Titel Logo
Tettauer Informationsblatt
Ausgabe 5/2025
Nachrichten aus dem Rathaus
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Bericht der Gemeinderatssitzung am 14.04.2025

„Heinzelmäuschen“ heißt der neue Kindergarten, der derzeit in Kleintettau entsteht. Als wohl erstes Unternehmen im Landkreis Kronach errichtet die Heinz-Glas Gruppe an ihrem Stammsitz in Kleintettau einen Betriebskindergarten. Dieser soll nicht nur für die Kinder der Mitarbeiter, sondern für alle Kinder der Marktgemeinde Tettau zugänglich sein. Am Montagabend wurde der aktuelle Sachstand durch Steffen Barnikol vom Architekturbüro Barnikol in der Marktgemeinderatssitzung vorgestellt.

Demnach sollen im Erdgeschoss der Eingangsbereich über einen kleinen Windfang erreicht werden, Personalraum und Kindergartenleitungszimmer untergebracht werden. Eine große Garderobe ist für alle Kindergartenkinder angedacht. Zudem ist ein großer Mehrzweckraum für alle Kinder mit direktem Ausgang ins Freie angedacht.

Im Obergeschoss sollen drei identische Gruppenräume, ein großer Gruppenraum, Sanitärbereiche geschaffen werden. Eines der „Räume“ soll als zentraler Speiseraum mit Küche genutzt werden. Entstehen sollen zudem „Spielflure“. Die Decken, so Barnikol werden eine akustische wirksame Verkleidung erhalten, die Putzfassade soll neu aufbereitet werden. Ziel sei es auch, soviel Vegetation wie möglich zu erhalten.

Im Zuge der Baumaßnahme sollen zudem weitere Parkplätze entstehen. Photovoltaik soll auf den südlich gelegenen Dachflächen angebracht werden. Im Außenbereich ist ein kleiner Streichelzoo geplant.

Derzeit laufe die Rohbauausschreibung. Das Projekt soll im April 2026 vollendet sein, teilte Barnikol den Anwesenden mit. Heinz-Glas finanziert bei dem Umbau der Heinz-Villa und des ehemaligen firmeneigenen Konferenz-Centers zum Kindergarten die notwendigen Rahmenbedingungen. Die Marktgemeinde ist dankbar für dieses Engagement, zumal diese aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Betreuungsplätzen hätte handeln müssen.

„Das Thema Betriebskindergarten hatten wir eigentlich schon länger im Kopf. Ausschlaggebend war dabei vor allem der Gedanke, die Öffnungszeiten an die Arbeitszeiten möglichst vieler Mitarbeiter anzupassen“, so die Firmenchefin Carletta Heinz. Das pädagogische Konzept der neuen Kita werde immer mit dem Träger und der Kindergartenleitung abgestimmt.

„Wir wollen die bestmögliche Betreuungssituation für unsere Kinder“, betonte Tettaus Bürgermeister Peter Ebertsch. Um dem Bedarf gerecht zu werden, konnte die Gemeinde, Kirchengemeinde und Landratsamt zum September 2022 eine auf zwei Jahre befristete Container-Lösung als Ausweichquartier an der bestehenden Kita installieren. In Tettau, so sagt der Bürgermeister gebe es seit der Corona-Pandemie einen Baby-Boom. Das neue Angebot bezeichnet er als besonders. Mit „Heinzelmäuschen“ bleibe auch die Wertschöpfung vor Ort, Einkäufe für die Errichtung sollen möglichst in der Marktgemeinde getätigt werden.

Sein Dank galt Carletta Heinz für ihr Engagement und dem Gemeinderat, der einstimmig die Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung zugestimmt hatte. Demnach wurden für die Marktgemeinde und das Unternehmen 140 Kindergartenbedarfsplätze ermittelt, davon 36 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren.

Neben dem Kindergarten „Heinzelmäuschen“ waren auch der Haushalt und die Waldbewirtschaftung wesentliche Schwerpunkte der Marktgemeinderatssitzung. Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) sprach von einem erfreulichen Haushaltsjahr, der in der Gesamtsumme mit 13.264.460 abschließt. Trotz getätigter und auch geplanter Investitionen in 2025 von jeweils über drei Millionen Euro sollen in diesem Haushaltsjahr keine Kredite aufgenommen werden.

