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Tettauer Informationsblatt
Ausgabe 12/2023
Nachrichten aus dem Rathaus
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Bericht der Gemeinderatssitzung am 20.11.2023

Gemeinsame Ziele überwiegen

Tettau. Es herrscht Weihnachtsfrieden im Tettauer Gremium, so war es zumindest bei der Jahresabschlusssitzung des Marktgemeinderates am 20. November 2023 der Fall. Versöhnende Worte, das klare Bekenntnis zu einem respektvollen Miteinander zum Wohle der Bürger kamen von den Fraktionsvorsitzenden des Bündnisses für Tettau (BfT) Michael Müller und von der Wählergruppe Zukunft Markt Tettau (ZMT/SPD), Anika Kappelt. Und auch Bürgermeister Peter Ebertsch reichte die Friedenshand. Trotz so mancherlei Reibungspunkte, wie beispielsweise das Schwimmbad in der Schule, sei in Tettau gemeinsam viel erreicht worden. Der Bürgermeister richtete aber auch deutliche Worte an seine Marktgemeinderäte. „Ich wünsche mir mehr Geduld und weniger Anspruchsdenken“, so Peter Ebertsch. Die Verwaltung informiere über Sachstände, Vorhaben etc. immer so bald als möglich. Jeder könne mit seinen Anliegen ins Rathaus kommen. Weiterhin: „Ich wünsche keinen Wahlkampf im Gremium, das gehört dort nicht hin!“ Denn: „Wir müssen im Gemeinderat über die Parteigrenzen hinweg für die Bürger da sein!“ Ebertsch stellte zudem klar: „Ich werde mich auch in Zukunft nicht verbiegen und Dinge ansprechen, die nicht schön sind!“

Zuvor richtete Anika Kappelt (ZMT/SPD) ihren Dank an die Verwaltung, Kämmerei und an den Bauhof. „Ihr seid ein gutes Team“, lobte sie den Bürgermeister und seine Mitarbeiter. Angesichts der Krisen und Kriege regte sie zum Nachdenken an. Denn: „Uns geht es doch eigentlich noch gut!“. Deshalb sollte man Anliegen und Probleme konstruktiv und sachlich angehen. Sie erwähnte zudem die Festhalle in Tettau, die trotz einer notwendigen Sanierung ein Publikumsmagnet über die Gemeindegrenzen hinaus sei. Sie fragte nach, wer für die Festhalle zuständig sei. Ebertsch verwies auf den Hausmeister Michael Weschenfelder. Zudem werde regelmäßig Protokoll zwecks Nutzung, Aufräumarbeiten etc. geführt. Was die Sanierung bestreffe, so halte man daran fest, im kommenden Frühjahr mit den Dachdeckerarbeiten bei der Festhalle zu starten.

Auch Michael Müller bedankte sich bei seinem Gemeinderatskollegen für die gute Zusammenarbeit, auch wenn diese manchmal von Turbulenzen geprägt war. Lobende Worte fand er für die Arbeit des Bürgermeisters, der vor kurzem sein 10-jähriges Jubiläum feiern konnte.

Sachlich wurde auch über den Antrag der ZMT/SPD-Fraktion diskutiert. Inhaltlich geht es hierbei um die demographische Entwicklung in der Gemeinde. Seit Anfang der 90-er Jahre hat die Kommune rund 1.000 Einwohner verloren – und dies trotz einer Vielzahl von Arbeitsplätzen, vorhandener Nahversorgung und einer guten Infrastruktur, was die medizinische Versorgung betrifft.

Was tun? Was machen? „Das ist ein Hauptproblem“, so Carl-August Heinz (BfT). Anika Kappelt hält eine externe Beratung für sinnvoll. Zudem sprach die die Schaffung eines aktiven Wohnraumes an. Eventuell könnten auch Spielplätze attraktiver gestaltet werden.

Die Spielplätze in der Marktgemeinde sind top, die Marktgemeinde unterstütze auch Sport- und Kindereinrichtungen, so der Bürgermeister. Aber, die Verwaltung könne nicht alles bewältigen, „es fehlt einfach an Personal!“. Ebertsch schlug vor, eventuell das von Rainer Kober initiierter Kommunalmarketing, das vor knapp sechs Jahren im Gremium abgelehnt wurde, zu etablieren. Er war aber auch überzeugt: „Das A und O in einer Ortschaft ist das Ehrenamt“. Was nütze es, wenn in Gebäude und Einrichtungen investiert wird, aber diese nicht mit Leben erfüllt werden?

Um eine Kommune attraktiver zu gestalten, hält der Bürgermeister zudem eine gute Verkehrsanbindung und weiterführende Schulen in der Nähe als notwendig. Bei Letzterem gab es Kritik. Die eigenen Eltern und Elternbeiräte im Norden des Landkreises hätten dazu mit beigetragen, dass vor rund acht Jahren die Etablierung einer Realschule in Pressig gescheitert ist.

Das Gremium kam überein, den Antrag der SPD über die Demografie nicht aus den Augen zu verlieren. Man will sich künftig sowohl im Finanzausschuss als auch im Gremium damit befassen und nach Möglichkeiten suchen, wie man den Einwohnerverlust gegensteuern könnte.

Ein weiterer Punkt war der aktuelle Sachstand des knapp sechs Hektar großen Solarparks in Langenau. Demnach soll nach der Berücksichtigung der Einwände von Behörden und Privatpersonen der Plan demnächst neu ausgelegt werden. Der Projektleiter von Münch Energie, Michael Ebertz, geht von einem Baubeginn im Mai 2024 aus. Ende des Jahres 2024 sollte es dann möglich sein, einen Bürgerstrom anbieten zu können. Er stellte klar, dass die Firma Münch keine weitere Photovoltaikanlage in der Marktgemeinde Tettau plant. Ein neues Umspannwerk sei nicht erforderlich, denn der Strom könne mittels einer PVA-Schaltung ins vorhandene Netz eingespeist werden. Weiterhin kam man auch überein, dass bei den Beteiligungsformen an der Photovoltaikanlage zunächst die Bürger profitieren sollen, die unmittelbar davon betroffen sind.

Ein weiterer Punkt war die Bekanntmachung der Beschlüsse aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung. Demnach wurden die Ausschreibungen der Gelände-, Garten- und Landschaftsbauarbeiten bei der Neugestaltung des Kurvenbereichs in der Alexanderhütte wegen Überteuerung von Angeboten aufgehoben.

Die Dachdeckerarbeiten inklusive Photovoltaikanlage für das Gebäude Talstraße 7 in Schauberg wurden an die Firma Ewald Fischbach GmbH, in Ludwigsstadt, zum Bruttopreis von 187.472 Euro vergeben. Die Elektroinstallation, inklusive Anbindung Photovoltaikmodule wurde an R & S Elektrotechnik GmbH Ludwigsstadt zum Preis von 22.013 Euro vergeben.

Bericht: Veronika Schadeck