Abschied: Wehrführer Björn Mittmann übergab seinem Vorgänger Wolfgang Diller ein Geschenk der Einsatzgruppe.
Am vergangenen Freitag trafen sich die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Herges-Hallenberg zu ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung. Unter anderem standen nach zwei Jahren Corona bedinger Pause zahlreiche Beförderungen und Ehrungen sowie die Neuwahl der Wehrleitung auf der Tagesordnung.
Wehrführer Wolfgang Diller fasste in seinem Rückblick die vergangenen drei Jahre der Hergeser Einsatzabteilung in gewohnt lockerer Art und Weise zusammen. Mit 14 Einsätzen im Jahr 2020, 10 Einsätzen in 2021 und 16 Einsätzen im vergangenen Jahr gab es für die Hergeser Floriansjünger Einiges zu tun. Besondere Einsätze, die in Erinnerung bleiben, waren der Hochwassereinsatz in Oberschönau, Bombenalarm in der Schule sowie ein Flächenbrand am Dicken Berg. Auch wenn zum Glück Entwarnung gegeben werden konnte, seien beim sogenannten Einsatz Silberkette im Rathaus im vergangenen Jahr die Einsatzketten unter Realbedingungen getestet wurden. Auch weniger spektakuläre Einsätze zur technischen Hilfeleistung oder Absperrung lies der Wehrführer ebenso wie die Nikolausaktion, welche 2020 ins Leben gerufen wurde und die arbeitsintensive in seiner kurzweiligen Art nochmals Revue passieren.
Zudem wies er auf die zahlreichen Fortbildungen der Kameradinnen und Kameraden hin, die Dank des persönlichen Engagements jedes Einzelnen trotz pandemiebedingtem Ausbildungsstopp ab Herbst 2020 planmäßig abgeschlossen werden konnten. „Sehr gut war auch die praktische Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Einsatzgruppe aus Steinbach“, lobte Diller in seinem Rückblick auf die letzten drei Jahre. Anschließend nutzte er die Gelegenheit für einen persönlichen Rückblick auf seine bisherige Dienstzeit bei den Hergeser Floriansjüngern. Auch wenn er gar nicht mehr ganz genau sagen könne, wann er seine Leidenschaft für die Feuerwehr entdeckte, so sei in den offiziellen Listen das Jahr 1980 als Eintrittsjahr festgehalten.
Anekdoten aus den ersten Jahren angefangen vom damaligen Zusammenschluss mit der Betriebsfeuerwehr der Firma Thüringer Haushaltswaren über verschiedene Einsätze, die Gründung des Feuerwehrvereins bis hin zu schlaflosen Nächten beim Verarbeiten von Unfällen mit Todesfolgen, schweren Brand- und Hochwasserschäden oder persönlichen Schicksalen von Kameradinnen und Kameraden. Wolfgang Diller ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele und er sorgte mit seinen Ausführungen am Freitagabend für schmunzelnde Gesichter aber auch viel Wehmut in den Reihen der Anwesenden. Denn für ihn endete mit der diesjährigen Jahreshauptversammlung der aktive Dienst in der Einsatzgruppe. „Es gab ja in den Jahren auch mal Bestrebungen unsere Wehr in die von Steinbach-Hallenberg zu integrieren“, bemerkte Diller. Den Kämpfen von Asterix und den Einwohnern des gallischen Dorfes gleich habe man um die Eigenständigkeit gekämpft, Flyer gedruckt und letzten Endes auch bei Einsätzen und anderen Aktionen gezeigt, dass es für alle besser ist, wenn die Wehr in Herges erhalten bleibt. Über das neue Löschfahrzeug LF 8, welches die Einsatzgruppe 2019 übernehmen durfte, habe er sich auch persönlich sehr gefreut. „Keine Grabenkämpfe - das ist das, was eine Kameradschaft ausmacht“, betonte Wolfgang Diller. Die pandemiebedingten Einschränkungen in der Feuerwehr-Ausbildung aber auch generell seien eine große Herausforderung gewesen. Gebangt habe er ebenso wie viele seiner Kameraden um den Fortbestand der Jugendfeuerwehr. „Doch wir können stolz sein auf unsere quirlige Nachwuchstruppe und unseren Daniel sowie die Desiree. Denn es sind alle Mädchen und Jungen dabei geblieben“, würdigte Wolfgang Diller die gute Arbeit der Jugendfeuerwehr und übergab das Wort an Jugendfeuerwehrwart Daniel Hoppe, der die Jahreshauptversammlung ebenfalls für einen Rückblick auf die vergangenen drei Jahre nutzte. Mit 40,5 Ausbildungsstunden pro Kopf könne die Nachwuchsgruppe der Hergeser Wehr auf ein anstrengendes Jahr 2022 zurückblicken. Auch in den beiden schwierigen Corona-Jahren sei Dank verschiedener Aktivitäten der Ausbildungsstand erhalten wurden. Aber vor allem lobte Daniel Hoppe den Teamgeister der Kinder. Highlights war der Bau einer Staustelle in der Hasel, das große Haseltalzeltlager mit Geländespiel und Löschangriff sowie das Hergeser Bürgerfest. Das fleißige Üben habe sich gelohnt, denn nach 4 Jahren sei der Pokal nun wieder in Herges angekommen. Aus persönlichen Gründen musste Daniel Hoppe im August des vergangenen Jahres die Aufgabe des Jugendfeuerwehrwartes niederlegen. „Ich habe erkannt, dass ich das nicht mehr so gut machen kann, wie es nötig ist“, erläuterte er und dankte insbesondere Kameradin Desiree Herzog, die kommissarisch seine Nachfolge antrat. Hans Baumann gab einen kurzen Rückblick auf die Arbeit in der Alters- und Ehrenabteilung. Coronabedingt konnten in den letzten Jahren viele Veranstaltungen leider nicht durchgeführt werden. Eine gute Tradition sei der Gottesdienstbesuch zum Bürgerfest, die im vergangenen Jahr wieder gepflegt wurde. „Anlässlich der aktuellen Medienberichte von den Ausschreitungen zu Silvester möchten wir unserer Einsatzabteilung sowie allen Feuerwehrleuten und Rettungskräften Mut zusprechen – bleibt behütet“, schloss Hansi seine Ausführungen. Dem schloss sich auch Bürgermeister Markus Böttcher an. Er dankte den Kameradinnen und Kameraden für ihre Arbeit und informierte kurz bezüglich der zu Jahresbeginn in Kraft getretenen neuen Feuerwehrsatzungen. Die Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit sei in Steinbach-Hallenberg sehr hoch und zeige sich auch im städtischen Etat sowie bei der hohen Spendenbereitschaft ortsansässiger Unternehmen. Böttcher betonte, dass die Wehr in Herges die größte Unterstützung der Einsatzabteilung in Steinbach-Hallenberg ist.
Zum 31.12.2022 gehörten 26 Kameradinnen und Kameraden der Hergeser Einsatzabteilung an. Weiter 4 zählten zur Alters- und Ehrenabteilung und 10 Mitglieder hatte die Jugendfeuerwehr. Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung wurden Wolfgang Diller, Achim Gräser, Dietmar Döring und Rudi Lange in die Alters- und Ehrenabteilung aufgenommen.