Der quartalsweise stattfindende Schmalkalder Notfalltag hat sich bei vielen Rettungssanitäterinnen und -sanitätern, Fachärztinnen und -ärzten sowie Pflegefachkräften als wertvolle Weiterbildungsveranstaltung etabliert.
Sven Tiedge, Oberarzt der Urologischen Klinik am Helios Klinikum Meiningen, eröffnete die Veranstaltungsreihe mit seinem Fachvortrag „Der urologische Notfall“.
Beim zweiten Schmalkalder Notfalltag 2024 standen urologische und psychiatrische Notfälle im Fokus. Ziel der Veranstaltung ist seit nunmehr sechs Jahren die verbesserte Zusammenarbeit von Notärzten, Rettungskräften und Klinikpersonal.
Über vierzig Notärzte und Rettungssanitäter der Region, aber auch Fachärzte des Hauses, bildeten sich kürzlich im Elisabeth Klinikum Schmalkalden weiter. Im Mittelpunkt stand die Behandlung urologischer und psychiatrischer Notfälle. Als Referenten hatte die wissenschaftliche Leiterin der seit 2018 stattfindenden Weiterbildungsserie, Chefärztin Dr. Alexandra Finn, Kolleginnen und Kollegen der Kliniken Meiningen und Bad Salzungen gewinnen können. Beiträge des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen oder der Notfallseelsorge Haindorf rundeten die Themengebiete ab.
Sven Tiedge, Oberarzt der Urologischen Klinik am Helios Klinikum Meiningen, übernahm nach den einleitenden Worten der Organisatorin zunächst die Aufgabe, die Gäste für die Behandlung akuter urologischer Komplikationen zu sensibilisieren. Informativ und anschaulich erläuterte der Facharzt anhand von Fallbeispielen und mit dem gebotenen Fingerspitzengefühl über die differenzierte medizinische Versorgung von Traumata und Krankheitsbildern seines Spezialgebietes.
Ihm nach folgte Diplommedizinerin Sylvia Lorenz, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Bad Salzungen. Sie beschrieb eindrücklich die Betreuung von Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation auf die Versorgung durch Rettungssanitäter und Notärzte angewiesen seien. Besonders verwies sie vor diesem Hintergrund auf die zu beachtenden Rechtsgrundlagen.
Nach einer, den schwül-warmen Temperaturen geschuldeten, ausgedehnten Erfrischungspause knüpften an das Thema die Kolleginnen des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen an. Sie erläuterten die Besonderheiten bei der Anwendung von §9 des Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) und schilderten, innerhalb welcher Grenzen sich die medizinischen Ersthelfer bewegen müssten.
Die Vortragsreihe beendete Pfarrer Christoph Nordmeyer. Der Haindorfer, der im Schmalkalder Kirchenkreis den Bereitschaftsdienst der Notfallseelsorge organisiert, schilderte den Hergang von der Alarmierung über die Rettungsleitstelle des Landkreises (112) bis zur Betreuung von beispielsweise Hinterbliebenen, Zeugen, suizidgefährdeten Menschen oder Opfern von Gewalt. Seine Kolleginnen und Kollegen in der Notfallseelsorge seien vor diesem herausfordernden Hintergrund speziell ausgebildet und erfahren im Umgang mit Krisensituationen, so Nordmeyer.
Unter dem Fokus „Herausforderungen: Psychiatrische Notfälle“ konnten alle Anwesenden abschließend in einer Diskussionsrunde ihre eigenen Erfahrungen, Fragen oder Anregungen miteinander teilen. Schließlich sei dies das Ziel der Veranstaltungsserie, so Dr. Alexandra Finn: die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Notarzt und Rettungsdienst und dem Personal im Klinikum, die der besseren Patientenversorgung dient.
Der Schmalkalder Notfalltag wird quartalsweise für das medizinische Fachpersonal organisiert und fand nun das zweite Mal in diesem Jahr statt.