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Stadtilmer Anzeiger
Ausgabe 5/2025
Nichtamtlicher Teil
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Kleinhettstedter Brunnengeschichte - 3. Fortsetzung

Anm.: Foto/ Text hat mir die Kreisredaktion der „TA“ freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

2024 - Die geklaute und enthauptete Osterhäsin auf dem Ilmtal-Radweg nach Dienstedt

2024 - die wiedervereinigte Osterhasenfamilie, von Ramona liebevoll umarmt

Ostern 2022, am 3.März, noch winterlich, aber weiter geht’s mit Goethe..

Mit dem Fahrrad nach Dienstedt

Zu Fuß

Ins Grüne mit dem LKW von Morgenroths

Mit „Geh-Hilfen“ nach Döllstedt

2018 mit Schneeresten

2020 mit Ramona, Silke und Petra Anm.: `25er Brunnen und Team; s. Aprilanzeiger

2025: „Gänsemännchenbrunnen“, neben Physiotherapie S. Scholze

Immer wieder schön anzusehen: in der Weimarischen Straße

Straußenchef Rene Meier mit 2 Prachtexemplaren und darunter ein wunderschön dekoriertes Straußenei

Der „Eckholdtbrunnen“ erhält seinen Osterschmuck

Peter Schmidt, Hansi Lange, Wolfgang Hiersche und Hartmut Pohl. Im Kreisteil der „TA“ gefunden. 21.März 2020 – Österliche Gestaltung des „Eckholdtbrunnen“ durch den „Kulturverein Blau-Weiss“: D. und W. Hiersche, A. und R. Ibscher, Ehepaar Lange, Peter Schmidt, Familie Pohl, Kerstin Voigt, Frau Sabine Hoffmann sowie Freunden. Bravo, weiter so…

31. März 2021

2025 war wieder der blau-weiße „Kulturverein“ der österliche Gestalter.

Ein Vorwort

Beim Neustart des kleinen Brunnens im April 2024 nach der Winterruhe 23/24 stellten die „Hettstedter Brunnenbetreuer“ fest, das Wasser läuft nicht. Ein Brunnen ohne laufendes Wasser ist kein richtiger Brunnen. Ein mehr oder weniger verstopfter Zulauf ist ärgerlich, deshalb sollte auch den emsigen „Betreibern“ mit einer technischen Dauerlösung geholfen werden. Wie man den Brunnen zumindest 2024 mit kleinerem Aufwand wieder zum Laufen gebracht hat, dazu später mehr.

1. Osterbrunnen in Kleinhettstedt und ein Diebstahl

Neben dieser Baustelle hatten die Kleinhettstedter 2024 dort noch ein Ärgernis zu verkraften: Das Osterhasenpaar wurde „getrennt“!

Dazu die TA vom 18.04.2024

Übrigens war der Raub der Osterhasendame/Osterhäsin sogar der Bildzeitung eines Kommentars wert; „Bild“ hatte wahrscheinlich keine wichtigeren Themen.

2024, in der Nacht zu Karfreitag, war Frau Häsin plötzlich verschwunden. Sie hatte Herrn Hase mit Kind im wahrsten Sinne „sitzen“ lassen. Das ist ja in der heutigen Zeit nicht so ungewöhnlich, dass man „jemanden“ sitzen lässt, aber das schien hier eher eine Art Entführung gewesen zu sein.

Die Aufklärung dieses „Verbrechens“ war allerdings schnell gelöst, denn die Dame lag ganz friedlich, aber etwas zerzaust (Kopf ab), auf dem Ilmtal-Radweg nach Dienstedt. Nach einem „medizinischen Eingriff“ konnte der abgerissene Kopf wieder an der richtigen Stelle platziert werden. So war bereits am Ostersamstag die Hasenfamilie wieder friedlich vereint und konnte am angestammten Ort zur Freude von Anwohnern und Gästen Platz nehmen.

2. Ostern und ein bisschen J. W. von Goethe

Ich hatte ja bereits im Dezember Anzeiger über die vielen gestalterischen Aktivitäten der „Brunnenleute“ zur Advents- und Weihnachtszeit per Bild und Text berichtet. Ostern lädt ja geradezu ein, auch hier am Brunnen wieder Sehenswertes entstehen zu lassen.

