Titel Logo
Amtsblatt der Stadt Steinbach-Hallenberg
Ausgabe 8/2025
Steinbach-Hallenberg
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Stadtmitteilungen

Die Teilnehmer der Jahreskonferenz des „Rings der Europäischen Schmiedestädte“ vor dem Rathaus in Kolbermoor.

„Grenzenlos“ - ein Schmiedeprojekt für Frieden, Freiheit und Vielseitigkeit. Aus vielen kleinen und von Menschen unterschiedlichster Nationalität, Glaubensrichtung oder Identität individuell gestaltete Friedenstauben sollen am Ende ein großes Peace-Zeichen entstehen.

Bürgermeister Markus Böttcher vor dem „Tor zu Europa“ mit den Namensplatten der befreundeten Städte im „Ring der Europäischen Schmiedestädte“.

Auf Einladung von Präsident Peter Kloo besuchte Bürgermeister Markus Böttcher am letzten Juniwochenende die Jahreskonferenz des „Rings der Europäischen Schmiedestädte“ im oberbayerischen Kolbermoor. Vertreter aus insgesamt zehn europäischen Städten nahmen an dem Treffen mit Generalversammlung in der 19.000 Einwohner zählenden Nachbarstadt von Rosenheim teil.

Neben den deutschen Mitgliedern waren auch Gäste aus Italien, den Niederlanden, Österreich und sogar der Ukraine angereist.

Eine erste Kontaktaufnahme von Vertretern des Schmiederings zu Museumsleiterin Tanja König und Bürgermeister Markus Böttcher fand bereits im letzten Jahr während des 7. Internationalen Schmiedetreffens im Metallhandwerksmuseum statt. Um mehr über die Tätigkeit des Netzwerks zu erfahren, reiste daraufhin Museumsleiterin Tanja König im Spätsommer für einen Kurzbesuch nach Kolbermoor. Der dabei ausgesprochenen Einladung zur Jahreskonferenz mit Generalversammlung folgte nun Bürgermeister Markus Böttcher persönlich.

Der „Ring der Europäischen Schmiedestädte“ (engl. „Ring of the European Cities of Iron Works“) wurde im Jahr 2001 in Olbernhau im Erzgebirge gegründet. 2026 feiert der Ring, der sich für die Förderung und Unterstützung des traditionellen Schmiedehandwerks als historisches Kulturerbe und eine zeitgemäßen Metallgestaltung stark macht, sein 25-jähriges Bestehen. Derzeit gehören dem Netzwerk insgesamt 16 Städte aus neun europäischen Ländern an.

Zweck des Rings, der als Verein organisiert ist, ist darüber hinaus auch die Förderung der Vielfalt der regionalen Kulturen sowie die Errichtung eines identitätsstiftenden Netzwerkes mit einem aktiven Austausch von Fachwissen und Informationen unter den Mitgliedsgemeinden.

Neben einer jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung gibt es u.a. regelmäßige Treffen der beiden Fachbeiräte „Schmiede“ und „Kulturerbe“ sowie bei Bedarf auch des Kommunalbeirats, welcher sich aus Vertretern der politischen Gremien der jeweiligen Mitgliedsgemeinden zusammensetzt.

Zur diesjährigen Jahreskonferenz stellte Ringpräsident und Kolbermoors Bürgermeister Peter Kloo den Besuchern bei einem Ortsrundgang seine Stadt vor und erläuterte an mehreren Beispielen, wie traditionelles und modernes Schmiedehandwerk im Ortsbild dauerhaft und sichtbar integriert wurde. So entstanden beispielsweise im Rahmen eines Sozialprojektes mit Jugendlichen über 100 Abfallkörbe, je nach Standort ganz individuell gestaltet. Mehrere Metallgestalter schmiedeten Skulpturen und Abgrenzungen von Urnenfeldern für den kommunalen Friedhof. Auch Beschilderungen und Darstellungen mit Hinweisen auf die Schmiedepartnerstädte und völkerverbindende Kunstwerke wurden an zentralen Orten im gesamten Stadtgebiet aufgestellt.

Nachdem bereits bei den individuellen Gesprächen während des Netzwerktreffens zahlreiche Informationen untereinander ausgetauscht wurden, durfte Bürgermeister Markus Böttcher im Rahmen der offiziellen Generalversammlung seine Heimatstadt und die lokale Schmiedetradition vorstellen. Die Erläuterungen über die heimische Eisenerzgeschichte gingen vom Köhlerhandwerk über den bergbaulichen Eisenerzabbau und die Verhüttung bis hin zum historischen Kleineisengewerbe mit den Berufszweigen der Nagel-, Hufschmiede und Schlosser. Besonders interessant für das fachkundige Publikum war dementsprechend die Vorstellung des Metallhandwerksmuseum mit der weltweit einzigartigen Korkenzieherwerkstatt, der Nagelschmiede und der Feilenhauerei. Spätestens als Bürgermeister Markus Böttcher über die regelmäßig stattfindenden internationalen Schmiedetreffen berichtete, war allen Anwesenden klar, dass ein Beitritt Steinbach-Hallenbergs zum „Ring der Europäischen Schmiedestädte“ für beide Seiten einen großen Mehrwert darstellen würde. Dieser Wunsch wurde letztlich auch offiziell vom Vereinsvorstand und den teilnehmenden Schmiedestädtevertretern geäußert.

Zum Ende seines Vortrages und als Dank für die Einladung überreichte Bürgermeister Böttcher dem nach fast 15 Jahren aus Altersgründen als Präsident des Rings scheidenden Präsidenten Peter Kloo einen typischen, nach dem Deutschen Reichspatent hergestellten Steinbach-Hallenberger Glockenkorkenzieher.

Pressestelle