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Amtsblatt der Stadt Steinbach-Hallenberg
Ausgabe 3/2025
Steinbach-Hallenberg
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Stadtmitteilungen

Innenminister Georg Meier (re.) besichtigt mit Bürgermeister Markus Böttcher das Bauhofgelände in Bermbach. Hier wäre ein möglicher Standort für den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses.

Einig waren sich alle Anwesenden, dass der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses die Kommune in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen wird.

Anfang Februar besuchte Innenminister Georg Maier Bermbach, um sich vor Ort ein Bild vom Zustand des in die Jahre gekommenen Feuerwehrgerätehauses zu machen. Der Minister folgte damit einer Einladung von Bürgermeister Markus Böttcher, der ihn im Vorfeld der städtischen Haushaltsdebatte auf die aktuelle Situation der Kameradinnen und Kameraden in Bermbach und einen möglichen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses aufmerksam machen wollte.

Im Mittelpunkt des Treffens stand vor allem die Frage der Finanzierung des möglichen Großprojektes, dessen Realisierung bisher an fehlenden finanziellen Mitteln scheiterte. Bei geplanten Kosten von mehr als 2 Mio. Euro stellt vor allem die geringe Förderquote von lediglich ca. 120.00 € für einen einzigen Fahrzeugstellplatz ein Problem dar. Als städtische Pflichtaufgabe verbliebe damit der Löwenanteil bei der Stadt, da auch andere Förderprogramme derzeit nicht für das Projekt geeignet seien.

Stadtbrandmeister Vincent Wicht und der Bermbacher Wehrführer Steffen Dubbel erläuterten dem Minister ausführlich die aktuelle Situation vor Ort und verdeutlichten den dringenden Handlungsbedarf: Getrennte Umkleiden gibt es nicht - die Frauen ziehen sich auf der rechten Seite der Fahrzeughalle um, die Männer links. Das Feuerwehrauto dient dabei quasi als Sichtschutz. Sanitäre Einrichtungen oder ein Gemeinschaftsraum fehlen in dem Gebäude gänzlich. Auch die Platzverhältnisse für die Einsatzfahrzeuge entsprechen nicht mehr den gesetzlichen Erfordernissen. So kann eines der beiden Fahrzeuge nur mit eingeklappten Spiegeln in eine Nebengarage manövriert werden, in der zudem das Dach marode ist. Ortsteilbürgermeister Gerd Hermann wies zudem auf die problematische Ausfahrt auf die Bermbacher Hauptstraße hin, die insbesondere im Winter zur Herausforderung wird.

Der Stadtrat von Steinbach-Hallenberg steht vor einer schwierigen Entscheidung: Ein neues Feuerwehrgerätehaus wäre dringend notwendig, doch die Finanzierung würde eine enorme Belastung für den städtischen Haushalt in den kommenden Jahren darstellen. Bürgermeister Markus Böttcher machte deutlich, dass die Stadt für dieses Projekt einen hohen Kredit aufnehmen müsste - eine Summe, die aufgrund von noch laufenden Krediten von vor der Gebietsreform zwar möglich, aber keineswegs einfach zu stemmen ist. Ohne den Zusammenschluss der Gemeinden im Haseltal wäre eine solche Investition in Bermbach allerdings völlig undenkbar, stellten Bürgermeister Markus Böttcher und auch Ortsteilbürgermeister Gerd Hermann klar. Einigkeit herrschte darüber, dass weiteres Zögern in aller Regel nur zu steigenden Kosten führen wird.

Minister Maier zeigte sich von der Feuerwehrtruppe in Bermbach mit seinen weniger als 500 Einwohnern sehr beeindruckt: 21 Einsatzkräfte und 24 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr seien bemerkenswerte Zahlen. „Wenn ein Ort es schafft, trotz dieser Infrastruktur so viele junge Menschen für die Feuerwehr zu begeistern, dann machen sie Vieles sehr gut. Und davor muss man den Hut ziehen.“ Der Innenminister betonte zugleich, dass der Bevölkerungsschutz trotz des demografischen Wandels nicht vernachlässigt werden dürfe. Angesichts zunehmender klimatischer Herausforderungen sei es umso wichtiger, die Feuerwehr mit adäquaten Mitteln auszustatten.

Letztlich muss der Stadtrat in der Haushaltsdebatte darüber entscheiden, ob und gegebenenfalls wann der lang ersehnte Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Bermbach realisiert werden kann. Eines scheint jedoch klar: Die Feuerwehr Bermbach braucht dringend bessere Bedingungen, um ihre unverzichtbare Arbeit für die Gemeinschaft weiterhin zuverlässig leisten zu können.

Pressestelle