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Der Stadtkurier Tambach-Dietharz
Ausgabe 12/2023
Gestaltung Seite 2
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Was gibt es Neues im Städtchen?

Das Jahr neigt sich dem Ende und dieses Mal erscheint unser Blättchen exakt zu Weihnachten. Ich hoffe, Sie haben Ruhe und Gelegenheit, das Jahr angenehm ausklingen zu lassen. Im kommenden Jahr haben Sie einen zusätzlichen Tag für Aktivitäten aller Art, 2024 ist ein Schaltjahr.

Auch wenn man es im Hinblick auf die ergiebigen Niederschläge der vergangenen Zeit nicht wahrhaben möchte, unser Wald leidet weiterhin an Trockenschäden und damit einhergehenden Borkenkäferbefall. Auch unser Stadtwald ist betroffen, wenngleich die Naturverjüngung einiges kaschiert, was durch die notwendigen Baumfällungen an Lücken entsteht. Gut und wichtig ist daher auch weiterhin das Neuanpflanzen von klimaresistenten Baumarten. Eine solche Pflanzaktion hat am 21. Oktober im Stadtwald stattgefunden. Die Kinder und Eltern des St. Elisabeth-Verein e.V., Sozialpädagogische Kinder- und Jugendhilfe Thüringen, haben mit eigenen gesammelten Mitteln Bäume angeschafft und unter Anleitung des Revierförsters angepflanzt. Herzlichen Dank für diese Aktion!

Am 30. November konnten wir mit den Vereinsvorsitzenden die Veranstaltungen für 2024 planen. Es wird wieder ein bunter Strauß zusammenkommen. Den Anfang macht auch im nächsten Jahr der Fasching. Am 13. Januar ist der 1. Büttenabend und gleich am Folgetag, am 14. Januar, der Rentnerbüttennachmittag. Der Neujahrsempfang wird wegen des zeitigen Faschings erst im Anschluss, am 17. Februar, sein.

Zur Einwohnerversammlung am 4. Dezember wurde unter anderem auch nach den Ergebnissen der Bohrung auf dem Gallberg im Rahmen des Bromackerprojekts gefragt. Da mir die detaillierte Antwort des Projektmanagementbüros zur Versammlung noch nicht vorlag, darf ich diese nachreichen. Der Bohrkern wird derzeit vorbereitet und geschnitten und ab dem nächsten Jahr gründlich analysiert. Es ist schon jetzt ersichtlich, dass die Mächtigkeit der sogenannten „Tambach-Formation“ (der geologischen Formation, die aus dem Becken stammt, in dem die Ursaurier lebten) größer ist als erwartet. Darüber hinaus haben vorläufige Untersuchungen einige Bestätigungen, aber auch einige Unterschiede in den bisher angenommenen Paläoklima-Rekonstruktionen gezeigt. Kurz gesagt: 1.) Unsere Ursaurier lebten in einer Umgebung mit Bergen, kleinen Flüssen und Seen. Dies ist eine bestätigte Hypothese. 2.) Das damalige Klima war das ganze Jahr hindurch sehr warm (Hypothese bestätigt). Der Bohrkern weist auf saisonale Niederschläge hin. Es gab wahrscheinlich eine Regen- und eine Trockenzeit. 3.) Die Mächtigkeit der Tambach-Formation wird (wahrscheinlich) eine detaillierte Analyse erlauben.

Am 28. November gab es in Georgenthal einen Termin zur Besprechung zum Thema Solarpark am Vitzerod. Gesprächsinhalt war im Wesentlichen meine für Tambach-Dietharz als Nachbargemeinde abgegebene ablehnende Stellungnahme. Ich habe nochmals bekräftig, dass wir eine Abweichung vom Landesentwicklungsplan und vom Regionalplan, welcher vor Ort eine Tourismus- und Freifläche ausweist, nicht für möglich halten. Versuche, den Eingriff in das Landschaftsbild herunterzuspielen, habe ich zurückgewiesen. Die Energiestube und die TZG haben den Standpunkt vertreten, dass die bisherigen Stellungnahmen von Behörden keineswegs negativ sind. Das kann ich aufgrund eigener Gespräche im Landratsamt und unserer eigenen Stellungnahme nicht nachvollziehen. Im Ergebnis gab es keinen Konsens. Die TZG und die Energiestube werden prüfen, ob eine Aussprache mit unserem Stadtrat gewünscht wird. Eine Einspeisung der gewonnenen Energie ist an der Trafostation am Schwinshög geplant. Ich habe mich gegen diese Pläne ausgesprochen. Im Beteiligungsverfahren zur geplanten Anlage liegen zahlreiche Stellungnahmen vor (15% der Einwohner von Tambach-Dietharz, 1% der Georgenthaler). Offenbar gibt es eine Alternativfläche, deren Verwendungsfähigkeit soll geprüft werden.

