Liebe Leserinnen und Leser,
derzeit erreichen mich vereinzelt Fragen betroffener Klienten, die über die Nachricht einer möglichen Streichung des Pflegegrades 1 ins Gespräch kommen möchten.
Die Pflegeversicherung steht vor großen finanziellen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund wird aktuell darüber diskutiert, ob der niedrigste Pflegegrad - der Pflegegrad 1 - abgeschafft werden könnte. Dies sorgt bei den Betroffenen für große Verunsicherung.
Für Seniorinnen und Senioren mit leichten Einschränkungen würde der Wegfall des Pflegegrades bedeuten, dass weniger finanzielle und praktische Unterstützung im Alltag zur Verfügung stünde - genau in einer Phase, in der Hilfe oft sehr wichtig ist, um Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten.
Aktuell werden mit diesen Leistungen beispielsweise der monatliche Entlastungsbetrag von bis zu 131 Euro, den Betroffene derzeit für Unterstützung im Alltag erhalten können (z. B. für Haushaltshilfe, Einkaufsdienst) oder auch Zuschüsse für Pflegehilfsmittel (z. B. Hausnotruf) sowie der barrierefreie Umbau der Wohnung finanziert.
Ob es eine Änderung geben wird, ist noch nicht entschieden. Die Möglichkeit, einer Abschaffung oder Umgestaltung von Pflegegrad 1 wird von der Bundesregierung nicht ausgeschlossen. Es wird aber auch betont, dass ein sofortiger, ungeplanter Wegfall der Leistungen nicht in Frage kommt. Viele Sozial- und Pflegeverbände schätzen dies kritisch ein und warnen vehement vor einer Kürzung oder Abschaffung von Pflegegrad 1 - sie sehen darin ein falsches Signal und eine Gefahr für frühzeitige Unterstützung.
Generell sollte man zunächst einmal Ruhe bewahren, denn eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Bleiben Sie dennoch informiert und beobachten Sie, wie sich die Reformen konkret entwickeln. Wenden Sie sich bei Unklarheiten und Fragen an Ihre Krankenkasse oder nutzen Sie eine Beratung durch örtliche Pflegestützpunkte.
Behalten Sie Ihre Familie, Freunde und Nachbarn im Blick. Insbesondere Menschen mit ersten Einschränkungen oder Angehörige, die pflegen, könnten künftig stärker belastet sein. Frühzeitige Unterstützung hilft oft, größere Verschlechterungen zu vermeiden.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Sie erreichen mich unter Telefon 036649 880-38 oder Mobil 0151 14608677.
Ihre Diana Oertel
Quartiersmanagerin
Mobiles Seniorenbüro Tanna-Gefell-Hirschberg
Änderungen sind vorbehalten.