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„Was für ein Anblick - was für eine Zahl“ - Torsten Hoffmann war stolz und beeindruckt. Als Vorsitzender des Steinbach-Hallenberger Gewerbevereins blickte er zum Jubiläumsabend in eine große Runde. Die Haseltalhalle hatte sich in einen dekorativen und wundervoll gestalteten Ballsaal verwandelt. Das Ambiente war einfach umwerfend. Und die große 150 sprang jedem Gast sofort ins Auge. Der Grund dafür: Der Gewerbeverein Steinbach-Hallenberg feierte Mitte Oktober seinen 150. Geburtstag.

Corinna Usbeck und ihr Team hatten mal wieder ein wahres Wunder vollbracht. Die Halle, als solche kaum noch erkennbar, strahlte. Ebenso wie die Gesichter der anwesenden Gäste, darunter auch eine Abordnung des Gewerbevereins aus der Partnerstadt Steinbach (Taunus) um Vorsitzenden Walter Schütz sowie eine Vertretung des befreundeten Gewerbevereins aus Floh-Seligenthal um Vorsitzenden Thomas Neuhöfer.

„Das ist unser Abend“, erklärte Torsten Hoffmann. „Wir feiern heute ein außergewöhnliches Jubiläum“. Und das könne man guten Gewissens feiern, weil sich schon vor anderthalb Jahrhunderten Menschen mit dem Ziel, das regionale Handwerk und die Wirtschaft zu stärken, zusammengesetzt hatten. „Sie haben einen Verein gegründet, weil es Aufgaben gab, die nicht der Staat oder die Obrigkeit für sie erledigen konnte“, so Hoffmann. Zudem seien sie sich sicher gewesen, dass diese Aufgaben gemeinsam besser zu erfüllen wären.

Voraussetzung sei die Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit gewesen. In der Anfangszeit des Vereins erwähnte er die Industrialisierung und die Gründerzeit, die bahnbrechende Fortschritte für die Unternehmer brachte, aber ebenso auch große Herausforderungen für alte Gewerke und für die Gesellschaft. Zwei Weltkriege und zwei Diktaturen habe der Verein überlebt. Nach der Wiedervereinigung stand die nächste Aufbruchszeit an - zudem habe es sehr viel Unsicherheit und Unwissenheit gegeben. Doch: „Dieser Verein wuchs und wächst mit seinen Mitgliedern und deren Engagement“, betonte der Vorsitzende.

Torsten Hoffmann vergaß bei seiner Rede nicht, die Arbeit der beiden einstigen Vorsitzenden, Dr. Alexander Köbrich und Erich Bahner, zu würdigen. Sie hätten den Weitblick für die Zukunft gehabt. Sei es im 19. Jahrhundert noch um neue revolutionäre Produktionsverfahren, den Eisenbahnanschluss oder den Wandel von Handwerk zu Industrie gegangen, habe nach der Wende der Neuaufbau sämtlicher Wirtschaftszweige im Zentrum gestanden. Weiter wies Hoffmann auf die aktuellen Themen, wie die Fachkräfteproblematik, Globalisierung, Corona und Energiekrise hin. Eines aber sei in allen Zeiten immer klar gewesen: „Es geht nur zusammen und in der Gemeinschaft.“

Bürgermeister Markus Böttcher wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die 150 Jahre Gewerbeverein ein Meilenstein seien und gleichzeitig auch eine Verpflichtung, „in unserem Tun nicht nachzulassen“. Der Gewerbeverein Steinbach-Hallenberg sei ein wichtiger Bestandteil des wirtschaftlichen Lebens in der Stadt. Dazu gehöre ebenfalls eine unternehmerfreundliche Kommunalpolitik im Rathaus. Stadt und Unternehmer leisteten gemeinsam große Anstrengungen, um die Stadt zu einem Ort des Wohlfühlens, des Lebens, Wohnens und Arbeitens zu machen. Als Beispiel verwies er auf die Gewerbeausstellungen und die Einkaufsnächte in der Vergangenheit, die regelmäßig ein großer Erfolg und eine Leistungsschau der örtlichen Unternehmen und Händler gewesen seien. „Ohne euch wäre das nicht möglich“.

Bei Torsten Hoffman bedanke sich Bürgermeister Böttcher für sein langjähriges Engagement als Vereinsvorsitzender und die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit seiner Vorgänger. „Du hast den Gewerbeverein zu dem gemacht, was er heute ist - zu einem nachahmenswerten Beispiel für Zusammenhalt und gemeinschaftliches Handeln sowie für Bodenständigkeit, Verlässlichkeit und Exklusivität.“

Die sehr gute Zusammenarbeit von Kommune, Unternehmerschaft und Vereinen betonte auch Landrätin Peggy Greiser, die ebenfalls zum Jubiläum gekommen war. „Das sei nicht selbstverständlich“. Das Haseltal mit seiner starken Wirtschaftskraft bezeichnete die Landrätin als eine Vorzeigeregion und den engagierten Gewerbeverein als wichtigen Koordinator und Impulsgeber.

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