Bei einer spannenden Waldexkursion wurden den zahlreichen interessierten Besuchern die Maßnahmen des Bergwaldprojektes zum nachhaltigen Waldumbau ausführlich erläutert.
An einer Station konnte beobachtet werden, wie sich gezielt angepflanzte Weißtannen entwickeln, wenn sie mittels Hordengatter durch Wildtierverbiss geschützt werden.
An der Waldhalle am Königsweg oberhalb vom „Köpfchen“ beging der Bergwaldprojektverein gemeinsam mit zahlreichen Gästen sein 35-jähriges Bestehen - dort, wo seit fünf Jahren mit dem Zukunftswald Unterschönau ein wichtiges ökologisches Vorhaben betreut wird. Bei frisch gekochter Gemüsesuppe, Wildbratwürsten und selbstgemachten Brotaufstrichen kamen die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch. Zwei geführte Waldspaziergänge rundeten das Programm ab.
Der Zukunftswald Unterschönau ist ein 280 Hektar großes, arrondiertes Waldgebiet, das der Verein Bergwaldprojekt gemeinsam mit der Umweltstiftung Greenpeace 2020 im Haseltal erworben hat. Seither wird die Fläche ökologisch bewirtschaftet, gepflegt und durch regelmäßige Projektwochen mit Freiwilligen sowie Waldschulwochen pädagogisch und ökologisch weiterentwickelt. Die Maßnahmen reichen von Biotoppflege über den Bau von Wildschutzzäunen und Hochsitzen bis hin zu Steigbau und Borkenkäferbekämpfung.
Seit der Vereinsvorstellung im Heimathof im Jahr 2021 wurden mehrere bedeutende Einsätze im Stadtgebiet durchgeführt, wie z.B. eine große Pflanzaktion in Altersbach mit 3.000 Laubbäumen durch 100 Freiwillige sowie eine Pflegemaßnahme an den Kalklöchern in Viernau.
Im vergangenen Jahr wurde der Verein als UN-Dekade-Projekt für Ökosystemwiederherstellung ausgezeichnet - eine besondere Anerkennung für das langjährige Engagement. „Mehr für unser Ökosystem zu tun - das haben bereits viele Menschen verstanden“, sagte Geschäftsführer Stephen Wehner, der betonte, dass mit 35 Jahren Vereinsgeschichte bereits eine ganze Generation erreicht wurde. Auch Bürgermeister Markus Böttcher war, ebenso wie ca. 80 Gäste aus nah und fern, zur Jubiläumsveranstaltung vor Ort und zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des Vereins: „Wir sind froh, dass ihr hier seid. Euer Engagement ist ehrlich und nachhaltig - und bei allem, was wir in der Natur tun, müssen wir die kommenden Generationen mitdenken.“
Forstamtsleiter Dr. Dominik Hessenmöller ergänzte mit einem geschichtlichen Exkurs zur Forstwirtschaft in der Region: Bereits im Jahr 1570 gab es erste Regelungen zur Wiederaufforstung. „Unser Wald braucht uns mehr denn je. Wenn es das Bergwaldprojekt nicht gäbe, müsste man es jetzt gründen“, so Hessenmöller.
Die Stadt Steinbach-Hallenberg dankt dem Verein Bergwaldprojekt e.V. für seine engagierte und langfristige Arbeit im Stadtgebiet und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.
Pressestelle