Dass kleine Probleme beziehungsweise Anliegen zu heftigem Wortwechsel führen können, wurde am Montag bei der Marktgemeinderatssitzung deutlich. Oder hat in Tettau der Wahlkampf schon begonnen? Aber der Reihe nach.
Folgte man den Ausführungen des Bürgermeisters Peter Ebertsch (BfT) und dem Fraktionsvorsitzenden der SPD/ZMT Johannes Güntsch, so bezeichneten beide den in der letzten Woche stattgefundenen „Fränkisch-Thüringischen Markt der Möglichkeiten grenzenlos!“ als vollen Erfolg. Diese Veranstaltung, so Ebertsch, habe den Markt Tettau weit über die Ortsgrenzen hinaus positiv präsentiert.
Sogar aus dem südlichen Landkreis waren Bürger anwesend. Dieser Veranstaltung habe auch gezeigt, dass - wenn alle an einem Strang ziehen - in Tettau etwas Großartiges geleistet werden kann. In die gleiche Kerbe schlug Johannes Güntsch. Er bedankte sich zudem bei den Organisatoren, bei Michael Kaiser und der Marktmeisterin Kerstin Rentsch. „Der Markt war ein Super-Angebot!“ Michael Müller (BfT) wies darauf hin, dass die Thüringer begeistert waren und teilweise die Tettauer um dieses Alleinstellungsmerkmal beneideten.
Peter Ebertsch ging auch auf die Einweihung des Pumptracks ein, die an diesem Tag gefeiert wurde (wir berichteten). Dieser sei einmalig im Landkreis. Mit dem Pumptrack und der vor zwei Jahren eingeweihten Freizeit- und Sportanlage im Ortskern seien sinnvolle Investitionen getätigt worden, von denen sowohl die Kinder, als auch älteren Bürger profitieren. Beide Anlagen werden nun mit Leben gefüllt. Sein Dank ging an seine Gemeinderäte, die diese Projekte unterstützen.
Auf Anfrage ging er auch auf Maßnahmen in den letzten Jahren ein. So wurden mit Unterstützung der Förderoffensive Nordostbayern einige Projekte in Angriff genommen und realisiert. Es wurden Leerstände beseitigt und in die Infrastruktur investiert. Insgesamt ist Tettau gut aufgestellt, hat wohl die höchste Industriedichte im Landkreis und kann mit zwei Ärzten, Apotheken, Einkaufsladen auf eine relativ gute Nahversorgung zurückgreifen. Dennoch, und das wurde in der Sitzung deutlich, der Frust sitzt. So kritisierte Johannes Güntsch, dass die Ampel bei der Baustelle in der scharfen Kurve Alexanderhütte am Wochenende nicht abgeschaltet wurde - und das obwohl nicht gearbeitet wurde.
Der Bürgermeister erklärte, dass an einem Tag der Bagger defekt war und deshalb ein Baustopp erfolgte. Zudem wies er darauf hin, dass es sich bei der Baumaßnahme nicht um eine Gemeinde-, sondern um eine Staatsstraße handele. Dass bedeute, dass die Kommune keinen Einfluss auf die Verkehrsregelung habe und der Einsatz von Ampeln von einem externen Unternehmen für Verkehrssicherung getätigt werde. Sicherlich habe die Baumaßnahme etwas länger gedauert, aber dafür sei gründlich gearbeitet worden. Er entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten. Ihm sei bewusst, dass man bei Baustellen oftmals viel Geduld mitbringen müsse. Willi Güntsch(SPD/ZMT) vertrat die Auffassung, dass diesbezüglich doch die Gemeinde hätte etwas unternehmen sollen.
Weiterhin kritisierte er, dass eine Mauer in der Unteren Siedlung marode sei. Peter Ebertsch wies darauf hin, dass ein Gutachter mit einem Mitarbeiter des Bauhofs vor Ort gewesen und die Mauer besichtigt habe. Dieser habe festgestellt, dass die Mauer nicht sanierungsbedürftig sei. Diese Antwort war für Güntsch nicht zufriedenstellend und es kam zu einem heftigen Wortwechsel. „Was willst du eigentlich bewirken?“ fragte Carl-August Heinz (BfT). Er wies auf eine Regelung zwischen den beiden Fraktionen hin, wonach sich BfT und ZMT einig waren, dass die jeweiligen Fraktionsvorsitzenden Anliegen vorbringen. Der Bürgermeister schüttelte mit dem Kopf, „soll ich an der Aussage des Gutachters zweifeln!“
Am Anfang der Sitzung gab der Bürgermeister Ergebnisse aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung bekannt. So ging es um die Vergabe von Geländebauarbeiten auf den Flächen „Am Berg 6“ und „Am Berg 14“ in Langenau. Hier wurde die Gemeinde beauftragt, diese Arbeiten neu auszuschreiben. Weiterhin beschloss der Marktgemeinderat für die Errichtung eines Blockbohlenhauses auf der Fläche „Am Berg 14“ in Langenau das Angebot der Dachdeckerei Hannweber in Stockheim zu einem Preis von 54.690 Euro anzunehmen.
Die Vergabe der Pflanzarbeiten auf den zuvor genannten Flächen wurde aufgehoben. Eine neue Ausschreibung erfolgt. Weiterhin ging es um die Vergabe Straßenausbau Teilstück „Am Seifengrund“ und „Bergstraße“ in Kleintettau. Hier ging der Auftrag die die Bad Blankenburger Tiefbaufirma Rücker zu einem Angebotspreis von 1.381,654 Euro.
Letztendlich schlug Johannes Güntsch vor, den Jugend- und Seniorbeauftragten in einer der nächsten Sitzungen einzuladen. Diese sollten über ihre Arbeit berichten und wissen lassen, „wo ihnen der Schuh drückt“.