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Der Stadtkurier Tambach-Dietharz
Ausgabe 4/2024
Gestaltung Seite 2
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Auch wenn die Winter nicht mehr so streng sind wie früher, freut sich sicherlich jeder über den nunmehr einsetzenden Frühling. Obwohl es im April auch noch ab zu, zumindest wettertechnisch, turbulent zugeht, ist es schon jetzt eine Wonne, unsere Natur aufblühen zu sehen.

Im letzten Amtsblatt habe ich die beim Neujahrsempfang für ihre ehrenamtliche Tätigkeit geehrten genannt. Nicht ungenannt lassen möchte ich nunmehr an dieser Stelle auch die Auszeichnung von Fritz Hünefeldt mit dem Bundesverdienstorden für seine ehrenamtliche Tätigkeit beim Wiederaufbau des Schützenwesens, beim TFC und in der Feuerwehr. Nochmals, herzlichen Glückwunsch!

Das Ehrenamt hält unsere Gesellschaft zusammen und belebt diese. Man kann dieses daher nicht hoch genug wertschätzen. Aus diesem Grund soll im Rahmen des Stadt- und Vereinsfestes am 1. Juni insgesamt bis zu fünf jugendlichen Ehrenamtlern gedankt werden. Ich verweise auf den in diesem Amtsblatt abgedruckten Aufruf, Vorschläge zu unterbreiten und bitte um rege Beteiligung.

Beim Empfang der Wintersportler am 15. März auf dem kleinen Marktplatz an der Lutherkirche konnten wir ebenfalls das Ergebnis ehrenamtlicher Tätigkeit würdigen. Nicht nur unsere Juniorenweltmeisterin und Siegerin im Juniorenweltcup im Einzel, Alina Nußbicker und dem Sieger im Juniorenweltcup im Einzel, Benjamin Menz, konnten, Dank der Trainer und Helfer, auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Dies gilt auch für den gesamten Nachwuchsbereich des SV Motor. Herzlichen Glückwunsch zu einer guten Saison!

Nachdem der Grundstückserwerb auf der Ochsenwiese nach langen Verhandlungen endlich erfolgen konnte, gab es in den vergangenen Wochen zwei weitere Entwicklungen, welche hinsichtlich der unserer Stadtentwicklung optimistisch stimmen. Zunächst hatte ich ein weiteres Gespräch mit der Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft, bei der es um die Vermarktung des für touristische Zwecke vorgesehenen Grundstücks unterhalb der Landesfortbildungsstätte ging. Hierzu werden wir einen Entwicklungsplan erstellen, welcher auch andere Objekte und Ideen, wie die Errichtung eines Caravanstellplatzes, einbezieht. Auch zur Übernahme der Lutherkirche gab es seit langem ein Gespräch, dessen Inhalt für eine nunmehr kurzfristige Lösung optimistisch stimmt. Da es hier noch offene Fragen gibt, muss ich Sie noch etwas auf die Folter spannen, wie die Lösung aussehen soll.

