Pünktlich mit dem November hat sich auch bei uns der Herbst eingestellt. Wie in jedem Jahr sind damit Licht und Schatten verbunden. Bunte Blätter verschönern die Zeit, während graue und trübe Tage eher wehmütig stimmen.
Mitte Oktober haben wir vom zuständigen Thüringer Wirtschaftsministerium die Mitteilung erhalten, dass im Ergebnis der Ortsbereisung vom 07.09.2023 und nach Beratung mit dem Landesfachausschusses für Kur- und Bäderwesen unser Antrag auf Weiterführung des Prädikats Luftkurort voraussichtlich nicht positiv beschieden werden wird. Zur Begründung wurde genannt, dass eine „dauerhafte Bereitstellung und das Vorhalten spezieller therapeutischer Maßnahmen und Einrichtungen und damit verbunden die Schaffung konkreter Produkte und Angebote mit Bezug zum Heilmittel (hier: Luft)“ bei uns nicht ausreichend vorhanden sind. Ferner wurde uns verdeutlicht, dass es erheblicher finanzieller Aufwendungen über die Dauer der Prädikatserteilung (gemeint sind die nächsten 10 Jahre) bedarf, um zu diesem Ergebnis zu gelangen. Uns wurde mitgeteilt, dass mit Änderung des Kurortegesetzes im Jahre 2013 höhere Qualitätsanforderungen an einen Luftkurort gestellt wurden, die bei uns derzeit nicht gesehen werden. Über diese Einschätzung waren wir sehr überrascht, da entsprechende Hinweise bisher nicht gegeben wurden und unser Augenmerk vielmehr auf andere Kriterien gelenkt wurde, welche wir erfüllen konnten. Aufgrund der vorläufigen Einschätzung durch das Ministerium mussten wir davon ausgehen, dass wir ab 2024 ohne touristische Prädikatisierung dastehen. Dies wäre auch dann der Fall, wenn wir eine für uns negative Entscheidung in irgendeiner Form anfechten würden. Das Ministerium unterbreitete uns den Vorschlag, eine Prädikatisierung zum Staatlich anerkannten Erholungsort anzustreben, welche ab 2024 in Aussicht gestellt wurde, da hierfür alle Voraussetzungen vorliegen und auch schon im bisherigen Verfahren nachgewiesen wurden. Der Unterschied in den Voraussetzungen zwischen Luftkurort und Erholungsort liegen lediglich beim Kurmittel Luft und dessen Anwendung. Nach ausführlicher Betrachtung der örtlichen Gegebenheiten und intensiver Diskussion im Stadtrat ist dieser einstimmig zu dem Entschluss gekommen, den Antrag auf Verlängerung der Prädikatisierung „Staatlich anerkannter Luftkurort" zurückzuziehen und stattdessen die Anerkennung des Prädikates „Staatlich anerkannter Erholungsort" zu beantragen. Eine erneute Antragstellung hinsichtlich des Luftkurortes in der Zukunft ist möglich, soll jedoch erst nach Vorlage aller hierfür notwendigen Voraussetzungen wieder erfolgen. Die Besonderheiten und Gegebenheiten vor Ort stützen auch nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums das Prädikat Erholungsort, wie beispielsweise: Lage im Thüringer Wald, schöne Landschaft, gute Luft, Kombination von Natur, Aktivität und Gesundheit/Erholung, vorhandene zertifizierte Beherbergungsbetriebe, sonstige touristische Einrichtungen, Gastronomie, zertifizierte Tourist-Information, Wanderwege, Radwege usw. Die Möglichkeit der Erhebung einer „Kurtaxe“ ist auch im Staatlich anerkannten Erholungsort gegeben. Zudem erhalten inzwischen auch die Erholungsorte finanzielle Mittel aus dem Finanzausgleich des Freistaates Thüringen.
In der Stadtratssitzung am 17. Oktober hat der Stadtrat zudem die Planungsleistungen für unseren neuen Kindergarten vergeben, welche damit in Angriff genommen werden können.
Seit Mitte Oktober ist die Schrankenanlage am Gruhweg fertiggestellt. Eine Inbetriebnahme erfolgt, wenn all diejenigen, welche ein berechtigtes Interesse zur Durchfahrt haben, eine Schrankenkarte besitzen. Daran arbeiten wir derzeit, sodass die Schranke demnächst verhindern kann, dass sich unberechtigte mit ihrem Fahrzeug in der Trinkwasserschutzzone der Talsperre und im Wald aufhalten.
Schwierigkeiten bereitet weiterhin der Breitbandausbau im Ort. Um die von der Telekom veranlassten Eingriffe in unsere Straßen und Wege wieder ordnungsgemäß hergestellt zu bekommen, gibt es inzwischen regelmäßige Treffen unseres Bauamtes mit den Bauleitern der von der Telekom beauftragten Firma, um entsprechende Absprachen zu treffen. Außerdem haben wir weitergehenden Maßnahmen solange die Zustimmung verweigert, bis die bisherigen Eingriffe in unsere Infrastruktur vollständig beseitigt sind. Insgesamt handelt es sich um ein äußerst schwieriges Unterfangen. Wir hoffen, dass nun auf diese Art ein geordneter Ausbau zustande kommt.
