Vor Ihnen liegt die Ausgabe für die Sommerferien 2024. Wenn unser nächstes Amtsblatt im August erscheint, hat zumindest für unsere Schülerinnen und Schüler bereits der Ernst des Lebens wieder begonnen. Am 3. August ist Schuleinführung, die Schule beginnt bereits am 1. August.
Bis zum Redaktionsschluss für dieses Amtsblatt trägt der Sommer 2024 eher herbstliche Züge. Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, hoffen wir alle auf schönere Tage. Für unser Vereinsfest würde dies auf jeden Fall zu spät kommen. Nachdem wir es am 1. Juni witterungsbedingt absagen mussten, wurde nach einem neuen Termin gesucht. Da wir in diesem Jahr nichts Passendes mehr finden konnten, haben wir zwei Termine für das kommende Jahr ins Auge gefasst. Das Fest soll nunmehr am 24. Mai 2025, dem Sonnabend vor Himmelfahrt, oder analog zum Jahrmarkt, zwei Wochen nach Pfingsten, am 21. Juni 2025 stattfinden. Welcher Termin es wird, werden wir zur Terminabstimmung mit den Vereinen für 2025 im November festlegen.
Bei für dieses Jahr gutem Wetter feierte die Abteilung Fußball am 15. Juni mit dem Fußballfreizeitturnier ihren diesjährigen Saisonabschluss. Gewonnen hat das Team Licherkette, eine Traditionsmannschaft des Freizeitturniers. Einen gebührenden und für manch einen viel zu lauten Abschluss fand der Tag im Festzelt der Stadt, welches auf dem Sportplatz aufgebaut war. Letzteres wird in diesem Jahr übrigens sehr gut genutzt.
Politisch ist nach der Wahl am 26. Mai alles wieder geordnet. Unser Stadtrat konstituierte sich in der von mir einberufenen Sitzung am 17. Juni. Bekanntlich sind in unserem Stadtparlament keine politischen Parteien mehr vertreten. Dafür gibt es zwei Wählergruppen, in welchen die ehemals für die politischen Parteien angetretenen Stadträte zum Teil wiederzufinden sind. Neben dem Bürgermeister setzt sich der Stadtrat aus der Fraktion der Freien Wähler Tambach-Dietharz und der Fraktion PRO Tambach-Dietharz zusammen. Für die Freien Wähler Tambach-Dietharz konnte ich Hans-Dieter Linz, Michael Jung, Dirk Frank, Holger Kachel, Carsten Menz, Robert Groll, Philipp Hünefeldt, David Kraft, Christian Storch und Stefan Wobbe vereidigen. Für PRO Tambach-Dietharz habe ich Christian Jäger, Dajana-Jakel Hörchner, Gabriel Cherescu, George Lazar, Bodo Stötzer und Torsten Volknant vereidigt. Stellvertretender Bürgermeister ist für die kommenden 5 Jahre weiterhin Dirk Frank, Stadtratsvorsitzender ist weiterhin Holger Kachel. Da meine neue Amtszeit nicht wie die des Stadtrates am 1. Juni, sondern erst am 1. Juli begonnen hat, habe ich den Amtseid des Bürgermeisters erst in der Stadtratssitzung am 1. Juli abgelegt und kann somit die Geschicke unserer Stadt für die kommenden 6 Jahre weiterhin leiten.
Mit dem Talsperren Open Air vom 21. bis 24. Juni bekamen unsere Talsperrenkonzerte in diesem Jahr ein völlig neues Layout. Sehr modern und eher jugendlich ging es am Freitag los. Wir konnten ein Feuerwerk an Spezialeffekten und Beats erleben. Etwas ruhiger aber dennoch rockig ging es dann am Sonnabend mit der bekannten Gruppe Keimzeit weiter. Zum Familientag am Sonntag hatten wir dann Christian von Kikaninchen zu Gast. Alles zusammen kann man als gelungenen Auftakt sehen, die Talsperrenkonzerte zukunftsfähig zu machen. Für das kommende Jahr gilt es daran anzuknüpfen und die deutlich gestiegenen Besucherzahlen auszubauen. Ebenso werden wir das ein oder andere Format nochmals kritisch beleuchten, eventuell findet so auch der klassische Teil der Konzerte zum Talsperren Open Air zurück.