Unter anderem sollen im Bereich der Feuerwehr die Sirenen auf digital umgestellt werden. Am Schulgebäude in Tettau ist ein zweiter Rettungsweg geplant. Die Tore und die Fenster in der Schulturnhalle sollen ausgetauscht werden. Im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern sind die Hauptstraße 31, die Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses in Schauberg, die Neugestaltung der ehemaligen Anwesen „Am Berg 6“ und „Am Berg 14“ in Planung beziehungsweise werden realisiert. Für den Transporter im Bauhof ist eine Ersatzbeschaffung vorgesehen. Im Bereich Straßenbau stehen die Straßen „Am Teich“, „Bergstraße“ und „Am Seifengrund“ an. Im Zuge des Straßenbaus wird zudem der Kanal „Am Teich“ saniert. Weiterhin sollen schadhafte Kanalstränge saniert werden, ob dies im Vollausbau oder im Inlineverfahren erfolgen wird, soll nach einer Kamerabefahrung entschieden werden. Für die Festhalle ist die Umsetzung des ersten Bauabschnittes vorgesehen.

Festgesetzt wurden der Gewerbesteuerhebesatz mit 330 v. H., sowie die Grundsteuer mit 190 v. H.

Revierleiter Markus Fröba ging auf die Waldbewirtschaftung ein. So konnten im Jahr 2024 73.272 Euro an Einnahmen verbucht werden, der wesentliche Teil waren die Erträge aus der Holzernte. Die Ausgaben betrugen 21.448 Euro. Was das laufende Jahr betrifft, so rechnet Fröba mit Einnahmen in Höhe von 62.945 Euro und Ausgaben in Höhe von 100.392 Euro. Die Ausgaben liegen mit 89.520 Euro vor allem in Bestandsbegründungen/Wiederaufforstungen begründet. Einnahmen aus Holzernten sind kaum zu erwarten, da nur noch wenige Baumreste bestehen. Er wies in diesem Zusammenhang auch auf eine Spende der Firma Werner Heinz in Höhe von 11.000 Euro hin, die für die Wiederaufforstung des Gemeindewaldes gedacht ist. Im Gemeindewald sollen vor allem Tannen, Eichen und Buchen gepflanzt werden.

„Wir werden in diesem Jahr mehr ausgeben müssen“, so Bürgermeister Ebertsch. In diesem Zusammenhang sprach er von der Verantwortung der Kommune beim Klimaschutz. Und er war überzeugt: „Wir haben kein Wald-, sondern ein Fichtensterben“.

Weiterhin informierte Ebertsch darüber, dass die Verwaltung wiederum einen Antrag auf Stabilisierungshilfe gestellt habe. „Wir wollen endlich mal zum Zug kommen“.

Er erwähnte die PV-Anlage bei der Kläranlage in Sattelgrund. Rund 126.000 wurden investiert. Mit Freude verkündete er zudem, dass die Ausschreibung für den Windpark am Rennsteig erfolgreich war und 20 Jahre Einnahmen sichere, was wiederum eine 100-prozentige Finanzierung der erforderlichen Einlagen der beteiligten Kommunen zur Folge habe. „Es werden manche Leute erst später begreifen, was uns da gelungen ist.“

Ebertsch verspricht sich auch, dass durch den Einsatz erneuerbarer Energien von Wind und Photovoltaik und den damit verbundenen Bürgerstrom eventuell mittelfristig die Kosten für Abwasser gesenkt werden können.

Anika Kappelt (ZMT) wies darauf hin, dass im Zuge der mobilen Jugendarbeit man stärker mit der Evangelischen Kirche zusammenarbeiten und eventuell die im nächsten Jahr leeren Kindergartenräume in Tettau den Akteuren zur Verfügung stellen könnte.

Die „Heinz-Villa“ wird derzeit zum Betriebskindergarten der Heinz-Glas Gruppe umgebaut. Die Fertigstellung ist für April 2026 geplant. Diese Einrichtung soll für alle Tettauer Kinder zur Verfügung stehen.

Bericht und Bilder: Veronika Schadeck