Die Apartmens von Sabine und Christian Endter sind mit 5 Sternen zertifiziert.
Steinbach-Hallenberg ist als „Staatlich anerkannter Erholungsort“ seit Jahrzehnten das Ziel von Touristen aus nah und fern. Bereits zu DDR-Zeiten gab es eine gut organisierte Feriengäste-Betreuung und zahlreiche Unterkünfte und Einrichtungen mit Angeboten für Urlauber. Integriert im Regionalverbund Thüringer Wald präsentiert sich die Haselgrundstadt als attraktiver Erholungsort und wirbt mit dem Slogan „Mein 5-Sinne-Urlaub“. Vergangene Woche hatten das Team der Tourist-Info und Bürgermeister Markus Böttcher erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder zum Gastgeber-Treffen in den Rathaussaal geladen. Neben dem Rückblick auf die vergangenen Jahre ging es vor allem um neue Projekte und Ideen sowie Informationen zu Zertifizierungen.
„Unser Prädikat „Staatlich Anerkannter Erholungsort Steinbach-Hallenberg“ ist noch bis August 2028 gültig“, erläuterte Janine Holz von der Tourist-Info. Somit müsse die Antragsstellung für eine Re-Zertifizierung im Jahr 2027 erfolgen. Ein Thema, welches auch Bürgermeister Markus Böttcher bereits seit längerem beschäftigt. Bereits im Vorfeld gab es hierzu Gespräche, unter anderem mit den Mitgliedern der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) der Staatlich anerkannten Erholungsorte Thüringens, welche im vergangenen Jahr gegründet wurde. Denn die Messlatte liegt hoch. „Es wird eine große Herausforderung, das Ziel der Re-Zertifizierung zu schaffen.“ sagte Markus Böttcher. David Lehmann vom Regionalverbund Thüringer Wald informierte beim Gastgeber-Treffen über die aktuellen Bedingungen zu den notwendigen Zertifizierungen im Zusammenhang mit der Prüfung zum Staatlich anerkannten Erholungsort.
Für Steinbach-Hallenberg ist vor allem das Kriterium 15 des Anforderungskataloges kritisch. „Gefordert wird, dass die Mehrzahl der vorhandenen Gästebetten nach der Deutschen Hotelklassifizierung oder der Klassifizierung des Deutschen Tourismusverbandes e.V. mindestens in der Kategorie „drei Sterne“ zertifiziert sind“, informierte Lehmann. Im Moment gibt es in Steinbach-Hallenberg mit Herges-Hallenberg 274 Gästebetten, von denen allerdings nur 26 die Zertifizierungsanforderungen erfüllen. Für das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ müssten es aber mindestens 137 Betten sein, die dem Standard „3 Sterne“ oder mehr entsprechen. „Selbst wenn wir alle Ortsteile mit dazu nehmen würden, reicht es noch nicht aus“, informierte Janine Holz. In diesem Fall gibt es aktuell insgesamt 564 registrierte Gästebetten, von denen nur 61 ausreichend zertifiziert sind. Erreicht werden müssten in diesem Fall jedoch 282 Betten. „Die Anforderungen an das Zertifikat sind im Vergleich zu früher viel, viel höher“, bemerkte auch David Lehmann vom Regionalverbund. Sicherlich sei es nicht unmöglich, aber definitiv eine große Herausforderung.
„Die Anforderungen sind wirklich sehr hoch. Wenn wir das für unser Hotel anstreben, sind beispielsweise spezielle Seifenspender, Föne auf allen Zimmern und eine Schuhputzmaschine gefordert. Obwohl wir wirklich schon einen recht guten Standard haben, entsprechen wir diesem Zertifikat derzeit nicht“, sagte Jason Liebrich, vom Hotel „Zur Hallenburg“. Er nahm erstmals am Gastgebertreffen teil, denn seine Familie haben das Haus im vergangenen Jahr erst übernommen. „Wir haben viel vor und werden auch zukünftig investieren. Aber ob wir in den nächsten vier Jahren diesen hohen Standard erreichen können, dass können wir heute noch nicht sagen“, sagte Liebrich.
Bis 2027 ist noch Zeit, aber wenn das Prädikat angestrebt werde, gelte es jetzt zu beginnen und mit Projekten und Ideen auf das Ziel hinzuarbeiten, sagte Janine Holz. „Wenn jemand beabsichtigt, im Bereich der Vermietung zu investieren oder neue Unterkünfte einzurichten, stehen wir gerne mit Hinweisen und Informationen auch zu Fördermöglichkeiten zur Verfügung“, betonte die Tourismusexpertin. Sie hoffe ebenso wie Bürgermeister Markus Böttcher, dass Steinbach-Hallenberg auch nach 2028 das Prädikat „Staatlich Anerkannter Erholungsort“ tragen darf.