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Zum wiederholten Mal weilte eine Delegation aus Usbekistan im Haseltal. Diesmal war es der Vize-Gouverneur der Provinz Kashkadarya mit mehreren Vertretern von Bildungseinrichtungen, die vor Ort die Ausbildungsmöglichkeiten für ihre Landsleute interessierten.

Gastgeber der sechsköpfigen Reisegruppe war erneut die Viernauer Niederlassung der Simson Private Akademie Suhl (SPA). Niederlassungsleiter Max Reumschüssel arbeitet weiter an der Intensivierung der Zusammenarbeit in Sachen Fachkräftegewinnung und stoße dabei immer wieder auf großes Interesse in dem zentralasiatischen Land. Dazu stellte er dem stellvertretenden Gouverneur der im Süden Usbekistans liegenden Region Kaschkadarya, Anvar Kobilov, das Haseltal und die Region vor. Die usbekische Provinz - vergleichbar mit unseren Bundesländern - ist fast doppelt so groß wie Thüringen und zählt rund drei Millionen Einwohner. Für immer mehr junge Usbeken erscheint eine deutsche Facharbeiterausbildung als eine attraktive Alternative. Und auch die Usbeken hoffen auf Synergieeffekte.

Anvar Kobilov, der in seiner Provinz vor allem für Jugend und Soziales zuständig ist, hatte deswegen zwei Direktoren von Berufsbildungsschulen, einen Vertreter einer Agentur für Externe Arbeitsmigration und einen Regionalleiter aus dem usbekischen Bildungs- und Wissenschaftsministeriums im Schlepptau. Nach einem Empfang durch Bürgermeister Markus Böttcher im Steinbach-Hallenberger Rathaus sahen sie sich auch das Gewerblich-Technische Berufsbildungszentrum in Zella-Mehlis und die Hochschule Schmalkalden an. In der Steinbach-Hallenberger Hehnke GmbH besuchte die Delegation die vier Usbeken, die bei dem Kunststoff-Spezialisten lernen und arbeiten.

Auch im Viernauer SPA-Ausbildungszentrum kamen die Gäste mit Landsleuten ins Gespräch, die hier ihre Ausbildung absolvieren. Seit Beginn der Zusammenarbeit Ende 2021, geregelt durch eine Kooperationsvereinbarung mit dem usbekischen Ministerium für Beschäftigung, sind mittlerweile 49 Azubis in insgesamt 16 Südthüringer Betriebe der Region vermittelt worden.

Während die hiesigen Unternehmen hoffen, mit den jungen Usbeken dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hoffen auch die Usbeken auf Synergieeffekte, wie gut ausgebildete Rückkehrer und darauf, das Interesse deutscher Unternehmer für ihr Land zu wecken. Max Reumschüssel sieht darin mehr Chancen als Risiken. Doch damit Menschen in Deutschland bleiben, muss unter anderem der Familiennachzug besser geregelt werden. Ein anderer Aspekt sei, dass deutsche Unternehmer die Zusammenarbeit mit usbekischen Partnern prüfen. Die neuen Kontakte in die Region Kashkadarya waren nach einem Besuch des Viernauer Niederlassungsleiters in der Provinz zustande gekommen. Die nächste Reise in das zentralasiatische Land ist bereits für den Herbst vorgesehen.

Dort laufe die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften für das kommende Ausbildungsjahr momentan auf Hochtouren. Einige der hiesigen Betriebe, in denen bereits Usbeken tätig sind, hätten bereits Interesse an weiteren Azubis geäußert. Außerdem meldeten sich fünf neue Betriebe, Tendenz steigend, heißt es aus der SPA. Für sie werden zunächst unverbindlichen Online-Bewerbungsgespräche mit den Bewerbern organisiert. Danach könnten sich beide Seiten entscheiden, ob sie einen Ausbildungsvertrag abschließen möchten. Bei Zusage auf beiden Seiten startet das Visa-Verfahren. Die SPA begleitet und organisiert den Prozess bis zur Einreise und unterstützt auch danach bei der Integration für die komplette Lehrzeit, zum Beispiel bei Behördengängen und allen Fragen rund um das Leben in Deutschland.

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