Bei unseren Bemühungen zur Weiterentwicklung des Glüso-Areals befinden wir uns in Stufe 2 des Konzeptvergabeverfahrens. Abgabetermin für das weiterentwickelte Konzept ist der 04. Dezember 2023. Ein Kaufvertrag über das Grundstück wird allerdings erst nach einer erfolgreichen Vorvertriebsphase mit verbindlichen Reservierungen erfolgen können. Aufgrund der derzeitigen Gesamtlage muss sehr wahrscheinlich von einem Zeitraum von 12 Monaten ab Konzeptverabschiedung ausgegangen werden.
Die Baumaßnahmen im Kurpark sind weiterhin im Gange, allerdings sind diese aufgrund von Lieferengpässen im Bauabschnitt 1 im zeitlichen Verzug. Wir hoffen, dass sich dieser Verzug noch kompensieren lässt.
Anfang November kam es aufgrund des stürmischen Wetters zu umgestürzten Bäumen im Ort. Es kommt es immer wieder zum Entwurzeln der Bäume. Den Bäumen ist es zuvor nicht anzusehen, dass von ihnen eine Gefahr ausgeht. Speziell für die bereits betroffenen Bereiche am Kinderkurheim und in der Spitterstraße sowie für die Mühlenstraße werden wir uns daher mit der Unteren Naturschutzbehörde und Thüringen Forst abstimmen, inwieweit Baumentnahmen nötig und möglich sind, um Gefahren abzuwehren.
Unser Stadtrat wird in seiner Sitzung am 21. November beschließen, dass der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet in einem ersten Entwurf vorgelegt wird und sich die Öffentlichkeit, insbesondere die Träger öffentlicher Belange, zu diesem einlassen können. Eine Veröffentlichung erfolgt im nächsten Amtsblatt. Ein Problem stellt die planerische Einordnung der Lärmemissionen dar. Hierzu gab es bereits Gespräche bei der Unteren Bauaufsichtsbehörde beim Landratsamt. Weitere Gespräche beim Landesverwaltungsamt werden sich anschließen. Erklärtes Ziel ist es, so schnell wie möglich Baureife für die geplanten Investitionen der Jahn GmbH und der EJOT GmbH & Co. KG zu schaffen.
Die Informationsschaukästen an der Lutherkirche sind derzeit nur recht wenig genutzt. Es besteht daher die Möglichkeit, bei der Stadtverwaltung eine Nutzungsgenehmigung zu beantragen. Entsprechend der Benutzungsordnung werden wir die Kästen gern zur Verfügung stellen. Ich verweise auf den Aufruf in diesem Amtsblatt.
In einer Informationsveranstaltung haben wir unseren touristischen Vermietern am 7. November den elektronischen Meldeschein vorgestellt, welcher ab 1. Januar 2024 gültig sein wird. Aus unserer Sicht stellt dieses neue System eine Vereinfachung des Verfahrens dar und führt das System an den heute üblichen Standard, weg von handgeschriebenen Meldescheinen, heran. Insbesondere mit Blick auf die unentgeltliche Nutzungsmöglichkeit von Bus und Bahn sind die elektronisch erstellten Meldescheine auch deutlich fälschungssicherer. Vermieterschulungen zum neuen System finden nunmehr am 21. und 22. November statt. Genaueres können die Vermieter gern in der Tourist-Information erfragen.
Am vergangenen Wochenende hat die 5. Jahreszeit begonnen. Pünktlich am 11.11. um 11.11 Uhr startete unser TFC mit einem Rathaussturm in seine 56. Saison. Der Rathausschlüssel ist nunmehr wieder in närrischer Hand. Am Abend des 11.11. wurde dann auch das Prinzenpaar der neuen Saison gekürt. Es sind Björn I und Gabi I vom Spittertal, bürgerlich Gabriele und Björn Türk aus der Spitterstraße. Das Prinzenpaar wird unter dem Motto „Augen zu und durch?“ durch die Saison führen.
Damit bin ich schon beim Ausblick auf die bevorstehende Zeit. Am Sonntag, den 19. November, findet um 14 Uhr die Volkstrauertagveranstaltung in der Lutherkirche statt. Auch in diesem Jahr werden wir auch der Verstorbenen des letzten Jahres gedenken, indem ich deren Namen verlese. Es werden mehr als 90 sein. Die Kranzniederlegung erfolgt ebenfalls wieder am Gedenkstein an der Lutherkirche.
Am 30. November treffe ich mich mit den Vereinsvorsitzenden, um die Veranstaltungen 2024 abzusprechen. Unsere diesjährige Einwohnerversammlung findet am 4. Dezember statt.
Damit sind wir auch schon im Endspurt auf das Jahresende, welcher am 2. Dezember mit dem Pyramidenanschieben und Weihnachtsmarkt eingeläutet wird. Jeweils sonntags wird es in der Adventszeit wieder ein Adventssingen am Fachwerkhaus geben. Am 15. und 16. Dezember erleben wir den zweiten Teil der fotografischen Zeitreise durch unseren Ort mit Mario Herrmann. Unsere diesjährige Seniorenweihnachtsfeier findet am 10. Dezember statt. Die Bergweihnacht am Herzogshäuschen ist für den 16. Dezember geplant und wer dann noch etwas unternehmen möchte, der kann am 17. Dezember zum Weihnachtsgansschießen ins Schützenhaus kommen.
Der Neujahrsempfang 2024 findet nach dem Fasching am 17. Februar statt.
Kommen Sie gut durch die Zeit und haben Sie einen guten Start in die Adventszeit!
Marco Schütz
Bürgermeister