Im Reich der Korkenzieher: (von links) Bürgermeister Markus Böttcher, Klaus Biermann, Museumsleiterin Tanja König und Reinhold Berndt
Eine besondere Exkursion führte kürzlich eine Delegation aus Steinbach-Hallenberg nach Dortmund. Museumsleiterin Dr. Tanja König und Bürgermeister Markus Böttcher durften dort den Sammler Klaus Biermann besuchen und in die faszinierende Welt der Korkenzieher eintauchen.
Biermann besitzt eine beeindruckende Privatsammlung von rund 6.000 bis 7.000 Korkenziehern aus aller Welt, darunter zahlreiche italienische, französische und weitere internationale Modelle. Besonders bemerkenswert: etwa 2.000 Stück stammen aus Thüringer Produktion, überwiegend aus Zella-Mehlis und Steinbach-Hallenberg. Die Region gilt als Wiege der sogenannten „Krätzer“, jener handgefertigten Korkenzieher, die einst das Können und die Kreativität des Steinbach-Hallenberger Metallhandwerks widerspiegelten.
Wie alles begann, erzählte Biermann mit einem Schmunzeln: Zu seinem 40. Geburtstag erhielt er eine neun Liter fassende Flasche französischen Weins - eine sogenannte Salmanazar. Um diese Flasche zu öffnen, fehlte ihm der passende Korkenzieher, sodass er den Winzer in Frankreich aufsuchte, der ihm den speziellen Öffner zeigte. Hier begann seine Leidenschaft für Korkenzieher.
Beim Besuch in Dortmund war auch Reinhold Berndt aus Egelsbach dabei, der als „Right“ der „International Correspondence of Corkscrew Addicts“ (ICCA) das ranghöchste Amt in der weltweiten Vereinigung für Korkenzieherliebhaber innehat. Gemeinsam mit Biermann engagiert er sich zudem im Verein „Korkenzieherfreunde“, der 1996 in Steinbach-Hallenberg gegründet wurde.
Die Gäste aus Steinbach-Hallenberg zeigten sich sehr beeindruckt von der Expertise der Sammler, die nicht nur die Geschichte und Vielfalt der Korkenzieher umfassend erläuterten, sondern auch technische Besonderheiten und seltene Exemplare präsentierten. „Es ist erstaunlich, wie viel Wissen, Geschichte und Begeisterung in einem so kleinen Alltagsgegenstand steckt“, betonte Dr. Tanja König nach dem Besuch.
Die Exkursion verdeutlichte einmal mehr die weltweite Bedeutung der Steinbach-Hallenberger Metallhandwerks-Tradition und den besonderen Stellenwert der Region in der Sammlerwelt.
Pressestelle