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Stadtilmer Anzeiger
Ausgabe 10/2025
Nichtamtlicher Teil
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Bürgerinformationsveranstaltung zum Rückbau der Bohrtürme in Dörnfeld

Grundwassermessstelle 1: Schachtbauwerk nach Abschluss der Arbeiten und während Beprobung

Sicherungsmaßnahmen an der Bohrung der Kaverne IV. Im Bildvordergrund liegt die ausgebaute Altrohrtour aus der Saline Bohrung lV

Solfeld der Saline Oberilm mit den Bohrungen III bis V, rechtes Bild: ehemaliger Bohrturm Kavernenbohrung III

Zentrale Etappen bei der Verwahrung der Bohrungen im Solfeld der Saline Oberilm gemeistert!

Im Gebiet südlich von Dörnfeld und Cottendorf, in der Ilmaue, liegt das Solfeld der ehemaligen Saline Oberilm. Dort wurde über 80 Jahre lang Steinsalz aus den Bohrungen III bis V gewonnen und zu verschiedenen Salzprodukten verarbeitet. Diese Bohrungen sind im Durchschnitt 550 Meter tief.

Nach der Stilllegung der Saline im Jahr 1999 übernahm die LEG Thüringen das Bergwerk. Nachdem festzustellen war, dass ein erneuter wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr in Frage kommt, soll die „Saline Oberilm" gemäß einem vom TLUBN im Januar 2020 genehmigten Abschlussbetriebsplan (ABP) aus dem Bergrecht entlassen werden. Die vorzunehmenden Sicherungsmaßnahmen werden im Bescheid gemäß Bundesberggesetz festgelegt. Dies beinhaltet die sichere Verwahrung der Kavernenbohrungen III bis V sowie der Kaverne III.

In Vorbereitung der Verwahrarbeiten wurden inzwischen bereits eine Reihe vorlaufender Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. 2022 erfolgte der Rückbau der Soleleitungen und zugehöriger Schachtbauwerke, mit denen in der Vergangenheit die im Solfeld gewonnene Sole zur Hauptliegenschaft der Saline geleitet wurde. 2023 wurde die Baustraße zu den drei Baustellen im Ilmtal errichtet. 2024 konnte der vollständige Rückbau der drei Bohrtürme und der Pumpstation abgeschlossen werden. Die ehemalige Aschehalde auf einem Grundstück der LEG kann am Standort verbleiben und soll voraussichtlich 2026 durch geeignete Maßnahmen der Profilierung so hergerichtet werden, dass keine Gefahr für betroffene Schutzgüter (Boden, Grundwasser usw.) vorliegt.

Aufgrund der Lage im Trinkwasserschutzgebiet des Trinkwasserwerkes Dörnfeld wird das Grundwasser während des Verwahrungszeitraums überwacht. Dafür wurde ein entsprechendes Überwachungskonzept erstellt und durch die zuständige Behörde bestätigt. Zwei Bohrungen wurden im Trinkwasserschutzgebiet niedergebracht und zu Grundwassermessstellen ausgebaut. Sie liefern seit 2024 die erforderlichen Überwachungswerte.

Ab 2024 wurde mit den wesentlichen Planungsarbeiten zur Verwahrung an den Bohrungen III (inkl. Kaverne III) und den Bohrungen IV und V begonnen. Am Bohrturm V erfolgt nach Bestätigung der Verwahrungsplanung durch das TLUBN die Verfüllung der Bohrung ab 09/2025. Aufgrund des desolaten Zustands der Kavernenbohrung IV wurde diese zurückliegend bereits mit einer Schutzrohrtour versehen. Die konkreten Verwahrarbeiten an der Bohrung V sind für 2026 geplant, da diese komplexere Maßnahme einen umfangreichen Planungsvorlauf benötigt.

Die Verwahrung des Hohlraums von Kaverne III stellt eine besondere Herausforderung dar, da sie sich im Naturschutzgebiet "Ilm-Aue von Gräfinau-Angstedt bis Stadtilm" sowie im Überschwemmungsgebiet der Ilm befindet. Es wurde festgestellt, dass kein geeigneter Versatzbaustoff für den Hohlraum der Kaverne III am Markt verfügbar ist. Daher wurde intensiv an einem speziell für den Standort Saline Oberilm angepassten Versatzmaterial gearbeitet, welches die Aspekte der Umweltverträglichkeit, Gebirgsmechanik und Versatztechnologie berücksichtigt. Die Arbeiten zur Entwicklung des Versatzbaustoffes mit den erforderlichen Nachweisen wurden zwischenzeitlich abgeschlossen. Die aktuellen Planungen beschäftigen sich mit dem Einsatz des Versatzstoffes im großräumigen Maßstab vor Ort in Stadtilm. Die Kaverne ist mit 90.000 m³ Sole gefüllt, welche mit der Einbringung des Versatzbaustoffes der Kaverne entnommen und ordnungsgemäß entsorgt werden muss. Insgesamt wird dafür ein mehrjähriger Zeitraum benötigt.

Die Umsetzung des Gesamtprojektes stellt weiterhin eine große Herausforderung unter technisch sehr aufwendigen Rahmenbedingungen dar, denen sich die LEG Thüringen unter Leitung des Projektleiters, Herrn Stefan Große, gegenwärtig stellt. Die LEG Thüringen möchte die Anwohner aktiv in den Prozess einbeziehen und hat bereits Bürgerveranstaltungen organisiert. Die nächste Veranstaltung am 13. November 2025 um 19 Uhr im Bürgersaal Cottendorf wird weitere Details zur Planung und den gegenwärtigen Arbeiten zur Verwahrung der Kavernenbohrung IV und V vorstellen. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen.

Wir würden uns freuen, Sie auch erneut zahlreich begrüßen zu können.