Foto: U. Rausch
Als vor 30 Jahren die Idee über die Gründung eines Vereins in der Lohmühle entstand setzten sich Gründungsmitglieder aus den Ortschaften Tambach-Dietharz, Georgenthal, Friedrichroda und Catterfeld/Altenbergen zusammen. Unter der Leitung des Firmeninhabers Manfred Bach entstand der Verein „Kulturpflege Lohmühle e. V.“ Unter dem Motto „Altes wahren und Neues wagen“ wurden in der Lohmühle ein Museum, eine Gaststätte, ein Barfußpark, ein Spielplatz und im Außengelände eine Bäckerei und eine Räucherei geschaffen. Ebenfalls ein Stellplatz für Wohnmobile als gute Voraussetzung für eine touristische Nutzung. Der Lohmühlenverein half beim Aufbau des Museums. Im Museum wurde auf vielen hundert Quadratmetern die Entwicklung unserer Region dargestellt, vom kleinen Handwerksbetrieb zum modernen Industriebetrieb. Großer Wert wurde dabei auf die Entwicklung der traditionellen Handwerksberufe wie Zimmermann, Stellmacher, Böttcher, Drechsler, Sattler, Schuster, Schmied, Korbmacher und Fleischer gelegt. Bei Festlichkeiten wie Mühlentag, Fuhrmannsfest, Schlachtfest, Familienfest, Schnitzwettbewerb und Oldtimertreffen wurde das Museum von Vereinsmitgliedern mit verschiedenen Handwerken belebt. So wurden Körbe geflochten, geschmiedet, gedrechselt, gehobelt, am Spinnrad gesponnen und geschlachtet.
Fehlende Fördermittel und strenge Auflagen führten dazu, dass es immer weniger solcher Feste und später überhaupt keine Feste mehr gab. In den letzten 2 Jahren führte die Coronawelle zur Schließung von vielen gastronomischen Einrichtungen. Dieses Schicksal ereilte auch die Lohmühlengaststätte. Obwohl sich die Lohmühle auf der Gemarkung Georgenthal befindet wurde der Verein in Tambach-Dietharz gegründet und registriert. Im Stadtzentrum von Tambach-Dietharz befand sich einst das Glüsowerk, eines der weltgrößte Hersteller von Lichterketten für Schwibbbögen und Weihnachtsbäume. Um dem Glüsowerk ein Denkmal zu setzen wurde deshalb vor 14 Jahren die Idee geboren, einen großen Schwibbbogen oder eine Weihnachtspyramide zu bauen. Alle Vereinsmitglieder unterstützten diese Idee und so konnte nach einem Jahr Bauzeit eine Weihnachtspyramide fertiggestellt werden. Das Fest Pyramidenanschieben wurde vor 13 Jahren das 1. Mal durchgeführt. Ca. 40 Neugierige schauten sich das Spektakel an. Wir waren lernfähig und gestalteten das Fest immer interessanter. So wurde ein Kulturprogramm aufgeführt und Versorgung organisiert. Nach 10 Jahren war das Fest überregional bekannt und es wurden über 1000 Besucher gezählt. Das Pyramidenanschieben ist aus dem Kulturgeschehen Tambach-Dietharz nicht mehr wegzudenken. Letztendlich ist das Fest eine Gemeinschaftsarbeit von vielen fleißigen Helfern. Ich denke dabei an Familie Kraft, welche mit ihrem Huskygespann den Weihnachtsmann brachte und dem Fest eine einmalige Ausstrahlung gab. Die Tischlerei Schlupp, die mit Rat und Tat viele Projekte unterstützte und die vielen fleißigen Helfer aus der Waldstraße und Umgebung. Wie viele Vereine hat auch unser Verein ein Altersproblem. Das Durchschnittsalter liegt bei 78 Jahren. Deshalb wurde auf einer Mitgliederversammlung beschlossen, dass der Verein im Sommer seine Tätigkeit einstellt und aufgelöst wird.
Wir werden den Stab für das Pyramidenanschieben an einen anderen Verein oder Interessengemeinschaft übergeben und auch weiterhin beim Auf- und Abbau, der Instandsetzung und Lagerung der Pyramide helfen. Trotz Auflösung des Vereines werden wir als Interessenvereinigung weiter existieren. Dem neuen Organisator des Pyramidenanschiebens wünsche ich als Vorsitzender viel Erfolg und ein glückliches Händchen um dieses Fest noch lange erfolgreich weiterzuführen. Spontan hatten wir als Verein an den 4 Adventssonntagen ein Adventssingen organisiert welches von den Bürgern mit Begeisterung angenommen wurde. Bei den Mitgliedern bedanke ich mich für die angenehme Zusammenarbeit. Allen Bürgern wünsche ich noch alles Gute im Neuen Jahr und vielleicht auch ein paar gute Ideen um das Kulturgeschehen im Ort interessant zu gestalten.
Rudolf Vohs
Vorsitzender Kulturpflege Lohmühle e. V.