Dem Anlass entsprechend stießen im standes- und zeitgemäßen Outfit und gemeinsam mit 70 Gästen Burgvogt und Bürgermeister auf die neue Ausstellung im Rathaussaal an.
Zahlreiche interessierte Gäste schauten sich sogleich die Bilder und Exponate an und nutzten die Gelegenheit, um mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen.
Über 70 Gäste folgten der Einladung zur Vernissage „Feuer und Flamme“ am 25. April im Rathaus Steinbach-Hallenberg. Bürgermeister Markus Böttcher eröffnete die Ausstellung standesgemäß im Frack und mit schwarzem Zylinder und erinnerte daran, dass das Rathaus nicht nur Verwaltungsort, sondern seit einigen Jahren auch Plattform für Kunst und Begegnung ist.
Ein besonderer Dank ging an Denise Fleischmann, die die Idee zu dieser Ausstellung geboren und beharrlich vorangetrieben hat - wie der Burgvogt es in seiner Rede treffend formulierte. Die Kunstausstellung reiht sich in eine lebendige Tradition: vom Rathausbrunnen des Frankfurter Künstlers Claus Bury, über die Kunstschaufenster von Severine Bebek, die Werke der heimischen Schmiede bis hin zum Metallhandwerksmuseum und internationalen Schmiedetreffen.
Die Rede zur Kunst hielt der Burgvogt höchstpersönlich, und zwischen den Worten ertönte stimmungsvoll der Dudelsack, gespielt von Gerd Holland-Nell, unter anderem mit dem Klassiker „Amazing Grace“. Immer wieder rief der Burgvogt begeistert: „Es lebe die Burg, es lebe die Kunst!“, was das Publikum gerne aufgriff.
Die Ausstellung zeigt 38 Gemälde und zehn plastische Werke aus Holz, Ton, Metall und Fotografie. Unter dem Motto „Feuer und Flamme“ bringen 18 Künstlerinnen und Künstler aus Steinbach-Hallenberg und Steinbach im Taunus ihre Werke zusammen:
Aus Steinbach im Taunus:
Carola Biermann, Rüdiger Voerste, Yüksel Akpinar, Irene Bleimann, Christine Helgert und Anita Sutphen.
Aus Steinbach-Hallenberg:
Gerhard Usbeck, Gerd Holland-Nell, Christin Wagner, Maureen Ludwig, Julia Diderot, Friedel Hermann, Denise Fleischmann, Severine Bebek, Nadja Weisheit, Enrico Weisheit, Falk Nothnagel und Claudia Büchner-Thron.
Die Ausstellung zeigt die Liebe beider Städte zu Mensch, Natur und Kultur. Während manche Werke leicht zugänglich sind, fordern andere mit düsteren oder systemkritischen Tönen die Besucher heraus - ganz im Sinne des künstlerischen Ausdrucks.
Das Rathaus von Steinbach-Hallenberg blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Nach ersten Sitzungen in Privathäusern und Gasthöfen wurde Ende des 19. Jahrhunderts der Bau eines eigenen Rathauses notwendig. Für 30.000 Mark erwarb die Gemeinde ein Grundstück in der heutigen Rathausstraße. Der Entwurf im Henneberger Fachwerkstil stammte vom Schmalkalder Architekten Meuser, die Bauarbeiten führten Steinbacher Firmen aus. Die Grundsteinlegung erfolgte am 26. März 1900 - eine Zeitkapsel mit Urkunde, Reichsmünzen und weiteren Zeitdokumenten wurde im Fundament versenkt. Bereits im Oktober 1900 konnte das Rathaus feierlich seiner Bestimmung übergeben werden - mit dem noch heute gültigen Leitspruch „Salus publica suprema lex“ („Das Gemeinwohl ist höchstes Gesetz“).
Ebenfalls gefeiert wurde das 35-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Steinbach im Taunus. Erste Kontakte gab es bereits vor dem Mauerfall, 1990 folgte die offizielle Besiegelung durch die damaligen Bürgermeister Walther Herbst und Dieter Häfner. Ziel war es, die Mauer in den Köpfen zu überwinden und die Lebensbedingungen anzugleichen. Besonders hervorgehoben wurde die umfassende Verwaltungshilfe aus Steinbach im Taunus in den Anfangsjahren - etwa beim Aufbau von Finanz- und Meldewesen. Seither sind zahlreiche enge Verbindungen zwischen den Städten und ihren Vereinen gewachsen, nicht zuletzt im kulturellen Bereich.
Zum Abschluss nutzte Bürgermeister den passenden Rahmen und bedankte sich herzlich für das große Engagement beim diesjährigen Frühjahrsputz. Als Anerkennung wurden Preise lokaler Firmen wie dem Modecafé Braun, Rennsteig Werkzeuge, der Steinbacher Eishütte und der Bäckerei Marr an besonders aktive Gruppen wie die Jugendfeuerwehren Bermbach und Altersbach, die Geocacher, den Fischereiverein Haselgrund und das IKA Ideenkombinat vergeben.
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