Liebe Leserinnen und Leser,
die Geburt und der Tod sind Teil des Lebens - doch wer denkt gerne an das Sterben. Es ruft bei uns Gefühle der Angst und Traurigkeit hervor. Wir verdrängen diesen Gedanken oftmals und schieben das Thema von uns weg - auch, wenn wir alle wissen, dass unser Dasein auf dieser Welt endlich ist und das Leben irgendwann endet. Der Umgang mit Tod und Trauer belastet viele Menschen emotional und führt zu Unsicherheiten und Verlustängsten. Wir scheuen uns davor, uns mit der eigenen Endlichkeit und der unserer Angehörigen, Familien und Freunden auseinanderzusetzen. Unser Fokus liegt zumeist auf der Gegenwart - was auch gut ist, denn wer macht sich schon gerne Sorgen. Ein erfülltes und glückliches Leben wünscht sich sicherlich jeder.
Allerdings kann es hilfreich sein, das Leben gelegentlich vom Ende her zu denken. Man sollte beispielsweise rechtzeitig über seine Wünsche und Vorstellungen am Lebensende sprechen und offene Fragen klären. Dies hilft nicht nur bei der Beziehungsarbeit zu den uns nahestehenden Angehörigen, sondern unterstützt auch dabei, mit Ängsten, Verlust und Trauer besser umzugehen. Die Erstellung einer Patientenverfügung oder einer Vorsorgevollmacht sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden. Hiermit regelt man nicht nur wichtige Angelegenheiten, wie etwa finanzielle oder organisatorische Belange, sondern entlastet auch seine Nächsten, die oftmals nicht wissen, wie im Ernstfall zu entscheiden ist. Die Patientenverfügung legt zudem fest, welche medizinischen Behandlungen man wünscht oder ablehnt. Je früher Angehörige in bevorstehende Entscheidungen eingebunden werden, desto weniger Druck lastet schließlich auf ihnen. Dies kann beispielsweise sein, wenn entschieden werden muss, wie eine weiterführende medizinische Behandlung erfolgen soll oder ob diese überhaupt noch gewünscht ist.
Die Betreuung und die Begleitung pflegebedürftiger Menschen nehmen in unserer heutigen Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert ein. Es ist aber nicht vorrangig die Pflege, die hierbei im Fokus steht. Immer häufiger geht es auch ums Zuhören, denn gerade am Lebensende verspüren viele Menschen das Bedürfnis noch einmal über ihre Wünsche und Unausgesprochenes ins Gespräch zu kommen. Der Ambulante Hospizdienst Bad Lobenstein setzt mit seinem Angebot genau hier an - er ist Bindeglied zu anderen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Er ist Zuhörer, Unterstützer und begleitet schwer kranke, sterbende und trauernde Menschen zu Hause, in Pflegeeinrichtungen und in Krankenhäusern. Am Mittwoch, den 12. November wird es im Rahmen des monatlichen Gemeindenachmittages in Tanna dazu einen informativen Austausch geben. Gemeinsam mit dem Mobilen Seniorenbüro soll aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten es gibt, um im Bedarfsfall die Hilfe zu erhalten, die man sich am Lebensende wünscht.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Sie erreichen mich unter Telefon 036649 880-38 oder Mobil 0151 14608677.
Ihre Diana Oertel
Quartiersmanagerin
Mobiles Seniorenbüro Tanna-Gefell-Hirschberg
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