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Tettauer Informationsblatt
Ausgabe 8/2023
Vereine und Verbände
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Stephanus-Dienst darf Pflegepolitik mitgestalten

Hintere Reihe (von links): Jennifer Kurtz und Marion Manz vom Stephanus-Dienst, vordere Reihe: Gerlinde Fleischmann, Matthias Zischka und Julia Meier vom Bayerischen Landesamt für Pflege



Stephanus-Dienst darf Pflegepolitik mitgestalten

Bereits zum 2. Mal bekam unser Tettauer Pflegedienst hohen Besuch vom Landesamt für Pflege, einer Behörde, die direkt dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bzw. Herrn Minister Klaus Holetschek unterstellt ist.

Von den rund 4.500 Pflegeeinrichtungen in Bayern wurden 16 ausgewählt, die an der Entbürokratisierung in der Pflege mitarbeiten dürfen. Der Stephanus-Dienst ist aufgrund seiner umfassenden Versorgung der Pflegebedürftigen als vorbildlich anerkannt und deshalb ausgesucht worden.

Im Ministerium hat man verstanden, dass eine Überarbeitung der Dokumentationsvorschriften dringend notwendig ist, da der bürokratische Aufwand inzwischen die Pflegestunden am Bett der Patienten übersteigt. Im Laufe der Jahre wurde die Dokumentation durch immer neue Vorschriften ständig umfangreicher. Viele Dokumentationen sind nicht nur nach Ansicht der Mitarbeiter des Stephanus-Dienstes unnötig und dienen ausschließlich der Qualitätsprüfung für die Pflegenote durch den Medizinischen Dienst. Da kommen im Jahr leicht 20 breite und zusätzlich pro Patient noch ein schmaler Leitz-Ordner zusammen. Der Stephanus-Dienst gab zu bedenken, wieviel preisgünstiger die Pflege sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Versorgung sein könnte, wenn dieser „Dokumentationswahnsinn“ abgeschafft oder zumindest reduziert werden würde.

Nach Meinung des Stephanus-Dienstes sagt die Pflegenote nichts über die wirkliche Versorgung der Pflegebedürftigen aus, sondern nur, wie viele Formblätter ausgefüllt werden. Da kommen bei der Aufnahme eines neuen Patienten, der Grund- und Behandlungspflege, sowie Betreuungsleistungen in Anspruch nimmt, einschließlich der ersten Abrechnung, leicht mal 100 DIN-A-4 Seiten zusammen.

Das Gespräch fand in sehr freundlicher und kollegialer Atmosphäre auf Augenhöhe statt. Die Besucher vom Landesamt für Pflege nahmen diese Ausführungen erstaunt zur Kenntnis. Über den Umfang der Dokumentationspflicht war man sich bisher offenbar nicht im Klaren.

Anlässlich des Besuches wurden zudem Unterlagen zum Umbau des Pfarrhauses übergeben. Da das Landesamt für Pflege dieses Projekt durch das Förderprogramm „Pflege so Nah“ unterstützt, interessierte es sehr, welche Steine dem schnellen Abschluss in den Weg gelegt wurden. Die entsprechenden Schreiben und diffamierenden Druckerzeugnisse wurden dankbar entgegengenommen.

Foto und Verfasser: Manuela Kraus (nicht im Bild) Die Veröffentlichung dieses Fotos wurde von allen abgebildeten Personen autorisiert.