Ungewöhnliche Weihnachtklänge in Tettau
Der „Singkreis Tettau“ mit Band bescherte seinem zahlreichen Publikum ein Weihnachts-Konzert der besonderen Art. Die außergewöhnlichen Klänge der „Weihnachtsmesse“, arrangiert von Hanjo Gäbler, berührten tief in der Seele.
Tettau- „Go tell it to the mountains“ - „Geht, ruft es von den Bergen, Jesus ist geboren“ - Mit diesem Lied begrüßte der Singkreis Tettau mit Band sein überaus zahlreiches Publikum am 1. Weihnachtsfeiertag in der evangelischen Pfarrkirche „Ad portam coeli“ in seinem Heimatort. Neben feierlichen Chorälen erklangen dabei auch Gospels, A capella-Gesänge, moderne Soul-Arrangements und Blues-Songs - Ungewöhnliche Klänge, die man so sicherlich nicht unbedingt bei einem Weihnachtskonzert erwarten würde - und doch mitten ins Herz gingen. Veranstalter war die Pfarrei Tettauer Winkel mit freundlicher Unterstützung der Carl-August Heinz Stiftung.
Die „Weihnachtsmesse“ ist eine Gemeinschaftsproduktion des in der Gospelszene bekannten Komponisten Hanjo Gäbler, der schon große Werke wie die Musicals „Martin Luther“ oder „Martin Luther King“ verfasste, sowie Miriam Schäfer und Danny Plett. Neben Anklängen von bekannten Weihnachtsmelodien setzt Hanjo Gäbler die klassische weihnachtliche Botschaft entlang der biblischen Erzählung durch neue Lieder stilistisch in vielen Musikrichtungen um. Herauskam dabei eine ebenso interessante wie höchst anspruchsvolle Interpretation der Geschehnisse der Heiligen Nacht in englischer oder deutscher Sprache. Die Mischung passte; hielt jedoch für die Musikerinnen und Musiker beziehungsweise für den Chor und die Solisten manche Herausforderung bereit, die jedoch vom „Singkreis Tettau“ unter nuancierter Leitung von Anja Knabner mit Band beeindruckend virtuos gemeistert wurde. Der fein abgestimmte Gesang klang wie aus einem Guss. Was für ein Genuss, die musikalischen Schätze durch den Kirchenraum schweben zu hören; so schön und beglückend kann Chormusik sein!
Nach dem Eingangsstück „Go tell it to the mountains“ waren die Glaubensbekenntnisse „Er heißt Imanuel“, „Josef bleib treu“, „Weiter bis nach Bethlehem“, „Full House Blues“, „In Bethlehem“, „Mary“, „Komm und bete an“, „Bethlehem träumt“ und das Weihnachtsmedley „Gloria in excelsis Deo“ zu hören. Bei den Solopassagen gebührte die ganze Aufmerksamkeit Dr. Michelle Pechtold, Gabriele Petersam, Martin Haußner, Christiane Fiedler und Lydia Müller, die viel Gefühl in ihre Soloparts einbrachten und damit dem Publikum zauberhafte Hörerlebnisse schenkten. Begleitet wurde der Chor am Klavier von Antje Kraus, am Schifferklavier von Ruth Haußner, an der Gitarre von Martin Haußner und an der Bassgitarre von Richard Neubauer, während für Percussion und das Metallophon Matthias Fiedler verantwortlich zeichnete.
Dass das innig-ergreifende Chorwerk seine Wirkung nicht verfehlte, bewies der langanhaltende warme Applaus am Ende - als Dank für ein Musikerlebnis, das die über 250 überwältigten Besucher bei ihrem Weg aus der Kirche noch immer in einen besonderen Zauber hüllte. Bei Glühwein und weihnachtlichen Klängen der Blasmusik Tettau wurde im Anschluss noch einmal vor dem Gotteshaus in Gedanken in der gesungenen Messe geschwelgt. „Wessen Herz voll ist, dessen Mund quillt über“ - So war es nicht verwunderlich, dass man noch begeistert über das zuvor Gehörte sprechen wollte. hs