Im Rahmen seiner Sommertour besuchte der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow am 27. Juni den Bromacker zwischen Tambach-Dietharz und Georgenthal. Wir haben ihm unseren UNESCO Global Geopark Thüringen Inselsberg - Drei Gleichen und hier insbesondere die Ursaurierfundstätte Bromacker vorgestellt. Bekanntlich endet im kommenden Jahr das vom Bund geförderte Forschungsprojekt am Bromacker und es droht ein Stillstand der Grabungen, wenn es nicht zu einem Folgeprojekt kommt. Hier ist der Freistaat Thüringen gefragt, die Forschungen an der weltweit einzigartigen Fundstätte zu verstetigen. Ich hoffe, wir konnten einen Schritt in die richtige Richtung machen! In diesem Jahr wird auf jeden Fall vom 15. Juli bis 9. August gegraben.
Ich habe die Gelegenheit des Besuchs genutzt und Herrn Ramelow an unsere besondere Situation im Hinblick auf Zuzug und Integration erinnert, welche sich beispielsweise durch den hohen Bedarf an Kindergartenplätzen in der Notwendigkeit eines Kindergartenneubaus widerspiegelt, während anderenorts in Thüringen die Anzahl der zu betreuenden Kinder rückläufig ist. Bereits am 18. Mai 2019 war dies Thema eines Rundtischgesprächs mit dem Ministerpräsidenten im Saal des Bürgerhauses. Es wurde uns schon damals Hilfe versprochen. Ich hoffe, dass diese Hilfe nunmehr auch ankommt. Ein Termin mit dem Staatssekretär aus dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur wurde mir jedenfalls schon vermittelt.
Vom 27. bis zum 30. Juni hatten wir Besuch aus unserer Partnerstadt Vivier au Court. Mit dabei war die Bürgermeisterin Dominique Nicolas-Viot. Es wurde viel gemeinsam unternommen und erlebt. Zu den Einzelheiten verweise ich ebenso wie zum Bergseefest auf die gesonderten Artikel in diesem Stadtkurier.
Nachdem in letzter Zeit wieder Beschwerden wegen der Benutzung von Rasenmähern und sonstiger Lärmbelästigung während der Ruhezeiten vorkommen, weise ich nochmals darauf hin, dass die Mittags- und Nachtruhe sowie die Ruhe an Sonn- und Feiertagen unbedingt einzuhalten sind. Für Privatpersonen gilt die Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr, die Abendruhe von 20 bis 22 Uhr und die allgemeine Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr morgens. Wer in den Ruhezeiten mäht oder durch Maschinen und Tätigkeiten im Freien Lärm macht, muss mit einer Geldbuße rechnen!
Auch wenn es der bisherige Sommer nicht vermuten lässt, die Insekten sind aktiv. Dazu gehören auch Wespen, welche oftmals als störend empfunden werden. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn sich Wespennester in der Nähe unserer Wohnungen befinden. Hierzu ist zunächst festzustellen, dass eine Umsetzung oder gar Tötung ohne einen wichtigen und vernünftigen Grund nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten ist. Ein solcher Grund kann beispielsweise eine ärztlich belegte Allergie oder die Gefährdung von kleinen Kindern sein. Wenn ein Problem mit Wespennestern auftritt, ist für die Beseitigung ein professioneller Schädlingsbekämpfer („Kammerjäger“) zuständig. Wo man diesen findet, kann man dem Internet oder Telefonbuch entnehmen. Unsere Freiwillige Feuerwehr ist zwar auch dafür ausgerüstet, bei akuter Gefahr zu handeln. Dies betrifft allerdings den absoluten Ernstfall und bedarf eines Anrufes bei der Rettungsleitstelle (112). Die Feuerwehrleitung hat mich gebeten, auf diese Zuständigkeiten und den „Dienstweg“ ausdrücklich hinzuweisen.
