Wie auf dem Titelbild dieses Stadtkuriers zu sehen ist, dreht sich unser Wasserrad am „Alten Rathaus“ oberhalb der Apfelstädtbrücke, ein Wahrzeichen unserer Stadt, in neuem Glanz. Ursprünglich befand sich das Wasserrad gegenüber an der Triftmühle, einer von einst 18 wassergetriebenen Produktionsstätten im Ort. Bevor die Triftmühle 1984/85 abgerissen wurde, wurde das Wasserrad 1970 dort ausgebaut, restauriert und an seinem jetzigen Ort neu aufgestellt. Auch das jetzige Tempelchen stammt aus dieser Zeit. 1998 wurde das inzwischen morsche Wasserrad durch ein neues ersetzt und das Tempelchen saniert. Nichts hält bekanntlich ewig, sodass eine Erneuerung in diesem Jahr erforderlich wurde. Lediglich die Welle ist weiterhin historisch, da denkmalgeschützt. Auch das Tempelchen wurde in den letzten Jahren instandgesetzt. Leider ist es aufgrund von Vandalismus schon wieder erheblich verschlissen. Aufgrund der bisherigen zeitlichen Abfolge können wir hoffen, dass sich unser neues Wasserrad wieder für mindestens 25 Jahre dreht.
Unweit vom Wasserrad entfernt, fanden am 13. und 14. Juli in der Stiern die Brückenschlachten der Ritter des Mittelalterfestes statt. Das Fest, welches auch in diesem Jahr im Zusammenwirken von Mittelalterverein ACW und der Stadt veranstaltet wurde, bot ein noch umfassenderes mittelalterliches Markttreiben und Bühnenprogramm. Die zahlreichen Besucher auf dem Niveau, wie vor den Corona-Einschränkungen, zeigen, mit welcher Begeisterung das Fest angenommen wird. Wegen des gelegentlich, zum Teil recht stark, einsetzenden Regens und des damit verbundenen aufgeweichten Untergrundes, war es im Übrigen ein wenig wie in Wacken. Ich danke allen Mitwirkenden!
Auch wenn es in diesem Jahr bisher alles andere als trocken ist, zeigen sich die Schäden der vergangenen Trockenjahre und des Befalls mit Borkenkäfer im Wald. Das Thema Waldumbau wird uns also auch weiterhin beschäftigen. Neben den beauftragten Neuanpflanzungen gehören dazu auch Pflanzaktionen der Bevölkerung, welche wir weiterhin durchführen werden. Sicherlich auch wegen des so geweckten Interesses am Wald wurde bei uns nachgefragt, was mit den Anpflanzungen geschieht und wie es um diese steht. Unser Revierförster Dirk Dubetz hat dazu folgendes mitgeteilt:
Da wir jedes Jahr Kulturpflege durchführen, wird hier auch gleich der Anwuchs kontrolliert, um im kommenden Jahr evtl. nachzubessern. Die Höhe des Ausfalls lässt sich pauschal nicht sagen, es hängt von vielen Faktoren ab und ist durch die Witterung in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Diese Faktoren sind:
| - | Qualität des Pflanzgutes, |
| - | Qualität der Pflanzung, |
| - | wurden wurzelnackte oder Pflanzen im Topf verwendet, |
| - | Frühjahrstrockenheit, hier haben die Pflanzen im Topf einen deutlich höheren Anwuchserfolg (tlw. 95% und mehr), |
| - | Spätfröste, wie in diesem Jahr, |
| - | Befall durch den Rüsselkäfer beim Nadelholz (großes Problem) oder blattfressende Insekten beim Laubholz |
| - | und Wildschäden. |
Teilweise ist das Nachbessern nicht notwendig (außer bei geförderten Flächen), weil die Natur selbst viel ergänzt, insbesondere mit Birke, Eberesche, Ahorn usw.
