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Amtsblatt der Stadt Steinbach-Hallenberg
Ausgabe 7/2023
Steinbach-Hallenberg
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Firmenrundgang und Gespräche zum Ausbau der Zusammenarbeit

Foto von (v.l.n.r.): Michael Schemann (Projekt ANeTT), Torsten Hoffmann (Vors. Gewerbeverein Steinbach-Hallenberg), Kathleen Hellenbach (Wilhelm Plastic GmbH), Antje Hoffmann (Wirtschaftsförderin Steinbach-Hallenberg), Jana Pfannstiel (Wilhelm Plastic GmbH), Lukas Schiffner (Projekt ANeTT), Thomas Neuhöfer (Vors. Gewerbeverein Floh-Seligenthal)

Erstes Unternehmertreffen der Gewerbevereine Floh-Seligenthal und Steinbach-Hallenberg

Das erste gemeinsame Unternehmertreffen der Gewerbevereine Floh-Seligenthal und Steinbach-Hallenberg war mit über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehr als gelungen und verlangt auf jeden Fall nach einer Fortführung. So resümierten die Organisatoren der beiden Vereine. „Wir arbeiten ja bereits seit vielen Jahren gut zusammen und es gibt viele Gemeinsamkeiten, die es gilt in Zukunft mehr zu nutzen“, sagte Torsten Hoffmann, Vorsitzender des Gewerbevereins Steinbach-Hallenberg. Das Treffen, welches mit einem Firmenrundgang in der Firma Wilhelm Plastic GmbH begann, stand unter dem Thema „Transformation im Automobilzulieferbereich“ wobei dies sehr weit gefasst zu verstehen war und nicht nur die direkten Zulieferer, sondern auch die vielen tangierenden Branchen einschloss. Kathleen Hellenbach erläuterte zu Beginn des Firmenrundgangs in einer interessanten Präsentation aktuelle Entwicklungen und Probleme in der Automobil-Zulieferbranche.

Strompreisentwicklungen, gesetzliche Vorschriften und Verknappungen wurden ebenso offen angesprochen und mit aktuellen Statistiken untermauert, wie die gravierenden Einschränkungen und Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der Arbeits- und Fachkräftemangel und die heftigen Auswirkungen der aktuellen Energiekriese.

Kathleen Hellenbach traf mit ihren Darstellungen ebenso wie Jana Pfannstiel, die während des Firmenrundgangs sehr offen und umfassend über aktuelle Aufgaben und Probleme sowie notwendige Veränderungen zur Prozessoptimierung sprach, voll ins Schwarze. Projektmitarbeiter von ANeTT - der Thüringer Transformationsagentur Automotive / Automotive Netzwerk Transformation Thüringen erläuterten verschiedene Möglichkeiten zu Kooperationen, Aus- und Weiterbildungen sowie Netzwerken. So könnten auf Lösungen gefunden werden, die für Unternehmen und Mitarbeitende im Zusammenhang mit aktuellen Veränderungsprozessen sinnvoll und hilfreich seien.

„Wir sind da im Rahmen unsers Projektes sehr flexibel und weit aufgestellt und möchten als Ansprechpartner auch in den kommenden Jahren unterstützen und beratend zur Seite stehen“, sagte Lukas Schiffner, Transformationsmanager bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen). Er stand ebenso wie Projektmitarbeiter Michael Schemann von der IHK Erfurt gerne für individuelle Gespräche zur Verfügung.

Christine Traut und Corinna Fischer, zuständige Ansprechpartnerinnen beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit, waren der Einladung zum Unternehmertreffen ebenfalls gefolgt. Sie stellten sich kurz vor und standen dann für individuelle und persönliche Gespräche zur Verfügung, wovon seitens der Anwesenden rege Gebrauch gemacht wurde. „Wenn es beispielweise um Weiterbildung geht, da können die Unternehmen auf Antrag von der Agentur für Arbeit Förderung oder auch praktische Unterstützungen erhalten. Hierzu beraten wir gerne“, sagte Christine Traut.

Aufwände zur Vermeidung von Regressforderungen im Falle von Produkthaftungsklagen kamen während des Firmenrundgangs in der Wilhelm Plastic GmbH ebenso zur Sprache wie das Risiko möglicher Feldausfälle, die unzureichenden Kenntnisse und Kompetenzen von Auszubildenden sowie Hilfs- und Fachkräften oder auch die nach wie vor steigenden Personalkosten. „In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen suchen viele Unternehmen bereits im Ausland nach Möglichkeiten zur Verlagerung von Produktionsprozessen, Gründung von Tochterfirmen oder auch zur Gewinnung von Azubis“, informierte Giovanni Schiller von der Firma Bauerschmidt. Dies sei oftmals alternativlos. Veränderungen im Zusammenhang mit dem Wachstum im Bereich der eMobilität beispielsweise durch die Nachfrage nach neuen Antriebssträngen, anderen Bauteilen und Materialien und Ähnliches seien hingegen in den meisten Betrieben bereits Alltag. Hier habe der Wandel schon vor Jahren begonnen.

Jana Pfannstiel erläuterte, wie schwierig es oft ist, Prozessoptimierungen finanziell und auch praktisch umzusetzen oder auch Weiterbildungsmaßnahmen im laufenden Geschäft zu realisieren. „Da blende ich erstmal aus, dass nicht bei jedem Arbeitnehmer sofort Einsicht und Vorfreude aufkommt“ ergänzte die Geschäftsführerin. Sie legte bewusst „den Finger in die Wunde“ was die Anwesenden teils mit Beifall teils mit Nicken bestätigten und ohne lange Umschweife fand sich Gesprächsstoff. „Ich habe sehr gerne einen Einblick gegeben und sehe viel Potential in der Zusammenarbeit beider Gewerbevereine und darin, dass wir Unternehmerinnen und Unternehmer miteinander ins Gespräch kommen“, sagte Jana Pfannstiel.

Nach dem Firmenrundgang klang das Unternehmertreffen bei einem gemeinsamen Abendessen in lockerer Gesprächsrunde aus. Kontakte wurden geknüpft und der ein oder andere Termin für eine weitere Zusammenarbeit konnte direkt vereinbart werden. „Oftmals wissen wir ja gar nicht, was der andere alles anbietet“, sagte Thomas Neuhöfer, Vorsitzender des Gewerbevereins Floh-Seligenthal. „Wir werden dieses Format auf jeden Fall beibehalten und unsere Zusammenarbeit weiter ausbauen“, versprach er. Das nächste Unternehmertreffen ist im Herbst vorgesehen und wird dann in Steinbach-Hallenberg stattfinden.