Popkantor Matthias Weber begeisterte die ca. 400 Gäste mit seinem Gospelchor „Colours of Music“.
Gastpredigerin Bettina Becker berichtete über ihre Villa Wertvoll in Magdeburg und beantwortete ausführlich die Fragen von Rainer Usbeck.
Circa 400 Gäste erlebten am 10. März einen musikalischen Haseltal-Gottesdienst, welcher in bewährter Weise von der Evangelischen Allianz im Haseltal mit den evangelischen Kirchengemeinden aus Steinbach-Hallenberg, Springstille, Herges-Hallenberg, Bermbach, Viernau, Ober- und Unterschönau sowie der Selbständig Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) und der Landeskirchlichen Gemeinschaft organisiert wurde. Viel Applaus für ihre Gastbeiträge bekamen neben Gastpredigerin Bettina Becker, die über ihre Villa Wertvoll in Magdeburg berichtete auch Popkantor Matthias Weber mit seinem Gospelchor „Colours of Music“. Für die christliche Liturgie waren Pfarrerin Ute Borchert, Pfarrer Wolfram Fromke, Pfarrer Mark Megel (SELK) sowie Rainer Usbeck zuständig.
Manchmal braucht es nur einen Schubser. Ein motivierendes Wort. Und schon fasst ein Mensch Mut, bekommt Aufwind. Der Anstoßgeber wusste also - da geht noch was! Dieser Satz fällt immer dann, wenn die Hoffnung besteht, dass in einem Menschen noch mehr steckt, als auf den ersten Blick äußerlich ersichtlich ist. Ein Hoffnungssatz also?
Im jüngsten Haseltal-Gottesdienst wurde das mehrfach bejaht. Und mit etlichen Beispielen unterlegt. Denn der Gottesdienst stand ganz unter dem Motto - „Da geht noch was!“ Das impliziert nicht zuletzt: Hier ist noch Luft nach oben. Das ist steigerungsfähig. Hier ist noch mehr drin.
Bettina Becker, Theologin aus dem Sauerland tauschte ihre Heimat gegen Magdeburg und gründete dort gemeinsam mit einem Team die Villa Wertvoll, ein Haus, in dem Kinder und Jugendliche ihre künstlerischen Fähigkeiten entdecken, entwickeln und entfalten können. Schon vorher hatte sie während einer missionarischen Woche in Rudolstadt gemerkt, dass sie Jugendliche erreichen möchte. Und dass sie bei dieser Tätigkeit an einem festen Ort sein will, damit Beziehungen wachsen können.
So entwickelten ihr Mann, sie und einige Freunde den Traum von einer Villa, wo Kinder und Jugendliche Theater spielen, Musik machen und tanzen können. Der Stein kam ins Rollen. Plötzlich hatte man die Villa. Aus dem Traum wurde Wirklichkeit. Natürlich steht ein Verein dahinter. Und Menschen, die etwas bewegen wollen.
Bettina Becker berichtete von Situationen, in denen ihre Mitstreiter und sie ein um das andere Mal gemerkt hatten „Da geht noch was!“ Wobei das Ganze auch sehr viel mit Scheitern zu tun habe. Man habe sehr viel ausprobiert und im Vorfeld nie gewusst, ob es gelinge. Die Menschen, die die Villa gegründet haben, seien keine Helden, eher krisenerprobt. Es habe genug Tage gegeben, wo nichts mehr ging. Und trotzdem hätten sich immer wieder Wege aufgetan und die Villa sei entstanden.
Zum ersten Schnuppertag hatte man alles perfekt vorbereitet, doch die Gäste seien ausgeblieben. Dann sei das Ganze peu a peu, ganz langsam, angelaufen. Kinder kamen, Theaterproben begannen. Dann die Corona-Pause. Heute gehen dort jede Woche 250 Kinder und Jugendliche aus und ein. 24 Mitarbeiter und sechs FSJler sind beschäftigt. Auch einen Förderverein gibt es. „Kinder und Jugendliche sind das Beste“, steht für Bettina Becker fest. Sie brächten Schätze mit. Und wenn ihre Augen leuchteten, sei das das Schönste überhaupt.
Der Satz „Da geht noch was! beinhalte Hoffnung. „Gott macht was draus“, so Bettina Becker. Doch sobald man gehe, könne man auch scheitern. Das gebe sie den Kindern immer mit. Aber selbst daraus könne Gott noch etwas Schönes machen. Jesus habe nie danach gefragt, was schief gehen könne. Vielmehr habe er die Frage: Was habt ihr? an die Menschen gerichtet. „Und ganz egal, was ihr könnt, dort, wo eure Leidenschaft auf die Not der Welt trifft - das ist eure Berufung“, so Bettina Becker.