Zur Stadtratssitzung am 20. März wurden dem Stadtrat und den Gästen vom Planungsbüro Hartung + Ludwig aus Weimar deren Konzeptvorschlag für das Glüso-Areal vorgestellt. Das Büro hatte im Rahmen eines Konzeptauswahlverfahrens den Auftrag erhalten, ein solches Konzept zu erstellen. Der Konzeptvorschlag unterscheidet sich optisch und inhaltlich von der seinerseits beabsichtigten Bebauung durch die Diakonie. Im Bereich der Schmalkalder Straße wird nunmehr vorgeschlagen, nicht direkt entlang der vorderen Gebäudelinie zu bauen, sondern vielmehr entlang einer direkten Linie zwischen dem letzten Gebäude an der Ecke zur Querstraße zur zweiten Gebäudereihe unterhalb des Glüso-Grundstücks. Hierdurch entsteht im vorderen Bereich eine freie Fläche, welche den kleinen Marktplatz auf der gegenüberliegenden Seite fortführt. Entlang der Schmalkalder Straße werden drei Gebäude mit Satteldach vorgeschlagen, was dazu führt, dass keine kompakte Bebauung entsteht. In der zweiten Reihe sind Reihenhäuser mit begrünten Flachdächern vorgesehen. Alternativ wurde dort Seniorenwohnen vorgeschlagen, welches sich zudem in einem weiteren Gebäude an der Nachbarwand oberhalb des Glüso-Grundstücks anschließt. Die Erschließung des Glüso-Areals soll über die Querstraße erfolgen, während an der Schmalkalder Straße nur wenige Parkplätze geplant sind. Neben der bereits benannten Nutzung zu Wohnzwecken und altersgerechtem Wohnen sieht das Nutzungskonzept die Nutzung durch öffentliche Einrichtungen, wie eine Bankfiliale und öffentliche Räumlichkeiten sowie Kleingewerbe, ein Kaffee, eine Arztpraxis und Vergleichbarem vor. Soweit das Konzept im Stadtrat angenommen wird, soll es von dem Büro Hartung + Ludwig weiterentwickelt und umgesetzt werden, wozu auch die Vermarktung zählt. Hierzu wurde ein Baubeginn, zumindest in Teilen, für den nächsten Sommer erwogen, sodass ein 1. Bauabschnitt 2027 fertig werden könnte.

Ein weiteres wichtiges Thema im Stadtrat war die Erstellung des Bebauungsplans für unser Gewerbegebiet im Grund. Nachdem der Vorentwurf zur Stellungnahme ausgelegen hat, wurde anlässlich eines Termins beim Thüringer Landesverwaltungsamt im Januar der Weg über Vorhabenbezogene Erschließungspläne in den Fällen der beabsichtigen Betriebserweiterungen favorisiert. Wegen der notwendigen Regulierung der Lärmpegel ist man nunmehr allerdings seitens des Landratsamtes wieder zur allgemeinen Bauleitplanung zurückgekehrt. Deshalb wurde vom Stadtrat in seiner Märzsitzung, unter Beachtung der Stellungnahmen zum Vorentwurf, der Planentwurf beschlossen, welcher ab Montag erneut für vier Wochen zur Stellungnahme ausliegt. Im Anschluss sollte zumindest für Teile des Gewerbegebietes alles geklärt sein, so dass hier noch im Mai mit dem Bau der Standorterweiterungen begonnen werden kann.

Ebenfalls ein Thema im Stadtrat war die Stellungnahme der Stadt Tambach-Dietharz zum 2. Entwurf des Teilplanes Wind, welcher bekanntlich in nördlicher Richtung in unmittelbarer Nähe zum Territorium unserer Stadt zwei Windvorranggebiete im Wald vorsieht. Der Stadtrat hat der von mir auf acht Seiten verfassten Stellungnahme einstimmig zugestimmt. Wir haben der Errichtung von Windkraftanlagen im Wald widersprochen. Im Wesentlichen haben wir dies damit begründet, dass derartige Anlagen im Landschaftsschutzgebiet und Naturpark Thüringer Wald unpassend sind. Der ohnehin geschundene Wald wird hierdurch weiter belastet und begonnene Aufforstungen in Frage gestellt. Die Folgen für Flora und Fauna sind nicht kalkulierbar. Hinzu kommen erhebliche Auswirkungen auf den Tourismus in den angrenzenden Staatlich anerkannten Erholungsorten Tambach-Dietharz und Georgenthal. Bereits erreichte Ziele, wie zum Beispiel die UNESCO-Zertifizierung unsers Geopraks Thüringen Inselsberg - Drei Gleichen, laufen Gefahr vernichtet zu werden. Ein vermeintlich monetärer Vorteil für unsere Stadt ist nicht so erheblich und würde das auch alles nicht aufwiegen. Da es nach geltender Bundesgesetzeslage Windvorranggebiete geben muss, um einen wilden Aufwuchs von Windkraftanlagen zu unterbinden, hoffen wir, dass zumindest unser Wald verschont bleibt. Bekanntlich kann jeder bis zum 25. April eine Stellungnahme zur Planung von Windkraftanlagen abgeben. Die betreffenden Adressen habe ich bereits im letzten Amtsblatt veröffentlicht. Zum Thema haben wir auch am 7. April eine Informationsveranstaltung im Bürgerhaus durchgeführt, welche jedoch nach dem Redaktionsschluss lag. Es sind nach wie vor alle aufgefordert, ihre eigene Stellungnahme abzugeben.

