Anja Chris und Janine Holz (v.l.n.r.) zur Eröffnung der Tourist-Info.
Im Rahmen des Gastgebertreffens, welches kürzlich im Steinbach-Hallenberger Rathaus stattfand, präsentierte Janine Holz von der Tourist-Information die Besucher- und Gästezahlen der vergangenen Jahre.
Zum einen gab es eine Übersicht zur Besucherfrequentierung in der Tourist-Information. Insgesamt nutzten im Jahr 2022 über 4.000 Bürger, Vermieter, Geschäftspartner, Gäste und Museumsbesucher das Angebot der Tourist-Information. Wobei die Anzahl der Bürger (1115) und Gäste (1565) gegenüber den anderen Kategorien überwog. „In dieser Statistik ist schön zu sehen, dass die Monate April bis Oktober unsere Hauptsaison sind. Auch der Winter ist bei Schnee gut“, erläuterte Holz. Im Verbleich 2022 zu 2021 sei allerdings ein Rückgang der Besucher in den Monaten Juli und August zu verzeichnen. „In 2021 waren die Menschen wegen der Corona Pandemie noch verhalten im Verreisen, haben Urlaub in Deutschland gemacht. Aber im vergangenen Sommer gab es wieder deutlich mehr Fernreisen“, interpretierte Janine Holz die Statistik. In einer zweiten Tabelle zeigte die Tourismus-Expertin einen Vergleich der Besucherzahlen seit 2019 jeweils im Monat Oktober. „Da zeigt sich deutlich der Anstieg der Besucher im Vergleich zwischen der alten Tourist-Info (2019) und unserer jetzigen. Wir haben mehr als doppelt so viele Gäste. Wir werden ganz anders wahrgenommen, die Tourist-Info mit dem roten I fällt auf, ist viel ansprechender, hat ein tolles Angebot“, betonte Holz. Insgesamt sei die Besucherfrequenz mehr als zufriedenstellend. Zu beachten ist bei der Auswertung der Zahlen zudem, dass es in den Jahren 2020 und 2021 sowie in den ersten Monaten in 2022 gravierende Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie gab. Monatelang waren touristische Vermietungen sowie sonstige Aktivitäten im Rahmen der Gästebetreuung komplett untersagt. Die Tourist-Information musste zudem mehrere Monate komplett schließen. Später mussten Zutrittsbeschränkungen eingehalten werden. Insofern ist der Vergleich zwischen den Jahren nicht wirklich objektiv. Dies zeigt sich auch in der Statistik der Übernachtungen. So wurden 2018 und 2019 jeweils rund 12 Tausend Übernachtungen in Steinbach-Hallenberg und Herges registriert. In den Jahren 2020 (9.907) und 2021 (8.803) gingen diese Zahlen stark zurück. 2022 konnte mit 10.624 Übernachtungen wieder eine größere Anzahl verbucht werden. Hinzukommen 9.108 Übernachtungen (2021) beziehungsweise 9.997 Übernachtungen (2022) in den Ortsteilen. Insgesamt gibt es in Steinbach-Hallenberg mit Herges derzeit 38 Vermieter, die 274 Betten bereithalten. In den Ortsteilen werden von 31 Vermietern weitere 290 Betten für touristische und geschäftliche Übernachtungen angeboten.
„Die Übernachtungen in den Ortsteilen werden erst seit 2021 erfasst, als die Eingliederung ins elektronische Meldescheinsystem erfolgte“, erläuterte Holz. Für die Tatsache, dass 2022 die Anzahl an Übernachtungen noch unter dem Niveau vor der Pandemie lag, führte Janine Holz verschiedene Gründe ins Feld. Ob nun geändertes Reiseverhalten, Nachholbedarf an Fernreisen oder Sparsamkeit - es gäbe verschiedene Theorien. Bedauerlicher Weise sei zudem auch die Bettenanzahl gesunken, von 331 in 2019 auf 274 in 2022. „Viele Vermieter haben alters- oder krankheitsbedingt aufgehört zu vermieten und nur wenige Neuvermieter sind dazu gekommen“, erläuterte Holz. Positiv sei, dass die Vermieter, die neu dazu kamen, vermehrt auf Qualität und Komfort setzten. „Das freut uns sehr, denn das entspricht dem Trend“, betonte die Tourismus-Expertin. Die Konkurrenz sei groß und in anderen Feriengebieten werde auch viel geboten.
In diesem Zusammenhang bedauerten die Gastgeber vor allem das aus ihrer Sicht unzureichende gastronomische Angebot. Hier müsse dringend etwas passieren. „Mit dem Waldgasthof Köpfchen, der in diesem Frühjahr mit neuen Besitzern und einem neuen Konzept wiederöffnen wird, ist in diesem Bereich ein erster großer Schritt getan“, sagte Bürgermeister Markus Böttcher. Ihm sei die Situation durchaus bewusst und er setze alles daran, diesem Manko entgegenzuwirken. Sowohl im Rahmen der Stadtentwicklung als auch im Bereich der Tourismus- und Gewerbeförderung werde viel getan.