Foto: (v.l.n.r.) Bürgermeister Markus Böttcher, Gabi Ballnus und Maria Walther vom Personalrat.
Mit Freude und gepackten Koffern startete Gabi Ballnus am 1. Juni in den wohlverdienten Ruhestand. Ziel ist die Mecklenburger Seenplatte und diesmal ganz ohne festen Rückkehrtermin. Mit Rat und Tat hat die Viernauerin während ihrer Zeit als Mitarbeiterin in der VG Haselgrund und später im Steinbach-Hallenberger Rathaus unkompliziert und mit viel Herzblut und Engagement den Bürgerinnen und Bürgern geholfen. „Lösungen oder zumindest Kompromisse finden, das war immer meine Devise“, sagt Gabi Ballnus lächelnd. Dabei stand für sie stets der Mensch und nicht die Aktenlage im Vordergrund. Wenngleich auch Letztere gemäß den Vorschriften stimmig sein musste, waren es vor allem die vielen kleinen Hilfen und Tipps, für welche sie Wert geschätzt wurde. Ob bei der unbürokratischen Organisation eines Arzttermines für eine syrische Flüchtlingsfamilie, der Koordination von Sozialarbeitsstunden, welche von Jugendlichen abzuleisten waren oder im täglichen Kontakt mit jungen Müttern und Familien, die bei ihr vorsprachen: „Es findet sich immer ein Weg, wenn man sich in die Menschen hineindenken kann“, betonte die erfahrene Rathausmitarbeiterin.
Dabei ging es beim Start in ihr Berufsleben einst weniger um Empathie, sondern viel mehr um Präzession und Genauigkeit. Startete die Viernauerin nach ihrem Schulabschluss doch mit einer Ausbildung bei Goldschmiedemeister Koch in Zella-Mehlis ins Berufsleben. Mit Freude und Geschick fertigte sie edle Schmuckstücke und schloss ihre Lehre mit Bravour. Sie wurde Ehefrau und Mutter und die Organisation des Alltags mit Familie und Kindern brauchte neue Aufgaben und Prämissen. So nahm sie ein Arbeitsangebot in der Kurverwaltung beim damaligen FDGB-Feriendienst an, um Arbeit und Familie besser verbinden zu können.
Es folgte nach der Wende die Übernahme in die Gemeindeverwaltung und später in die VG Haselgrund bis hin zum Umzug in das Steinbach-Hallenberger Rathaus, wo sie im Sozialamt tätig war. „Ich habe unter sieben verschiedenen Bürgermeistern gearbeitet und alle Ämter der Verwaltung durchlaufen“, erinnert sich die Viernauerin. „Es ist erstaunlich, wie viele Bereiche und Facetten ein Arbeitsleben haben kann“, sagte Bürgermeister Markus Böttcher erstaunt. Vor allem das Gespür für den Einzelnen habe die Arbeit von Gabi Ballnus ausgezeichnet und auch das über die vielen Berufsjahre aufgebaute Netzwerk an Kontakten sei Gold wert. „Ich habe immer gerne gearbeitet, gute Kolleginnen und Kollegen gehabt und nun freue ich mich auf den Ruhestand“, sagte Gabi Ballnus zum Abschied. Auch wenn ein Comeback im Goldschmiedehandwerk auszuschließen sei, könne sie sich durchaus vorstellen zur Seniorenweihnachtsfeier oder wenn Not an Mann ist von Zeit zu Zeit mit zuzugreifen. Doch der kommende Sommer sei erstmal ganz für Sie und ihren Ehemann reserviert und darauf freue sie sich sehr.