Voller Hoffnung verabschiedete sich Doreen Vennekamp von Steinbach-Hallenberg und der Hallenburg, um bei den Olympischen Spielen in Paris um die Medaillen zu schießen. Leider brachte ihr der Glücksbringer dort keinen Erfolg, so dass Doreen weiter auf ihre olympische Medaille warten muss.
Seit zwei Jahren dominiert Doreen Vennekamp die Weltspitze im Pistolenschießen. Vor einem Jahr wurde sie mit der Sportpistole in Baku Weltmeisterin mit Finalweltrekord, führt die Weltrangliste an und wurde sogar zur Weltschützin des Jahres 2023 gewählt. Seit den Olympischen Spielen 2021 stand das Sportpistolen-Ass in jedem internationalen Wettbewerb, an dem sie teilgenommen hat, im Finale, und fast immer gab es dabei Edelmetall. Vor drei Jahren, bei ihrer olympischen Premiere in Tokio, belegte sie im Sportpistolenfinale einen guten siebten Platz.
Diesmal sollte es mehr sein. Mit großen Hoffnungen auf eine Medaille war Doreen Vennekamp daher zu den Olympischen Spielen nach Paris aufgebrochen.
In Chateauroux, 250 Kilometer abseits des olympischen Trubels in Paris, trugen die Sportschützen ihre Entscheidungen aus. Doreen bestritt dort drei Wettkämpfe - mit der Luftpistole im Einzel und im Mixed sowie im Einzel mit ihrer geliebten Sportpistole.
Doch Olympische Spiele haben ihre eigenen Gesetze. Diese bittere Erfahrung musste diesmal leider auch Doreen Vennekamp machen. Sie scheiterte überraschend in ihrer Spezialdisziplin mit der Sportpistole bereits in der Qualifikation als 13. und verpasste mit 583 Ringen somit das Finale der besten acht Schützinnen.
Nach einem durchwachsenen Start in der Präzision mit 289 Ringen konnte Doreen Vennekamp im folgenden Duell-Part mit 294 Ringen zwar aufholen, blieb aber auch hier deutlich unter ihren Möglichkeiten. 583 Ringe in Summe waren schlussendlich zwei Zähler zu wenig fürs Finale. Zum Vergleich: Beim Weltcup in München Anfang Juni zog sie mit 586 Ringen in den Endkampf ein und wurde am Ende Zweite. Bei ihrem WM-Erfolg vor knapp einem Jahr in Baku marschierte sie mit starken 591 Ringen ins Finale und triumphierte überlegen.
„289 Ringe in der Präzision sind keine gute Basis“, analysierte sie selbst den Wettbewerb, „und 294 im Duell sind auch nicht mein Niveau. Normalerweise sind 297 plus drin. Ich bin unter meinem Notfall-Niveau geblieben und habe zu defensiv geschossen“, sagte die Mitfavoritin anschließend.
Auch in den Wettbewerben zuvor war die Sportsoldatin im Einzel (20.) und Mixed (9.) mit der weniger geliebten Luftpistole ausgeschieden. Damit sind die Spiele in Paris ohne Medaille für die mit großen Hoffnungen gestartete 29 Jahre alte Wahl-Steinbach-Hallenbergerin zu Ende gegangen.
Der Medaillendruck, den sie sich angesichts ihrer überragenden Erfolge in der jüngeren Vergangenheit auch selbst auferlegt hatte, sei „von außen noch mal größer geworden“, erklärte Doreen Vennekamp später: „Das ist nicht die Leistung, die ich und andere von mir erwartet haben. Es war ein anderer Druck, die Spiele in Tokio waren einfach anders.“ Die Hürde sei „ein Stück zu hoch“ gewesen. Besonders tragisch dabei: Seit den Olympischen Spielen 2021 in Tokio, als sie Siebte wurde, stand Doreen Vennekamp in jedem internationalen Wettbewerb, an dem sie teilgenommen hat, im Finale und erkämpfte dabei fast immer Edelmetall. Ausgerechnet bei Olympia gab es nun für sie den bitteren Rückschlag.
So wie man Doreen Vennekamp kennt, wird sie auch weiterhin alles dafür tun, um sich ihren großen Traum von der olympischen Medaille noch zu erfüllen. Sie ist noch jung an Jahren und auch die Lebensbedingungen in Steinbach-Hallenberg und die hervorragenden Trainingsbedingungen am Schießsportzentrum in Suhl bieten ihr optimale Voraussetzungen für noch viele erfolgreiche sportliche Leistungen.
Pressestelle