Bei der letzten Sitzung des Marktgemeinderates Tettau vor der Sommerpause ging es um wegweisende Entscheidungen, die alle einvernehmlich getroffen wurden. Demnach werden die Tettauer einen Pumptrack erhalten und auch die Photovoltaikanlage in Langenau soll Anfang des Jahres 2024 realisiert werden.
Entstehen soll auf einer 900 qm großen Fläche in Nähe der Hauptstraße mit der Pumptrack-Anlage ein in sich geschlossener Rundkurs aus Asphalt und Erdmaterial, der mit Sprüngen, Steilkurven und Bodenwellen ausgestattet ist und in allen Richtungen befahren werden kann, erklärte Robert Städtler von der Firma Radquartier. Geeignet sei dieser für alle Generationen, denn beim Pumptrack kann Geschwindigkeit durch Gewichtsverlagerung und aktiven Drücken und Ziehen aufgebaut werden, ohne zu trampeln. Kleinkinder können mit Roller und Laufrad früh Motorik und Gleichgewicht trainieren. Städtler bezeichnete die Pumptrack-Anlage als einen Treffpunkt für alle Bürger und als einem Ort für Sport und Gesundheit.
Carl-August Heinz (BfT) frage nach der Unfallgefahr, nach einer möglichen Aufsichtspflicht und ob eine Notrufsäule angebracht werden müsse. Letzteres sei nicht der Fall, entgegnete Städter. Auch sei keine Aufsicht notwendig, es werden jedoch entsprechende Schilder angebracht. Die Bauzeit betrage rund fünf Wochen. Die Marktgemeinderäte beschlossen einstimmig, hierfür 228.894 Euro zu investieren. Die Gemeinde geht von einer Fördersumme in Höhe von 90 Prozent aus.
Einstimmig bevollmächtigte das Gremium auch den Bürgermeister, eigenmächtig Aufträge für folgende Projekte zu den von Ingenieurbüros errechneten Preisen zuzüglich einer Steigerung bis 20 Prozent zu vergeben. Begründet wurde dies mit den Fördermitteln und einer möglichst zügigen Baubeginn beziehungsweise Baufortschreitung. Davon betroffen sind die Errichtung von Parkplätzen an der Hauptstraße 31 in Tettau, die Platzgestaltung „Am Berg 14 und 6“ in Langenau, die Platzgestaltung im Kurvenbereich der Alexanderhütte. Bei dem Dorfgemeinschaftshaus in der Talstraße 7 in Schauberg ging es um die Auftragsvergabe der Dacharbeiten sowie von Fenstern und Türen.
Ohne Gegenstimme wurde auch der Bedarfsplanung nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz zugestimmt. Demnach wurden für die Marktgemeinde Tettau 140 Kindergarten-Bedarfsplätze ermittelt, davon 36 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren. Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) hob die Bedeutung des Beschlusses hervor. Die Gemeinde müsse dies anerkennen, damit die Planungen für die Kinderbetreuungseinrichtungen fortgeführt werden können. Derzeit nimmt man aus Platzgründen beim Kindergarten „Regenbogen“ eine Containerlösung in Anspruch. Jetzt geht es darum, ob der bestehende Kindergarten erweitert wird und ein Betriebskindergarten möglicherweise mit integriert wird oder ob gar ein neuer Standort für den Kindergarten sinnvoll wäre.
Einstimmig kam das Gremium überein, Kleintettau für den Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Bezirksebene anzumelden. Ebertsch hofft, dass sich die Aktionsgemeinschaft Kleintettauer Vereine sich für diesen Wettbewerb stark mit einbringen
Weiterhin ging es auch um den vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit integrierten Vorhaben- und Erschließungsplan für das Sondergebiet PV - 3. Wie bereits berichtet, soll zwischen Schauberg und Langenau auf einer sechs Hektar großen Fläche ein Solarpark mit einer Leistung von neun Megawatt Solarstrom entstehen. Der Projektleiter Michael Ebertz von der Firma Münch Energie gab einen aktuellen Sachstandsbericht. Demnach wurden verschiedene Gutachten wie über den Artenschutz erstellt, mit den Landwirten sei man sich nahezu einig beziehungsweise befinde man sich im Austausch. Im August sei ein Termin mit der Unteren Naturschutzbehörde anberaumt. Laufe alles nach Plan, könnte im Laufe des Jahres die Bürger vom Bürgerstrom profitieren. Bürgermeister Peter Ebertsch wies in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse einer Befragung hin, wonach sich 86 Prozent der Beteiligten für Photovoltaik aussprachen. Ebertsch ist auch überzeugt: „Erneuerbare Energien finden mehr Akzeptanz in der Bevölkerung, wenn die Wertschöpfung in der Region bleibt“.
Abschließend wies der Bürgermeister auf eine Besichtigung des Schwimmbads in der Schule durch das Gesundheitsamt am 3. August um 11.00 Uhr hin. Jeder Interessierte sei dazu eingeladen. Weiterhin gab er die Besichtigung der Feuerwehr in Kleintettau am 27. Juli um 19.00 Uhr durch die Kreisbrandinspektion bekannt.
Der Gemeinderat in Kürze:
Die Marktgemeinderäte befürworteten die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs für die Wasserversorgung zu einem Preis von rund 26.000 Euro, zusätzlich Einbau- und Umbaukosten für circa 5.000 Euro. Zudem wird bei Straßenbeleuchtungsanlage Kleintettau die Schaltstelle zum Preis von 10.290 Euro erneuert.
Folgende Bauanträge wurden befürwortet: Temporäre Aufstellung Containerbüros, Flur-Nummer 153/0 und 153/3; Neubau eines Wohnhauses mit vier Wohneinheiten und Garage, Flur-Nr. 497/41, Ersatz der bestehenden Dachkonstruktion durch einen neuen Dachstuhl bei der Festhalle, Neubau einer Lagerhalle, Flur-Nr. 379/1.
In Tettau soll ein Pumptrack entstehen. Der Marktgemeinderat gab dafür grünes Licht.