Weihnachten steht vor der Tür und es sind nur noch wenige Tage, dann ist auch das Jahr 2025 Geschichte.
Oftmals ist die Adventszeit von einer gewissen Hektik geprägt. Sollte es aber nicht gerade umgekehrt, eine Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit sein?
So hat Weihnachten für die Menschen eine oft sehr unterschiedliche Bedeutung. Zum Beispiel bei Kindern anders als bei uns Erwachsenen. Kinder erwarten mit großen Augen und voller Spannung, dass am Heiligabend ihre Geschenkwünsche in Erfüllung gehen. Die kostbaren Geschenke sind allerdings die, welche man nicht kaufen kann. Es sind Geschenke für Herz und Seele, die demjenigen der sie gibt und die Beschenkten gleichermaßen erfreuen.
Aus Politik und Wirtschaft lässt sich eher weniger erfreuliches berichten. Die „Ampel" im politischen Berlin wurde ausgeschaltet. Vollmundige Versprechen vor den Neuwahlen (welche sich einige Wochen später u.a. als Unwahrheiten herausstellten) ergaben eine andere Machtkonstellation, die jetzt „Schwarz 1 Rot" heißt. Also: „Alter Wein in neuen Schläuchen".
Ob auf Bundes- oder Landesebene, Deutschland lebt unter einer erdrückenden
Schuldenlast nur noch auf „Pump". Für kommende Generationen ein Desaster. Es ist die Folge politischen Denkens, welches sich zunächst immer auf eine Wahlperiode von 4 Jahren beschränkt. Dabei erweckt es den Eindruck, dass die handelnden Personen unter dem Motto „Nach mir die Sintflut" agieren.
Außer der Rüstungsindustrie, die maximale Gewinne einfährt, geht es einem Großteil unserer Wirtschaft nicht gut. Versprochene Reformen seitens der Politik bleiben bisher größtenteils aus.
Schaut man über den großen Teich nach Amerika, bekommt man ein mulmiges Gefühl, denn dort herrscht jetzt aus meiner Sicht ein geistig etwas eingeschränkter, aber sehr mächtiger Tribun wie zur Zeit der alten Römer und hält die halbe Welt in Atem, als wären der Krieg in der Ukraine und im Gazastreifen des Unheils nicht schon genug.
Neben Nüssen und Plätzchen liegen auch wieder „Brombeeren" aus unserer Landeshauptstadt Erfurt auf dem Gabenteller. Ob uns diese Mischung auch wirklich schmeckt, darf bezweifelt werden, denn Posten, Macht und Geld stehen an erster Stelle.
Politische Grundwerte spielen dabei eher eine Nebenrolle. Es stimmt einen schon bedenklich, wenn man z.B. sieht, wie die Partei mit dem C am Anfang, sich von ihren vermeintlichen politischen Gegnern am Nasenring durch die Manege ziehen lässt.
Alles unter dem Deckmantel der Demokratie.
Verlierer in diesem ganzen „Spiet" sind und bleiben letztlich die Städte und Gemeinden, von denen schon jetzt sehr viele am „Hungertuch" nagen.
Wie sich das anfühlt und wie schlimm das für betroffene Gemeinden ist, weiß ich aus eigener Erfahrung, denn lange mußten auch wir unter einer solchen Situation leiden.
Aber:
Nach über 30 Jahren schwerer Schuldenlast ist unser Dorf seit einem Jahr schuldenfrei.
Bis dahin war es ein sehr steiniger Weg, verbunden mit viel Arbeit, aber auch begleitet von viel Gegenwind, Mißgunst und Neid.
Nach dieser langen „Durststrecke" können nun wieder Dinge auf den Weg gebracht werden, die noch vor wenigen Jahren undenkbar für unsere Gemeinde waren.
So wurde z. B. die Straße „An der Kapelle" grundhaft saniert. Geräte und Anschaffungen für den Bauhof, unsere Feuerwehr und im Kindergarten im Wert von insgesamt ca. 25 000 € wurden realisiert. Die Gemeindestraße „Unterdorf/ Ziegenplan" soll im nächsten Jahr als Gemeinschaftsmaßnahme mit ZWAS und TEAG grundhaft ausgebaut werden. Die Planungsleistungen hierfür sind bereits vergeben. Neue Ziffernblätter für unsere Turmuhr sind bestellt, eine E-Bike-Ladestation am Radweg, zum kostenfreien Laden von Elektrofahrrädern wurde beim Hotel „Zum Kloster" installiert.
So manches wäre noch zu berichten.
Dies alles sind Dinge, die man nur gemeinsam auf den Weg bringen kann, dafür danke ich meinem Gemeinderat.
Auch viele unserer Vereine waren wieder im Dorf aktiv. Ohne dieses Miteinander wäre dörfliches Leben nur schwer vorstellbar.
Einen Denkmalpreis des Landkreises Schmalkalden - Meiningen 2025, gab es für fachgerechtes sanieren des Hauses Linde 3, welches vom Eigentümer Herrn Hartmann mit viel Engagement und finanziellem Aufwand wieder hergerichtet wurde und nun in neuem Glanz erstrahlt. Es trägt zur Verschönerung unseres Ortsbildes im Umkreis unserer Wehrkirche bei.
Viele Menschen aus unserem Dorf haben auch in diesem Jahr wieder dazu beigetragen, dass das Leben in Rohr lebenswert ist und bleibt.
Auch wenn vielleicht nicht alles so verlief wie wir es uns vorgestellt oder gewünscht haben, sollten wir dankbar auf das Jahr 2025 zurückblicken, denn trotz aller Krisen dieser Welt geht es uns vergleichsweise noch immer recht gut.
Mein herzlicher Dank auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer VG, die es oftmals nicht leicht hatten und haben, den „Laden" ordentlich am Laufen zu halten und es trotzdem immer wieder irgendwie schaffen.
Seit Mai haben wir endlich wieder einen VG-Vorsitzenden, der mit Sachverstand und Konsequenz eine gut funktionierende und effiziente Verwaltung für unsere Gemeinschaft zum Ziel hat. Wahrlich keine leichte Aufgabe!
Ich wünsche uns allen an dieser Stelle vor allem Gesundheit, eine besinnliche Weihnachtszeit und für das kommende Jahr 2026 Glück und Zufriedenheit.
Ihr / Euer Bürgermeister
Siegmar Kleffel