Tettau. Die Kreisstraße 9 zwischen Schauberg und Langenau sowie das Hallenschwimmbad in der Schule waren am Dienstag, 4. April 2023, die wesentlichen Themen der Bürgerversammlung. Hubert Steiner beklagte, dass seit Jahren Geröll vom Hang auf die Straße herunterfalle und im Winter oft Eisplatten auf der Fahrbahn lägen. Er habe gehofft, dass im Zuge des Brückenbaus in Langenau diese Missstände behoben werden, leider sei aber nichts passiert.
„Die KC 9 in diesem Bereich ist komplexer als gedacht!“, antwortete Landrat Klaus Löffler. Die Hangsicherung müsse neu überdacht werden, es werde wohl eine größere Maßnahme. Er versprach aber: „Ich bleibe da persönlich dran!“.
Antje Kraus wünscht sich die Wiedereröffnung des Hallenbads in der Schule. Die Gemeinde sollte dafür sorgen, dass die Kinder wieder Schwimmunterricht haben. Bürgermeister Peter Ebertsch wies auf die explodierenden Energiepreise hin. Zudem betonte er, dass das Tettauer Hallenbad nicht als Schulschwimmbad eingestuft ist. Als das Schwimmbad gebaut wurde, wurden in Tettau 500 Kinder unterrichtet, aktuell sind es um die 50. In den umliegenden Gemeinden gebe es Möglichkeiten zum Schwimmen, wie in Steinbach am Wald, in Ludwigsstadt oder auch beim Ölschnitzsee. Und er habe kein Problem damit einen Rufbus zu organisieren, auch sei er einer Bürgerbefragung zwecks einer möglichen Wiedereröffnung nicht abgeneigt. Letztendlich seien die Eltern verantwortlich, ob ihr Kind in der Grundschule das Schwimmen lernt.
Zuvor gab der Bürgermeister einen Rückblick über die vergangenen drei Jahre. In Tettau sei mit Hausärzten, Apotheke, Pflegediensten, Gastwirtschaften, Einkaufsmöglichkeiten, Zahnarzt, Kindertageseinrichtungen, Grundschule, die Nahversorgung und Daseinsvorsorge sichergestellt, stellte er heraus.
Aktuell zähle der Markt 2201 Einwohner, es gab 54 Geburten und 89 Sterbefälle. Stolz zeigte er sich, dass seit seinem Amtsantritt im Jahre 2013 knapp 18 Millionen Euro in Projekte investiert wurden, der Schuldenstand aber mit aktuell 4.890.785 Euro nahezu unverändert (damals 4.852.945 Euro) geblieben sei.
In seinen Ausführungen hob der Bürgermeister die Bedeutung des Ehrenamts hervor. Großes Lob bekamen die Feuerwehren und Rettungskräfte. In diesem Zusammenhang erinnerte er an den Großbrand bei Gerresheimer im März 2020 und an den Brand beim Wildbergcafé fünf Monate später. Nur dank des schnellen Eingreifens konnte Leben gerettet und noch schlimmere Schäden verhindert werden.
Er ging zudem auf verschiedene Projekte ein, die in den vergangenen drei Jahren in Angriff beziehungsweise - mithilfe von Fördermitteln - realisiert wurden. Darunter fiel unter anderem die Freizeitanlage für Sport und Erholung, der Abbruch von Gebäuden wie in der Hauptstraße 31, in Sattelgrund, oder bei der Christian-Hammerschmidt-Str. 10 in Kleintettau. Schandflecke wurden beseitigt, Errichtet wurden unter anderem auf den Flächen Parkplätze, oder Rastplätze.
Ebertsch erinnerte zudem an die Corona-Pandemie und ging auf den Ukrainekrieg ein. Diese Ereignisse waren beziehungsweise sind mit Einschränkungen verbunden beziehungsweise haben Folgen für die Tettauer Bevölkerung. In diesem Zusammenhang lobt er seine Bürger für ihre ehrenamtliches Engagement für die Flüchtlinge. Teilweise waren diese in der Festhalle untergebracht beziehungsweise Bürger stellten Wohnungen zur Verfügung. „Wir waren solidarisch und ohne ehrenamtliches Engagement hätte das alles nicht funktioniert!“.
Ebertsch ging zudem auf die Bewältigung der Energiewende und der damit verbundenen Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region ein. Er sprach davon, dass sich über 90 Prozent der Tettauer bei einer Befragung für einen Wind- und Wasserstoffpark am Rennsteig ausgesprochen haben. „Das ist für mich eine Verpflichtung!“. Es gehe nun darum, dass Bürger sowohl vom Windpark als auch von Photovoltaikanlagen profitieren, beispielsweise in der Form von günstigem Strom.
Der Bürgermeister betonte zudem, dass alle Ortsteile gleichbehandelt und gleich viel wert sind. Er bat allerdings auch seine Tettauer um Verständnis, dass zuerst solche Maßnahmen in Angriff genommen werden, bei denen Zuschüsse fließen. Letztendlich bedankte sich Ebertsch bei seinen Mitarbeitern und gratulierte Steffen Emmel zu seinem Titel als „Meister zur Fachkraft für Abwassertechnik“.
Landrat Klaus Löffler ging auf die in der Bürgerversammlung genannten Schwerpunkte, Wirtschaft, Daseinsvorsorge, Mobilität, Nahversorgung und Ehrenamt ein. Er hob auch die Bedeutung der Unternehmer und deren Mitarbeiter hervor, ohne deren Handeln der Wohlstand und die Einkommen in der Region nicht möglich wären.
Bei der Frage von Hubert Steiner nach dem Beitritt zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) wies der Landrat auf die Kreistagssitzung am 17. April hin. Er gehe davon aus, dass an diesem Tag der entsprechende Grundsatzbeschluss gefasst werde. Auch er hob die Bedeutung des Ehrenamts hervor und lobte die Feuerwehren. Obwohl während der Pandemie keine Veranstaltungen, Leistungsprüfungen und Übungen stattfanden konnten, seien die Feuerwehren 24 Stunden am Tag leistungsfähig gewesen. Sein Dank galt zudem dem Markt Tettau für die im letzten Jahr schnelle Zusage, die Festhalle für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Sein Dank galt zudem allen Helfern und auch den beiden Ärzten Michael Müller und Ines Pechtold,
Bezüglich des Mobilitätskonzeptes meinte der Landrat: „Wichtig ist das Angebot!“. Und: Es gehöre immer Mut dazu, etwas Neues zu wagen, so der Landrat. Jetzt gehe es darum, das Mobilitätskonzept zu evaluieren. Letztendlich gab es auch lobende Worte für die Abgeordneten MdL Jürgen Baumgärtner und MdB Jonas Geißler, die sich in München und Berlin für die Region einsetzen, sei es bei der Daseinsvorsorge wie beim Wasser oder bei der Bewältigung der Energiewende.
Hubert Steiner bat den Landrat, beim Abschnitt der KC 9, zwischen Schauberg und Langenau, den Hang sichern zu lassen und Schadstellen zu beheben.