Laute Hammerschläge in hellen und dumpfen Klangwechseln, ein unnachahmlicher Kohleduft und 36 lodernde Schmiedefeuer. Das 7. Internationale Schmiedetreffen auf dem Gelände des Metallhandwerksmuseums sowie einem Teil der Bismarckstraße hatte am Pfingstwochenende wieder einiges zu bieten. Und mehrere Hundert Besucher aus nah und fern nahmen das außergewöhnliche Angebot dankend an und belohnten damit die Organisatoren um Museumsleiterin Dr. Tanja König, Fördervereinsvorsitzender Andrea König sowie das gesamte ehrenamtlichen Helferteam.
Insgesamt 95 Schmiede, darunter Meister und etliche Gesellen, gaben sich die größte Mühe, die Eisen zu schmieden, so lange sie noch heiß waren. Gemäß dem bekannten Sprichwort galt es in diesem Jahr, als Gemeinschaftsarbeit ganz besondere Schmuckelemente für den bereitgestellten Rosenbogen im Bauerngarten des Museums zu schmieden. Die Verbindung von Kunst und Handwerk kam bei dieser Aufgabe deutlich und dauerhaft zum Ausdruck.
Mit vereinten Kräften: Kraft, Geschicklichkeit und Koordination waren bei der Herstellung der Objekte für die Gemeinschaftsaufgabe erforderlich.
95 Schmiede und mehrere Hundert Besucher konnten das besondere Ambiente beim 7. Internationalen Schmiedetreffen im Metallhandwerksmuseum erleben.
Neben zahlreichen Freiformschmieden waren auch Kunstschmiede, Bronzegießer, Schmuckgestalter, Graveure, Bildhauer sowie einige Kunsthandwerker vor Ort, um Ihr Können zu beweisen. Bis auf das Saarland waren Schmiede aus allen Bundesländern plus Tschechien und Holland vertreten. „Das freut uns natürlich sehr“, erklärte Museumsleiterin Tanja König. Und nahezu allen Akteuren konnte man bei Ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Bereitwillig und geduldig wurden unzählige Fragen beantwortet, sich auf Fachgespräche eingelassen und das eigene Handwerk detailliert vorgeführt.
An insgesamt 36 Schmiedefeuern konnte man viel Wissenswertes über traditionelle aber auch neue Schmiedetechniken erfahren.
Zu besichtigen waren auch zwei historische Feldschmieden, eine im Original aus dem Jahr 1871 sowie ein detailgetreuer Nachbau nach historischen Unterlagen des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden. Und sogar ein Hufschmied zeigte sein Können. Nachdem die Hufe der beiden Pferde Sara und Max vorbereitet waren, kamen die Hufeisen in den Ofen. Beim anschließenden Beschlagen schauten sehr viele Gäste, insbesondere zahlreiche Kinder erstaunt zu. Die zwei Pferde waren absolut ruhig und spürten während des Beschlagens keine Schmerzen, denn die Hornhaut unter den Hufen der Tiere ist circa fünf Zentimeter dick. Nur der Gang ist aufgrund der neuen „Schuhe“ in der Anfangszeit etwas anders.
Das für das Schmiedetreffen benötigte, zum Teil sehr schwere Equipment wurde von Schmiedeeinrichtungen aus Zella-Mehlis, der Neuen Hütte in Schmalkalden und von Privatpersonen entliehen. Auch insgesamt 25 Säcke von Schmiedekohle (á 20 Kilogramm), Koks und Rundmaterial lagen für die Akteure zur Verwendung bereit. Krönender Abschluss des Internationalen Schmiedetreffens war die Siegerehrung der preisgekrönten Gemeinschaftsarbeiten sowie das anschließende Einschlagen der individuell gestalteten Nägel eines jeden Schmiedes in den neuen Nagelbaum neben der Korkenzieherwerkstatt.
Das Einschlagen individuell gefertigter Nägel in den Nagelbaum bildete den Abschluss des Schmiedetreffens.
(Fotos: privat)
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