Dr. Kai Lehmann hielt einen lebendigen Vortrag zu 500 Jahre Bauernkrieg
Vor 500 Jahren erschütterte der Bauernkrieg zahlreiche Orte im heutigen Thüringen, Sachsen-Anhalt, Bayern und Baden-Württemberg. Die Schlachten und vor allem auch das folgende Wüten der Sieger kosteten viele Menschen das Leben. Im aktuellen Gedenkjahr haben Ausstellungen und Schlachtnachstellungen an verschiedensten Orten in Thüringen diese Zeit ausgiebig beleuchtet. Historiker Dr. Kai Lehmann richtete bei einem Vortrag am 19. November im Rathaussaal unter dem Titel „Bauernkrieg oder Bürgerkrieg“ den Blick ganz speziell auf Südthüringen. Organisiert vom Team des Metallhandwerksmuseums folgten mehr als 50 geschichtsinteressierte Gäste dem lebendigen Vortrag des Direktors der Museen im Zweckverband Kultur des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, zu dem auch das Metallhandwerksmuseum in Steinbach-Hallenberg gehört.
Im Mittelpunkt des Vortrags standen die Ursachen, der Verlauf und die Folgen der Erhebung von 1525, die die Region nachhaltig prägte. Lehmann beleuchtete, wie sich soziale Spannungen, politische Umbrüche und der Wunsch nach Gerechtigkeit in einer Zeit des tiefgreifenden Wandels entluden. In Schmalkalden - der seinerzeit einwohnerreichsten Stadt im südlichen Thüringen - hatte es bereits vor dem Bauernkrieg rumort. Der Zorn der Einwohner habe sich vor allem gegen die amoralische Lebensweise des Klerus in der Stadt gerichtet, so Lehmann. „In dieser aufgeheizten Stimmung mag es nicht verwundern, dass sich Schmalkalden rasch mit dem Werra-Haufen, einem mehrere tausend Mann zählenden Bauernheer, das sich Mitte April in Vacha organisiert hatte und werraabwärts marschierte, verbündete“.
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