Schulnachrichten

Da, wo einst Goethe der Eyecatcher seiner Zeit war ...

Klassen 6a und 6b

Mit großer Vorfreude fieberten die beiden sechsten Klassen Anfang Dezember ihrem Aufenthalt im Staatstheater Weimar entgegen. So hieß es für alle noch bis dato Kranken, sich schnellstmöglich aufpeppeln zu lassen, um das geplante Spektakel auf keinen Fall zu verpassen. Die Eltern schafften das fast schon unmöglich Geglaubte und mit reichlich Medizin im Gepäck ging es vollzählig im gemütlich warmen Reisebus der Firma Heiner Reisen, bei erstaunlich zunehmender Hochwetterlage, Richtung Kulturhauptstadt Weimar. Mit ausreichend geplanter Anreisezeit nutzte die Klasse 6b die verbleibende Wartezeit bis zur Mittagsvorstellung für eine Stippvisite in das Museum für Ur- und Frühgeschichte. Die realistisch nachgestellten Szenarien des doch eher mühsamen Lebens unserer Vorfahren lösten bei den Kindern Erstaunen und Entzücken, aber auch ein gewisses Glücksgefühl aus, in unseren heutigen Zeiten nicht mehr jedem Braten selbst hinterherjagen zu müssen und sich durchaus angemessen bekleiden zu dürfen.

Die Klasse 6a favorisierte eine ausgedehnte Shoppingtour samt gemütlichem Bummel über den Weihnachtsmarkt, wo man dann auch wieder auf den Rest der Truppe traf. Das ein oder andere Weihnachtsgeschenk für die Lieben daheim konnte erstanden werden und nach wahlweise verzehrten Leckereien, die der Weihnachtsmarkt so bot, hieß das Endziel: Theater.

Was für ein Trubel hunderter Kinder vor dem geschichtsträchtigen Bau, den einst Goethe leitete, der hier gemeinsam mit Schiller bedeutende Literatur- und Theatergeschichte schuf, der niederbrannte, wie ein Phönix aus der Asche den Wiederaufbau erfuhr, dem Kaiser Wilhelm II. den Glanz seiner Zeit verlieh und den nun ein Schwarm schaulustiger Sechstklässler aus Tanna zu der Aufführung „Das kalte Herz“ beehren sollte. Aufregung pur, dazu über 800 Zuschauer auf den ausverkauften Plätzen und keines der Kinder sollte enttäuscht werden. In direkter Adaption an die Märchenvorlage von Wilhelm Hauff imponierten nicht nur die Darsteller mit ihrer Inszenierung, sondern auch das imposante Bühnenbild beeindruckte nachhaltig. Mit einem Augenzwinkern ließ man auch Raum für die Moderne im Stück und so manches Schmunzeln machte sich breit. Zu einem gemeinsamen Gruppenfoto vor dem Goethe- und Schillerdenkmal kam es nicht, da rings um dieses eine Eislaufbahn ihre Pflicht tat, also musste die Treppe des Theaters herhalten. Jannek Härtel, Klasse 6a: „Ich fand das Theater toll, besonders die Sitze, die waren so schön weich. Die Schauspielerin, die das Herz gestohlen hat, war für mich die Beste, dazu die Tänze, echt klasse. Auf dem Weihnachtsmarkt gab es leckere Crepes und ich konnte dort mal mit meinen Freunden gemütlich umherbummeln.“ Niklas Wenzel, Klasse 6b, fiel mit kritischem Blick auf, was nicht einmal die Lehrer bemerkten: „Das Theaterstück war cool, ein bissl moderner gemacht, aber wir haben ja vorher den alten Film geschaut. Da wurde Peter Munk überfallen. Die Szene fehlte im Theater! Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall. Im Museum für Ur- und Frühgeschichte waren die echten Menschenknochen und die alten Häuser das Coolste.“

Die Kinder beider Klassen möchten sich ganz herzlich bei Frau Klanert und Frau Prätorius, den beiden Klassenlehrerinnen, für die Organisation und Durchführung der Tagestour bedanken sowie bei Frau Sikora, die sich als ausgezeichnete Stadtnavigatorin erwies. Frau Schmidt begleitete die Klasse 6b von elterlicher Seite her wieder in zuverlässiger Form. Leider musste auf Frau Schramm verzichtet werden, die krankheitsbedingt verhindert war.

S. St.