der SSR Schmalkalden Stadtreinigung GmbH, zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden: „Viele Nutzerinnen und Nutzer der schwarz-braunen Tonnen verhalten sich bei der Befüllung sehr vorbildlich und verantwortungsbewusst. Dafür möchten wir ausdrücklich Danke sagen.“
Fehlwürfe ließen sich bislang in einem noch überschaubaren Rahmen feststellen - diese träten jedoch auffällig häufig an ein und denselben Behälterstandorten auf. Die Möglichkeit, solche verunreinigten Wertstoffe punktgenau zu bestimmen, biete die vom Hersteller des Detektormoduls bereitgestellte digitale Nutzerplattform. „So können wir gezielt erkennen, wo eventuell noch Aufklärungsbedarf besteht - ohne dabei pauschal zu urteilen“, so Jahns weiter.
Störstoffe wie Plastik, Glas oder Metall beeinträchtigen die Weiterverarbeitung des eingesammelten Bioabfalls in den nachgelagerten Vergärungsanlagen. Die Verwertungsanlagen müssen diese Verunreinigungen mit hohem Aufwand entfernen - oft ist das nicht vollständig möglich. Dies kann dazu führen, dass der Bioabfall nicht mehr zur Energiegewinnung verwendet werden kann, sondern kostenintensiv verbrannt werden muss. Das belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gebührenhaushalte der Bürgerinnen und Bürger.
Daniela Fiedler, zuständig für den Bereich Abfallwirtschaft im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen, betont: „Eine saubere Bioabfallsammlung ist ein wichtiger Baustein für die Kreislaufwirtschaft. Mit dem Kartensystem setzen wir auf Information und Motivation statt Sanktion. Wer richtig trennt, schützt Umwelt und Ressourcen.“