Der Glasfaserausbau hat, deutlich wahrnehmbar, wieder an Fahrt aufgenommen. Es handelt sich bei den derzeit flächendeckend stattfindenden und geplanten Verlegearbeiten um den eigenwirtschaftlichen Ausbau der Telekom. Erst wenn dieser abgeschlossen ist, kann, wegen der genau vorzunehmenden Trennung, mit dem geförderten Ausbau begonnen werden. Die Telekom ist auch bei diesem Ausbau federführend. Der Zeitraum für den geförderten Ausbau wurde uns nun vom 1. August bis zum 31. Dezember benannt. Wann genau und mit welcher Straße begonnen wird, konnte uns derzeit nicht mitgeteilt werden. Immerhin wissen wir schon, dass es erste Arbeiten im geförderten Ausbau an der Seeberger Fahrt und im Hammerholz geben soll.
Als weiterhin problematisch stellt sich die Erstellung des Bebauungsplanes für unser Gewerbegebiet dar. Wie bereits mehrfach ausgeführt, geht es um die Schaffung der baurechtlichen Voraussetzungen für eine Erweiterung unserer Gewerbebetriebe. Von der Unteren Bauaufsichtsbehörde beim Landratsamt Gotha wurde uns dazu in Aussicht gestellt, dass nach der letzten Auslegung des Planes zumindest für das Vorhaben der Firma Jahn die Baureife festgestellt werden kann. Voraussetzung dafür sollte sein, dass keine neuen gravierenden Einwendungen aus der Öffentlichkeit mehr erhoben werden. Solche Einwendungen gab es auch nicht. Für mich überraschend wurden allerdings aus dem Landratsamt Gotha selbst wieder umfassende Bedenken, insbesondere zum Lärmschutz, vorgetragen. Diese gilt es nunmehr auszuräumen. Eine schon allein wegen der mehr als 100jährigen Entstehungsgeschichte des Gewerbegebietes äußerst komplizierte Aufgabe. Im günstigsten Fall wird es umfassende Lärmschutzauflagen für unsere Betriebe geben, welche auch in den Bestand eingreifen. Alles in allem hoffe ich in der Sache immer noch auf ein wirtschaftsförderndes konstruktives Vorgehen, von dem politisch so oft die Rede ist!
Auch die Arbeiten im Kurpark gehen voran. Zwischenzeitlich liegen uns die Genehmigungen für die Errichtung der neuen Musikmuschel und den Umbau der Voliere vor. Diese Arbeiten werden im 4. Bauabschnitt durchgeführt, welcher hauptsächlich im kommenden Jahr abgearbeitet wird. Da der untere Parkteich nach den vorgenommenen Entschlammungsarbeiten nicht mehr vollständig wasserundurchlässig ist, soll im Bereich der Wertstofftonnen unterhalb des Kurparks eine Drainage eingebaut werden. Die Fertigstellung des Parks ist nunmehr für den Sommer nächsten Jahres vorgesehen.
Bei der Planung unseres Kindergartens befinden wir uns nunmehr in Phase 3. Die Pläne werden damit immer konkreter und sollen dieses Jahr noch in einen Bauantrag münden. Leider müssen wir damit auch feststellen, dass sich die Kosten mit jeder Stufe der Konkretisierung nach oben korrigieren. Ich hoffe insoweit auf eine konkrete Unterstützung durch den Freistaat Thüringen. Das bereits im letzten Amtsblatt angekündigte Gespräch mit dem Staatssekretär aus dem Infrastrukturministerium findet am 8. August statt.
Unsere Stadt verfügt über Kneipp-Tretbecken im Dietharzer Grund und im Tammichgrund. Auch den Einheimischen kann ich nur empfehlen, dieses Angebot zu nutzen. Das kalte Wasser regt den Kreislauf an und bietet nicht nur an heißen Sommertagen eine willkommene Abkühlung. In den vorvergangenen Jahren hat sich unser Kneipp-Verein um die Sauberkeit und Funktionsweise der Anlagen gekümmert. Seit der Auflösung des Vereins, aus Altersgründen und teilweise auch schon in einer Übergangsphase, kümmert sich unser Bauhof um die Kneippbecken. Bei der Fülle der Aufgaben des Bauhofes ist dies, zumindest zeitlich, nicht so durchführbar, wie es bei einem direkten Verantwortlichen der Fall wäre. Auch auf Anregung aus dem Stadtrat starte ich daher von dieser Stelle aus, einen Aufruf. Gesucht werden Freiwillige, welche sich ehrenamtlich um unsere Kneippbecken kümmern würden. Die Arbeit würde darin bestehen, die ordentliche Funktionsweise zu überwachen und Verschmutzungen zu beseitigen. Der Bauhof unterstützt selbstverständlich weiter. Wer Interesse hat, kann sich gern bei mir, in meinem Sekretariat oder in der Tourist-Information melden.