Unsere Stadt wurde ausgewählt, am europäischen Forschungsprojekt Re-Place teilzunehmen. Das Forschungsprojekt untersucht die Auswirkungen räumlicher Mobilität, insbesondere Zu- und Abwanderung, auf ländliche Räume und fördert alternative lokale Entwicklungsstrategien. In Deutschland wird das Projekt von der Professur für Geographische Migrations- und Transformationsforschung der Universität Bamberg durchgeführt. Über einen Zeitraum von drei Jahren wird dabei Forschung mit den Bürgerinnen und Bürgern aus 12 Gemeinden aus sechs EU-Ländern (neben Deutschland Rumänien, Italien, Lettland, Portugal und Spanien) durchgeführt, um deren Mobilitätserfahrungen, Bedürfnisse, Herausforderungen und Strategien zu verstehen. Die Forscher möchten vor allem mit Ihnen als Bürgerinnen und Bürger der Stadt ins Gespräch kommen. Es geht um persönliche Erfahrungen über das Leben in Tambach-Dietharz von sowohl Einwohnerinnen und Einwohnen, die ihr komplettes Leben in der Stadt verbracht haben, als auch von Neubürgerinnen und Neubürgern, Zurückgekehrten und ebenfalls von Menschen, welche die Stadt verlassen haben. Warum leben Sie heute in Tambach-Dietharz? Was verbindet Sie mit der Stadt? Wie fühlen Sie sich hier wohl? Ab Herbst gibt es dazu Haushaltsinterviews. Ich möchte um Ihre Unterstützung der Studie werben. Selbstverständlich werden sich die Forscher entsprechend ausweisen, um den Missbrauch durch Dritte zu verhindern.
Wie mir vom Thüringer Landesamt für Statistik mitgeteilt wurde, erfolgt demnächst eine amtliche Befragung ausgewählter Haushalte zu statistischen Zwecken. Es werden dazu auch aus unserer Stadt, Haushalte stichprobenartig ausgewählt. Die Befragung wird schriftlich angekündigt. Es besteht per Gesetz eine Auskunftspflicht.
Derzeit sind einige Baumaßnahmen im Werden. Der obere Teil der Rödichenstraße, wo bisher die Betonplatten lagen, ist fertiggestellt. Es droht also keine Gefahr mehr durch herausragende Armierungseisen. Auch die Entwässerung wurde auf diesem Stück angefasst. Eine grundhafte Sanierung des gesamten Bereichs soll erfolgen, wenn der Wasser- und Abwasserzweckverband mit der Neuverlegung seiner Leitungen mitzieht. Dies wird wohl noch einige Zeit dauern. Das historische Wasserrad, Wahrzeichen unserer Stadt, wurde ebenfalls neu errichtet. Das neue Holz leuchtet förmlich. Auch die Sanierungsarbeiten am Sportheim sind abgeschlossen, sodass kein Wasser mehr im Fassadenbereich eindringen kann und der Fassadenputz wieder in Ordnung gebracht ist. Begonnen haben die Sanierungsabreiten an der Ufermauer der Spitter im Bereich der Spitterstraße 2 - 6a. Hier verlegt der Wasser- und Abwasserzweckverband außerdem neue Leitungen.
Das nächste Amtsblatt erscheint schon am 9. August. Bis dahin darf ich auf das Mittelalterfest am 13. und 14. Juli, auf den Wettkampf im Bierbewegen am 27. Juli und auf das am 9. August beginnenden Sommerkino hinweisen und zum regen Besuch aufrufen.
Marco Schütz
Bürgermeister