Seit dem 12. Dezember drohen in unserem direkten Umfeld weitere Eingriffe durch Anlagen für erneuerbare Energien. Nachdem der Ausschluss von Waldflächen für Windräder in Thüringen vom Bundesverfassungsgericht im letzten Herbst gekippt wurde, hat die Planungsversammlung der Regionalen Planungsgruppe Mittelthüringen beraten, um Windkraftvorranggebiete festzulegen. Dazu wurde nunmehr ein Entwurf beschlossen, zu welchem ab Januar Stellung genommen werden kann. Für die Festlegung der Vorranggebiete ist Eile geboten, weil ohne deren Festlegung faktisch überall eine Genehmigung für die Errichtung von Windrädern beantragt werden kann. Komplett um unsere Stadt herum befinden sich sogenannte Prüfgebiete, auf denen es zur Errichtung solcher Anlagen kommen könnte. Auf dem Territorium unserer Stadt wurde im Entwurf der Regionalen Planungsgruppe Mittelthüringen kein Windvorranggebiet ausgewiesen. Das klingt zunächst positiv, ist es aber ähnlich wie beim Solarpark am Vitzerod nicht. Für Windräder vorgesehen ist im Entwurf angrenzend an unser Stadtgebiet ein Areal zwischen Steigerhaus, Wechmarer Hütte und Rodebach sowie ein Areal vom Neuen Haus in Richtung Erfgrund. Eine Einschränkung zur Höhe der Windräder ist nicht vorgesehen. Sobald die Unterlagen ab Januar im Netz sind, können Sie sich über die genau geplanten Standorte informieren. Es sind Standorte im Wald. Im Thüringer Landtag wurde dazu in der vergangenen Woche ein Gesetz beschlossen, dass die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald erheblich erschwert. Ob die im Entwurf genannten Gebiete für Windkraftunternehmer also überhaupt interessant sind, wird sich zeigen. Auf jeden Fall werden wir den vorgelegten Entwurf kritisch betrachten.

Die Straßenbaumaßnahme in der Gallbergstraße sollte eigentlich bis zum September fertiggestellt werden. Unter anderem durch Umplanungen kam es zu Verzögerungen. Der Asphalt sollte in der ersten Dezemberwoche eingebaut werden, was jedoch wegen des winterlichen Wetters nicht möglich war. Die Baufirma stellt die Grundstückszufahrten sicher und übernimmt den Winterdienst.

Auch im Kurpark geht es witterungsbedingt derzeit schleppend voran. Im 3. Bauabschnitt konnten vor dem ersten Schnee zahlreiche Bäume neu gepflanzt werden. Restarbeiten am alten Baubestand werden derzeit durchgeführt.

Die Schrankenanlage Gruhweg ist bekanntlich fertig und geht nunmehr in Kürze in Betrieb, nachdem alle Schrankenkarten verteilt wurden.

Der Stadtrat hat den Vorentwurf für den Bebauungsplan für unser Gewerbegebiet beschlossen. Dieser liegt ab nächster Woche zur Einsicht- und Stellungnahme aus. Im Januar wird es ein Gespräch im Landesverwaltungsamt geben, um Wege zu einem schnellstmöglichen Verfahrensabschluss auszuloten. Im Interesse der Firmen Jahn und EJOT, welche investieren wollen, und im eigenen Interesse hoffen wir auf ein baldiges positives Ergebnis.

Unser Rathaus verfügt seit Neuestem über eine Treppenliftanlage, mit welcher die erste Etage auch mit Rollstuhl erreichbar ist. Insbesondere Besuche im Einwohnermeldeamt sind damit endlich für jeden möglich. Es wird darum gebeten, den Nutzungswunsch vorab anzumelden, damit wir alles vorbereiten können.

Ich wünsche Ihnen allen ein frohes aber auch besinnliches Weihnachtsfest! Kommen Sie gut und vor allem gesund ins neue Jahr!

Marco Schütz

Bürgermeister