Wir bekommen immer wieder Anfragen, ob wir auch Passfotos für andere Zwecke, als für bei uns beantragte Pässe und Personalausweise machen und verkaufen können. Hierzu muss ich mitteilen, dass dies leider nicht möglich ist. Zum einen werden die Fotos für Pässe und Personalausweise nur digital gefertigt. Eine professionelle Möglichkeit zum Ausdrucken haben wir nicht. Zum anderen sind wir als Stadtverwaltung nicht berechtigt, in gewerbliche Bereiche einzugreifen und als Mitbewerber der Wirtschaft aufzutreten. Das Fertigen von Fotos für Pässe und Personalausweise rechtfertigt sich lediglich im Hinblick auf die erforderlichen biometrischen Fotos.
Gemäß § 11 der Hauptsatzung der Stadt Tambach-Dietharz sind in Anlehnung an die Thüringer Kommunalordnung bei Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, diese in angemessener Weise zu beteiligen. Die Beteiligung kann insbesondere erfolgen durch die Bildung eines Kinder- und Jugendbeirates. Der Bürgermeister entscheidet in Abhängigkeit der einzelnen Planungen und Vorhaben, in welcher Form und bis zu welchem Alter die Kinder und Jugendlichen beteiligt werden. In Anlehnung an diese Regelung starte ich in diesem Amtsblatt den Aufruf zur Bildung eines solchen Kinder- und Jugendbeirates. Dieser soll aus fünf Mitgliedern bestehen. Er berät den Bürgermeister, die Stadtverwaltung sowie den Stadtrat und tauscht sich mit ihnen über die Belange der Kinder und Jugendlichen aus. Die Mitglieder des Kinder- und Jugendbeirates werden vom Stadtrat aus den Vorschlägen der Einwohner der Stadt für die Dauer von zwei Jahren berufen. Wählbar sind Jugendliche ab dem vollendeten 12. Lebensjahr bis zur Vollendung des 21. Lebensjahrs. Die erste Wahlperiode des Kinder- und Jugendbeirates der Stadt Tambach-Dietharz soll am 01.11.2024 beginnen. Die Vorschläge für die Mitglieder können formlos, bis spätestens zum 30. September 2024 bei der Stadtverwaltung Tambach-Dietharz eingereicht werden.
Bereits im Juni-Amtsblatt habe ich zum Termin mit den Anwohnern der Brauhausstraße, welche in diesem Jahr saniert werden soll, vorgetragen. Zum selben Thema hat auch die Tageszeitung am 2. Juli unter der Überschrift „Wie Bürger im Kreis Gotha ihre Traumstraße planen“ berichtet. In der Tat haben wir den Anwohnern vier Vorschläge zur Straßenführung unterbreiten können: normale Fahrbahnbreiten mit schmalen Gehwegen, schmale Fahrbahnen mit Gehwegen normaler Breite, Einbahnstraße und breite Fahrbahnen ohne Gehwege. Letztlich ist es die Variante „Schmale Fahrbahnen mit Gehwegen normaler Breite“ geworden. PkW´s können sich dort begegnen, bei größeren Fahrzeugen muss aufeinander geachtet werden, einseitig sind Parkbuchten geplant. Wie Sie sehen, gehen wir im Rahmen des Möglichen gern auf die Vorstellungen unserer Bürgerinnen und Bürger ein.
Im August stehen neben dem Sommerkino, welches am 9. August startet, am 24. August im Waldschwimmbad das Beachvolleyballturnier mit anschließender Schwimmbaddisco und am 25. August der Zweitalsperrenlauf an.
Marco Schütz
Bürgermeister