Revierförster Thomas Heim verabschiedete sich Ende März in den wohlverdienten Ruhestand. Über sein gesamtes Berufsleben hinweg betreute er kommunale und staatliche Waldflächen, davon die letzten 35 Jahre die Wälder der Gemeinde Straufhain. Schon am Anfang seiner Tätigkeit als Revierförster, begann Thomas den Umbau zu einer nachhaltigeren Forstwirtschaft auf den Straufhainer Flächen. Statt schnell nachwachsender Fichtenplantagen, setzte er verstärkt auf gesunde, zukunftsfeste Mischwaldgebiete. Neben Waldumbau und dem Schutz unserer heimatlichen Wälder, war die Gemeinde Straufhain durch sein Engagement stets in der Lage, finanziell schwache Haushaltsjahre, durch einen angepassten Forstwirtschaftsplan auszugleichen. In der heutigen Zeit, kann man als Gemeinde eine solche finanzielle Stellschraube gar nicht hoch genug schätzen. Leider gehören diese Zeiten der Vergangenheit an und das trifft in jeder Hinsicht keinen mehr als unseren Thomas Heim.
Nicht alle Flächen waren bereits optimal umgestellt, als die kombinierte Borkenkäfer- und Dürreperiode ab 2018 die noch existierenden reinen Fichtenbestände ruinierte. Zusätzlich zu den Fichten starben die Eschen und auch sehr viele Eichen starben einen trockenen Tod. In meiner ersten Gemeinderatssitzung Anfang 2019, der ich damals noch als Gast beiwohnte, sagte Thomas Heim mit Tränen in den Augen genau das voraus, was in den Folgejahren im Gemeindewald eintreten sollte. Es war mit so viel Herzblut und Wehmut vorgetragen, dass es mein Verhältnis zu Thomas und den Umgang mit unserem Wald nachhaltig prägte.
Thomas war 2019 einer der ersten Revierförster, der die Dimensionen der drohenden Schäden erkannte und sich umgehend an die Arbeit machte. Mit seiner Expertise im Rücken waren wir als Gemeinde in der Lage, gute Jungpflanzen zu bekommen, als es noch welche gab. Wir haben Fördermittel bekommen, als es noch welche gab. Wir haben Waldarbeiter bekommen, als es noch welche gab und wir haben alle zusammen mutig und schnell entschieden. Dank Thomas haben wir für über 160.000 Bäume auf über 60 ha als Gemeinde Straufhain zu Recht den Preis für nachhaltige Waldbewirtschaftung bekommen. In Sachen Waldumbau hat keine Gemeinde im ganzen Land Vergleichbares geleistet und darauf kann Thomas sehr stolz sein. Neben dem Waldumbau war und ist er ein unermüdlicher Holzvermarkter auf einem sehr schwierigen Holzmarkt und als Gemeinderat und Beigeordneter prägt Thomas die Kommunalpolitik seit vielen Jahren entscheidend mit.
Lieber Thomas, im Namen der Gemeinde Straufhain wünsche Ich Dir für Deinen wohlverdienten Ruhestand viel Zufriedenheit, Gesundheit und Glück. Ich danke Dir dafür, dass Du so viele Jahre unser Revierförster warst und ich danke Dir, dass Dein Schaffen die Gemeinde Straufhain ausschließlich besser gemacht hat. Ich möchte Dir persönlich dafür danken, dass Du als Revierförster einem völlig ahnungslosen Bürgermeister stets Lehrmeister, geduldiger Erklärer und Berater warst. Wie soll ich sagen, vor unserer Zusammenarbeit habe ich quasi den Wald vor Bäumen nicht gesehen und eine Sicht auf etwas zu verändern, ist wahrscheinlich das Wichtigste, was man jemandem lehren kann.
Vielen Dank Thomas
Tino Kempf
Bürgermeister
PS: Ich freue mich sehr, dass ich Dich trotz Pension noch zu ein paar Stunden pro Woche überreden konnte.
Im Rahmen einer Waldbegehung verabschiedeten Forstamtsleiter Lars Wollschläger und Bürgermeister Tino Kempf den langjährigen Revierförster der Gemeinde Straufhain. Viele Wegbegleiter, Gemeinderäte und Arbeitskollegen waren gekommen, um alles Gute für den Ruhestand zu wünschen.