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Amtsblatt der Stadt Steinbach-Hallenberg
Ausgabe 7/2024
Steinbach-Hallenberg
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Stadtmitteilungen

Der wandernde Schlossergeselle Boas Meyer wurde von Bürgermeister Markus Böttcher begrüßt und in die Geschichte des Haseltals eingewiesen. Vom Metallhandwerksmuseum und der Gastfreundschaft der Haseltaler war dieser so begeistert, dass er plant, zum 7. Internationalen Schmiedetreffen zu Pfingsten noch einmal wieder zu kommen.

Museumsschmied Falk Nothnagel zeigte dem Wandergesellen das Nagel- und Korkenzieherschmieden und stellte ihm die historischen Werkstätten auf dem Museumsgelände vor.

Zufall oder Instinkt? Kein wirkliches Ziel hat Boas Meyer, als er vor Kurzem im Haseltal eintraf. Der 27-Jährige stammt aus dem Regierungsbezirk Detmold in Nordrhein-Westfalen und ist gerade als Schlossergeselle auf der Walz. Von Fulda kommend trampte er über die Rhön nach Wasungen, weiter nach Schmalkalden bis nach Steinbach-Hallenberg. Nachdem er eine erste kühle Nacht auf den Treppenstufen der Stadtkirche verbrachte, hatte er am nächsten Tag mehr Glück. Auf der Suche nach einer Toilette traf er in der Tourist-Info auf Bürgermeister Markus Böttcher. Dieser gab Boas Meyer nicht nur eine kleine Mitgift und wertvolle Tipps, sondern erzählte ihm auch von der metallurgischen Tradition im Haseltal und der Region. Mit Hilfe der Zimmermannsfamilie von Frank Jäger von der Roten Mühle fand der Geselle Obdach für eine weitere Nacht bei Familie Liebrich im Hotel „Hallenburg“. Stadtmitarbeiter und Feuerwehrmann Frank Leyh fuhr mit ihm auf die Ruine Hallenburg und erfuhr dabei, dass Boas Meyer aus Hohenhausen stammt, einem Nachbarort von Talle in der Gemeinde Kalletal, mit dem die Steinbach-Hallenberger Feuerwehrkameraden und auch Bürgermeister Markus Böttcher enge Kontakte pflegen.

Eine besondere Begegnung war für den Wandergesellen ein Treffen mit Kunst- und Museumsschmied Falk Nothnagel am Schmiedefeuer im Metallhandwerksmuseum. Der Schmiedemeister zeigte Meyer das Nagel- und Korkenzieherschmieden und erklärte die historischen Werkstätten auf dem Gelände, bis hin zur Feilenhauerei und der historischen Feldschmiede. Als Schlossergeselle war Meyer dann voll in seinem Element. „Es ist ein Traum und ein Schatz, was die Stadt hier hat. Das ist unbezahlbar“, sagte der wandernde Geselle. In der Nothnagel‘schen Werkstatt in Altersbach durfte er dann sogar dem Kunstschmied beim Austreiben von Blech über die Schulter schauen. Eine Technik, die der Zunftreisende erst noch erlernen will. Allgemein zeigte sich Boas Meyer von der Gegend und den Haseltalern begeistert. Und auch am letzten Abend vor seiner Abreise erlebte er noch einmal Steinbacher Gastfreundschaft. Bei einem Besuch bei Zimmermann und Hobbymusiker Thoralf Nothnagel wurde gemeinsam musiziert. Passend also, wenn man im Gesellenrucksack stets eine Banjo-Ukulele mit dabei hat.

Boas Meyer ist inzwischen seit einem Jahr und zwei Monaten auf Wanderschaft, insgesamt drei Jahre und einen Tag wird sie mindestens dauern - so lautet die Regel. Ins Haseltal wird er aber wahrscheinlich in Kürze noch einmal zurückkehren. Zum 7. Internationalen Schmiedetreffen zu Pfingsten will er sich mit Handwerkskollegen aus aller Welt hier noch einmal treffen.

Pressestelle