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Amtsblatt der Stadt Steinbach-Hallenberg
Ausgabe 2/2024
Gestaltung Seite 2
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Liebe Bürgerinnen und Bürger,

mit einem dreifachen „Gag Hellau“ grüße ich ganz besonders den Viernauer Elferrat und alle Karnevalisten, die seit Wochen und Monaten die 71. Session des Gagenkarnevals planen und vorbereiten. Mit viel Engagement und Enthusiasmus sorgen die Akteure im Gagenland auch in diesem Jahr wieder dafür, dass die 5. Jahreszeit in unserem südlichsten Ortsteil gelingt. Mit der Schlüsselübergabe darf ich auch einen kleinen Beitrag zum Programm leisten und ich freue mich schon auf den großen Festumzug am Sonntag. Ich bin schon gespannt auf die Themen und kreativen Botschaften der teilnehmenden Gruppen. Das diesjährige Motto „Lieber Schnaps in der Leber als Klimakleber“ spiegelt ebenso wie Protestnoten der Wirtschaftskammern, Demonstrationen gegen Rechts, kritische Worte des Arbeitgeberpräsidenten und die medienwirksamen Protestaktionen der Bauern die aktuelle gesellschaftliche Stimmungslage wider. Von Vertrauensverlust gegenüber der Bundesregierung, mangelndem Bürgerverständnis und Zukunftsangst ist die Rede.

In so einer Stimmungslage beginnen wir nun mit den Wahlvorbereitungen für ein sogenanntes Superwahljahr 2024. In den kommenden Monaten stehen für uns drei richtungsweisende Wahlen auf dem Programm. Auch in Steinbach-Hallenberg werden die Weichen für die nächsten 5 Jahre neu gestellt. Wir wählen einen neuen Stadtrat, neue Ortsteilbürgermeister und Ortsteilräte, es sind zudem Landrats- und Kreistagswahlen sowie Europawahlen. Zudem stehen im Spätsommer noch die Landtagswahlen in Thüringen an. Die allgemein große Unsicherheit ist hierfür eine schwierige Basis. Ich denke, dass wir hier bei uns in unserem schönen Steinbach-Hallenberg trotzdem oder gerade weil das Vertrauen in die Politik schwindet, in naher Zukunft noch enger zusammenrücken und an einem Strang ziehen müssen. Nur wenn wir uns in unserem relativ kleinen und begrenzten Kosmos Haseltal einig sind, werden wir aus dieser schwierigen Situation für uns das Beste rausholen und weiter vorankommen können. Davon bin ich fest überzeugt!

Bei allen Ideen und Entscheidungen müssen mögliche Konsequenzen und Veränderungen stets bedacht werden - nicht nur im privaten, sondern ganz besonders auch im öffentlichen Bereich. So steht die aktuelle Haushaltsdebatte im Stadtrat bereits jetzt auf dem imaginären Prüfstand des im Mai neu zu wählenden Kommunalparlamentes. Wie werden die nächsten Volksvertreter über das ein oder andere Projekt denken? Was wird die nächsten Jahre wichtig sein in unserer Stadt, für unsere Bürgerinnen und Bürger und ganz besonders für unsere Kinder und Jugendlichen? Eine aktuelle Prognose der Bertelsmann-Stiftung prophezeit in den nächsten Jahren sinkende Schülerzahlen in den Grundschulen und einen dadurch bedingten Lehrerüberschuss, der zu Gunsten von Ganztagsangeboten genutzt werden soll. Vor dem Hintergrund des akuten Lehrermangels an unserer Regelschule klingt dies mehr als plausibel. Aber wie schnell können sich Problemlagen wandeln, neue Herausforderungen entstehen und Entscheidungen notwendig werden, die gestern noch nicht zur Debatte standen. Die Schnelllebigkeit unserer Zeit ist manchmal eine Belastung und eine schwierige Hürde. Dennoch freue auch ich mich über Fortschritt, kurze Wege, schnelle Entscheidungen und risikofreudige Handlungen. Aber ich genieße es auch und gerade in den letzten Wochen ganz besonders, hin und wieder die Seele baumeln zu lassen und Luft zu holen, zum Beispiel bei einem Spaziergang während der wenigen Wintertage, um wieder Kraft zu schöpfen für die schnelllebige Zeit in der wir leben und die auch immer wieder Überraschungen und Chancen für uns bereithält.

Ihr Bürgermeister

Markus Böttcher