Nach Ende des Winters freuen sich ja die Menschen auf das Blühende im Frühling, was auch Goethe in seinem „Osterspaziergang“ (1806 geschrieben) meisterlich zu Papier gebracht hat:

„ Vom Eise befreit sind Strom und Bäche. Durch des Frühlings holden belebenden Blick, im Tale grünet Hoffnungsblick; Der alte Winter, in seiner Schwäche, zog sich in rauhe Berge zurück. Von dorther sendet er, fliehend, nur ohnmächtige Schauer körnigen Eises in Streifen über die grünende Flur; Aber die Sonne duldet kein Weißes, überall regt sich Bildung und Streben, alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlt`s in Revier, sie nimmt geputzte Menschen dafür….“

Der im „Faust“ integrierte „Osterspaziergang“ endet mit den Worten:

„Ich höre schon des Dorfs Getümmel, hier ist des Volkes wahrer Himmel. Zufrieden jauchzet Groß und Klein, hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein!“

Das war vor über 200 Jahren auch eine große Sehnsucht der Menschen, und ist diese Sehnsucht heute nicht auch noch die gleiche?

„Osterspaziergänge“ in den 50iger, 60er und 70er Jahren

3. Osterbrunnen

3.1. Im Ortsteil Kleinhettstedt

3.2 Osterschmuck in Stadtilm

Das Schmücken von öffentlichen Sehenswürdigkeiten zu Ostern hat eine lange Tradition. Zu diesem Osterbrauch gehören auch der Osterhase, das Eierfärben, das Backen von Ostergebäck sowie das Osterfeuer. Traditionelle Ostereier kommen natürlich nicht vom Osterhasen, sondern als „Basismaterial“ von den eierlegenden Hühnern.

Gefärbt werden sie dann von Mutti oder Oma mit den von früher bekannten Ostereierfarben der Firma „Brauns Quedlingburg“.

Nicht ganz so bekannt sind die Ostereier, die von der Straußenhenne gelegt werden. Diese kann man bekanntermaßen im Straußenfarmladen von Rene Meier, im OT Kleinhettstedt, kaufen, roh oder auch entleert und prachtvoll verziert. Wer eine Großfamilie hat, kann sie Ostern oder auch generell mit einem Straußenei „durchfüttern“. Ein Straußenei bringt etwa 1.300 g auf die Waage, ein Hühnerei so durchschnittlich um die 50 - 60 g. Straußeneier sind übrigens die größten Eier heute noch lebender Vogelarten.

Straußenei-Rekordgewicht in Kleinhettstedt: 2.353 g

4. Finale

Seit 2017 wird der Brunnen in Kleinhettstedt geschmückt. Fast alle Beteiligten sind auch heute nach 8 Jahren (eine „Ampel“ in Deutschland gerademal 3! Jahre) noch bei der „Stange“. Für das Durchhaltevermögen sollte man allen Respekt zollen und ein Dankeschön für die Arbeit sagen. Diese „Ehrenamtlichen“ sind die belebenden Kräfte in kleinen Gemeinden und Städten, und ihre Arbeit kann man nicht genug würdigen...

...wie auch hier in Stadtilm.

Dazu noch folgende Story: Im Jahre 2020 sollte ja in Stadtilm der „Osterspaziergang“ des mdr stattfinden. Auf Grund der pandemisch-coronaren Situation, fiel dieser ins Wasser und wurde 2021 hier nachgeholt.

Was aber im Jahr 2020 Premiere hatte: der Eckholdtbrunnen erhielt ein österliches Ambiente. Seit dieser Zeit schmücken die „Blau-Weißen“ den schönen historischen Brunnen. Das war natürlich zur Premiere eine Herausforderung wegen der Infektionsgefahr im Freien??? mit Abstand halten, notfalls auch Masken tragen und anderen teils unsinnigen Entscheidungen, was den Aufenthalt draußen betraf. Das wird ja nun hoffentlich alles aufgearbeitet, um für eine eventuelle neue Pandemie die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Der „Kulturverein“ hat sich damals der Realität gestellt und unter schwierigen Bedingungen ein schönes Ambiente dort am Brunnen geschaffen; feiern nach getaner Arbeit war allerdings obsolet.

Auch 2025 war man wieder aktiv, aber leider musste der Osterschmuck des Brunnens aufgrund einer technischen Überprüfung recht schnell wieder entfernt werden; eigentlich schade…

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5. Ausklang

Österliches und Frühlingshaftes - eine kleine Fotoschau in zwei Teilen:

Für das Erstellen der Collage und einigen Fotos bedanke ich mich herzlich bei meinem Freund Ende Turani. Vielen Dank auch an Doris Hiersche, die mir einiges über den schwierigen Start des „Osterschmuckanbringens“ an den Brunnen am Markt erzählt hat.

Zum Start des Hettstedter Dorfbrunnens 2025 später nochmal einiges.

Bleiben Sie alle gesund!

Dieter Petermann

99326 Stadtilm