Trotz schlechtem Wetter haben wir in der Woche vor Ostern am 23. März unseren Frühjahrsputz in der Stadt durchgeführt. Ich selbst habe sieben Vereine und 10 Einzelpersonen gezählt, welche sich um unsere Stadt gekümmert haben. Allen darf ich von dieser Stelle aus nochmals herzlich danken. Viele Dreckecken wurden beseitigt. Ich hoffe, dass der Zustand einige Zeit anhält. Man glaubt gar nicht, was alles achtlos an Straßen, Wegen, Parkanlagen und Plätzen hinterlassen wird. Das muss nicht sein! Ich bitte darum, hier achtsamer zu werden! Und wenn wir einmal dabei sind, Müll und Grünschnitt haben auch im Wald nichts zu suchen, zumal eine ordnungsgemäße Entsorgung oftmals sogar einfacher und gar nicht so teuer ist.

Zum Osterfest haben wir zunächst am Gründonnerstag traditionell unseren Osterspaziergang durchgeführt. Obwohl es auch dabei mit der Witterung, zumindest anfangs, nicht so rosig aussah, konnten wir mit dem Osterhasen am Schützenhaus zahlreiche Kinder mit ihrer Begleitung begrüßen. Neben Speis und Trank gab es dort auch eine Hüpfburg, Alpakas und vieles mehr. Am Ostersamstag öffnete unser Heimatmuseum und davor begrüßte der Shantychor „Hiev up“ mit seinem Programm die Gäste bei Kaffee, Kuchen, Bratwurst und einigem mehr. Ich danke allen Organisatoren und Helfern für ihre Unterstützung bei beiden Veranstaltungen!

Am 4. April konnten wir den Fahrzeugpark unserer Feuerwehr komplettieren. An diesem Tag haben wir den Ersatz für den defekten Kommandowagen und einen Mannschaftstransportwagen abholen können. Letzterer war erforderlich geworden, nachdem das neue Tanklöschfahrzeug TLF 3.000 des Landkreises, welches seit dem 21. März zur Verfügung steht, nur noch maximal drei Mitfahrer befördern kann und die restliche Mannschaft auch vor Ort gebracht werden muss. Alle drei Fahrzeuge wurden von unseren Feuerwehrleuten gebührend begrüßt. Es ist beruhigend, eine gut ausgerüstete und ausgebildete Freiwillige Feuerwehr zu haben!

Einen Vorgeschmack auf die Nutzungsmöglichkeiten der Lutherkirche haben wir eindrucksvoll am 6. April bekommen. Zu Thema NATURFOTOGRAFIE VON WINZIG BIS WILD konnten wir beeindruckende Lichtbilder von Dr. Wilfried Pinzl sehen. Übrigens werden wir auch in diesem Jahr wieder das Her(r)bergskirchenzimmer in der Kirche für Übernachtungen öffnen.

Vorausschauend können wir uns auf eine Buchvorstellung zum Stülpner Karl am 19. April freuen. Am 20. April wollen wir etwas für unseren Wald tun und im Stadtwald Bäume pflanzen. Tennis für Jedermann gibt es am 27. April auf der Tennisanlage beim Tennisclub. Traditionell gibt es am 30. April das Maifeuer am Schützenhaus und am 1. Mai das 20. Maibaumsetzen mit den 7 Tälern auf dem kleinen Marktplatz. Unsere erste Städtepartnerschaftswanderung in diesem Jahr mit Sontra findet am 5. Mai in Tambach-Dietharz statt.

Marco Schütz

Bürgermeister